Praxisgründung – Teil 2
Die eigene Arbeit anders machen als die anderen und sich damit klar von Mitbewerbern am Markt unterscheiden. Der Wettbewerb im Gesundheitsmarkt wird zunehmend härter. Ganzheitlich orientierte Heilpraktiker, Psychotherapeuten und Lebensberater können sich mit Hilfe einer zukunftsorientierten und durchdachten Marketingkonzeption und dem darin enthaltenen Identitäts- und Philosophie-Konzept profilieren und erfolgreich machen. Corporate Identity – eine Geschäftsphilosophie nicht nur für große Wirtschaftskonzerne In die Zukunft weisende Marketingansätze gehen von herkömmlichen Auffassungen von Marketing, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit weg. Werte- und Bewußtseinswandel zeigen sich in vielen verschiedenen Lebensbereichen und bringen teilweise völlig neue Denkmodelle mit sich. Solche Wandlungsprozesse zeigen sich natürlich auch auf allen physischen, psychischen und geistigen Ebenen der Menschen und lassen neue Denkweisen im Umgang mit dem eigenen Körper, Seele und Geist entstehen. Nahezu revolutionäre Erkenntnisse der Marketingforschung zeigen, daß sehr viele Menschen bisher übliche Methoden der Werbung und des Marketings nicht mehr zur Kenntnis nehmen oder solche Methoden mit negativen Empfindungen in Verbindung bringen. Immer mehr werden auch geistige Qualitäten gesucht, vor allem wird auch das Wesen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens zum Kriterium der Zustimmung bei Klienten und Patienten. Hinter einem Unternehmen – damit natürlich auch hinter einer Praxis – wird immer mehr der Mensch oder die Menschen gesucht, die dort arbeiten und ihr Wissen und Können dort anwenden. Befragungen zeigen deutlich, daß Menschen heute ernst genommen werden wollen mit ihren Bedürfnissen und Sorgen. Kann ein Unternehmen diese neue Bedingung des Marktes nicht erfüllen, macht es für Kunden und Klienten heute keine große Mühe mehr, sich gegen ein bestimmtes Unternehmen zu entscheiden – es sei denn, der Einzelne hat wenig oder keine Auswahl am Markt. Werden die Erfahrungen zu
Grunde gelegt, die Patienten und Klienten häufig mit herkömmlichen Behandlungs-, Therapie- und
Beratungseinrichtungen machen und gemacht haben – hier sind durchaus auch die Erfahrungen mit der
Medizin-Bürokratie gemeint – dann wird deutlich, wo ganzheitlich orientierte Behandler und Berater ihr größten
Stärken haben: genau in diesen ganzheitlich orientierten und individuell dem Klienten zugewandten
Arbeitsansätzen. Diese Ansätze sollten von jedem Berater und Behandler schlüssig formuliert werden und im
Rahmen der eigenen Philosophie des TUNs als Corporate-Identity-Konzept in einen konkreten, langfristigen
Marketingplan eingebracht werden. Selbstverständlich ist hier wichtig, diese Philosophie, die ja die Grundlage
des Entschlusses für eine eigene Praxis ist oder war, auch bekannt zu machen und nach außen in die
Öffentlichkeit zu transportieren und zu kommunizieren. Das will heißen: jeder Praxisinhaber und jede Inhaberin, jeder Existenzgründer und Gründerin ist in der Lage, das persönliche Können in einen energetischen Fluß zu bringen und Sozial-Energie (winning spirit) zu erzeugen. Sozial-Energie erzeugen bedeutet sozusagen, das “Wasser” selbst zu produzieren, das den energetischen Fluß erzeugt, der mit geeigneten Maßnahmen direkt in die eigene Praxis gelenkt werden kann. Bei diesem energetischen Prozeß geht es darum, bestimmte Botschaften (messages) an diejenige Menschen zu
senden, deren Denken geöffnet werden soll. Eine der zentralen Botschaften ganzheitlich orientiert arbeitender
Therapeuten und Beraterinnen ist, die Angst der Menschen vor Krankheit und deren Behandlung (anders gesagt:
die Angst der Menschen vor Gesundheit und Lebensfülle?) umzuwandeln in ein Bewußtsein des gesund-Seins,
Geborgenheit und der Sicherheit, mit Hilfe des Therapeuten tatsächlich körperliche und psychische Gesundheit
zu finden. Das heißt aber auch, daß Klienten und Patienten direkt und unmittelbar in die visionären
Vorstellungen der Praxisbetreiber und Betreiberinnen einbezogen werden müssen. Welches Bild machen sich Klienten und Patienten von einer Praxis? Zunächst ist die Frage zu stellen, welches Bild haben Patienten, Klienten und mögliche neue Interessenten von der Praxis eines Heilpraktikers, Psychotherapeuten oder Beraters? Ist dieses Bild ein Spiegelbild oder ein Zerrbild der Realität? Wie sehen mögliche Klienten, aber auch die Presse und die Öffentlichkeit die Praxis, beziehungsweise die Arbeit, die in einer Praxis geleistet wird? Weiter ist die grundsätzliche Frage zu stellen, wie sich denn die Branche der ganzheitlich und alternativ arbeitenden Behandler und Berater selbst sieht? Wie stellt sie sich in der Öffentlichkeit dar? Was ist unter Corporate Identity – “Cl” genannt – genau zu verstehen? Hinter diesem Begriff stehen viele Deutungen und Interpretationen. Hier eine kleine Auswahl: CI ist
Checklist Für den Bereich therapeutisch und beratend tätiger Freiberuflerinnen lassen sich die folgenden Fragen ableiten, die ein CI-Konzept beantworten soll:
Drei Instrumente zur Profilierung der Praxis Ein Praxis-Cl-Konzept gibt im wesentlichen dazu drei Marketing-Instrumente an die Hand, sich zu
profilieren: 1. Das Erscheinungsbild der Praxis: 2. Das Praxis-Verhalten: 3. Die Praxis-Kommunikation: Um ein Projekt einer Praxis-CI erfolgreich durchzuführen, ist zumeist ein entsprechender Anlaß notwendig. Wie im folgenden noch ausgeführt wird, sind für die interne Akzeptanz innerhalb des eigenen Praxis-Unternehmens verschiedene praktische Gründe bei der Gestaltung hilfreich. Um welche Anlässe und Gründe kann es sich konkret handeln? Ziele eines Praxis-CI-Konzeptes PraxisinhaberInnen sollten sich ernsthaft mit der eigenen Persönlichkeit und Identität auseinandersetzen,
damit intern wie extern volle Akzeptanz gefunden wird. Grundsätzlich ist Image und Imageaufbau- und Pflege
nach innen und außen notwendig. Ziel eines Praxis-CI-Konzeptes ist es, ein Praxis-Unternehmen, seine Dienstleistungen, Mitarbeiter, Klienten und auch seine Lieferanten im Hintergrund in ein harmonisches Gesamtbild einzufügen. Einer therapeutischen oder beratenden Praxis steht es gut zu Gesicht, ihre Dienstleistungen und Angebote einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und positiv darzustellen. Das Escheinungsbild einer Praxis Für die grafische Konzeption eines äußeren Erscheinungsbildes einer Praxis und der dort abgelieferten Dienstleistungen gibt es verschiedene Möglichkeiten:
CI als unternehmerisches “Kulturprogramm” und psychologische Sympathiebotschaft. Check-Liste Farb-Check
Die äußere Form von Druckschriften ist ebenfalls ein Kriterium für die
Glaubwürdigkeit Praxismarketing sollte gezielt auf den Multiplikator-Effekt abheben. Der Synergie-Effekt oder: Interne Effekte
Externe Effekte
nach außen
nach innen
Dieter H. Wirlitsch
(Jahrg.43), Unternehmensberater, Betriebswirt, Marketing |
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