Therapieresistente Beschwerden durch Blockaden im Kieferbereich
*Zusammenfassung *Schlüsselwörter Eine 57jährige Krankengymnastin kam zur Abklärung des Geschehens im Kieferbereich in meine Praxis. Ihr behandelnder Arzt, der sie seit geraumer Zeit wegen Beschwerden in der rechten großen Zehe und der beiden Daumen behandelte, stellte eine Blockade im Kieferbereich fest, die vermutlich die bisherige Therapie blockierte. Die Beschwerden konnten durch neuraltherapeutische Maßnahmen für einige Zeit beseitigt werden, traten dann aber wieder unverändert auf. *Anamnese
*Klinische und instrumentelle Funktionsuntersuchung
Die Aufzeichnung der habituellen Kieferbewegungen wurde mit den neuromuskular entspannten Bewegungen verglichen. Die Entspannung wurde über niedrigfrequente TENS-Therapie der Kaumuskulatur durchgeführt. Nach 30 Minuten dieser Therapie setzte schon eine Erleichterung im Schmerzgeschehen der großen Zehe und der beiden Daumen ein. Die neuromuskular entspannte Bewegungsbahn des Unterkiefers verläuft vor der habituellen Bahn und links davon (Abb.2).
Im Elektromyogramm bestimmter Kau- und Halsmuskelgruppen nach TENS-Therapie der Kaumuskulatur wird klar, daß eine zusätzliche Blockade im Restkörperbereich – wahrscheinlich HWS-Bereich – vorliegen muß. Alle gemessenen Muskelgruppen hatten sich deutlich entspannt, mit Ausnahme der linken Halsmuskulatur und des linken Trapezius. Wenn die Ursache allein im Kausystem liegen würde, wäre auch die Spannung in diesen Muskeln zurückgegangen (Abb. 3 u. 4).
*Therapie
Parallel zur Schienentherapie löste der manualtherapeutisch tätige Kollege die Blockaden im Halsbereich. Schon nach zweiwöchiger Tragezeit stellte sich eine deutliche Erleichterung im Schmerzgeschehen ein. Daumen und große Zehe waren wieder beweglich. Die Steifheit im Hals war verschwunden, das allgemeine körperliche Befinden wieder sehr gut. *Diskussion zur Äthiologie des Schmerzgeschehens
Erläuterung zu den Abb.6-8: Die Abb. auf der linken Seite wurden jeweils dem Buch “Die Akupunktur in der zahnärztlichen Praxis”, Petricek/ Völkel, Hüthig-Verlag, 1998 entnommen. Die auf der rechten Seite dem Buch “Mundakupunktur”, Jochen M. Gleditsch, BiologischMedizinische Verlagsgesellschaft, 1979. *Fazit für die Praxis Dr. Brigitte Losert-Bruggner
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