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Psychotherapie
Lesezeit: 5 Minuten

Kleines Fachlexikon für Psycho-Chinesisch

Teil 2.5: ERKLÄRUNGEN

PRÄVALENZ:
absolute Häufigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt

PRIAPISMUS:
schmerzhafte Erektion

PRODROM:
Frühsymptom

PROGREDIENT:
stufenweise forschend, sich entwickelnd

PROAKTIVE HEMMUNG:
Eine alte Erinnerung stört die Aufnahme einer neuen Information, die in Bezug zu der alten Erinnerung steht. Die neue Information wird vergessen.

PROGNOSE:
Wahrscheinlichkeit der Genesung.

PROJEKTION:
Prozeß der Verleugnung von vorhandenen unakzeptierbaren Impulsen oder Eigenschaften, wobei diese Eigenschaften an anderen Personen gesehen werden (unabhängig davon, ob diese sie wirklich haben oder nicht), ein Abwehrmechanismus.

PSYCHISCHE STÖRUNG:
Unfähigkeit zu sozial angemessenem Verhalten, sodaß die Konsequenzen des Verhaltens für die Betroffenen selbst als auch für die Gesellschaft unangenehm sind.

PSYCHOANALYSE:
Von Freud entwickelte, einsichtsorientierte Therapie, die auf seiner psychoanalytischen Theorie aufbaut.

PSYCHOCHIRURGIE:
Die Behandlung abweichenden Verhaltens mittels chirurgischer Eingriffe, indem Nervenbahnen durchtrennt werden.

PSYCHODYNAMISCHER ANSATZ:
Verhaltensstörungen werden als Symptom eines zugrundeliegenden psychischen Konfliktes betrachtet.

PSYCHOGENE PSYCHOSE:
Schizophrene Reaktion mit schleichendem Einsetzen der Symptome über Jahre hinweg. Typisch sind Rückzug von Anderen, wachsende Apperzeptionsstörungen im kognitiven Bereich und ein langsames Einsetzen von Halluzinationen und Wahnzuständen, manchmal auch chronische Schizophrenie genannt.

PSYCHOGENES SCHMERZSYNDROM:
Eine körperliche Störung, bei der Schmerz auftritt, obwohl keine physische Verletzung vorliegt.

PSYCHOSE:
Untergruppe der Psychopathologie. Typisch sind: starke Realitätsverzerrungen oder Verlust der Realitätsprüfung; Unfähigkeit, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden; Halluzinationen und/oder Wahnzustände.

PSYCHOSEXUELLE PHASEN:
Die Entwicklungsphasen, die laut Freud alle Menschen während ihrer frühen Kindheit durchlaufen. Jede Phase zentriert sich um eine lustbetonte Körperregion. In jeder Phase besteht die Möglichkeit einer Fixierung.

PSYCHOSEXUELLE STÖRUNGEN:
Hauptgruppe psychischer Störungen; umfaßt verschiedene Formen der sexuellen Abweichung.

PSYCHOTHERAPIE:
Alle Methoden zur Behandlung abweichenden Verhaltens.

PSYCHOTROP:
auf die Psyche einwirkend

PUERPERAL:
das Wochenbett betreffend

PYKNIKER:
Menschen von gedrungenem Körperbau

RAPTUS:
plötzlicher Ausbruch von Zorn, Wut, Aggression

RATIONALISIERUNG:
Abwehrmechanismus nach Freud. Der Versuch eines Menschen, der sich der wahren Gründe für sein unangemessenes Verhalten nicht bewußt ist, sich zu rechtfertigen oder sein Verhalten durch sozial akzeptierbare Motive zu erklären.

REAKTIONSBILDUNG:
Verleugnung oder Maskierung der eigenen unakzeptierbaren Impulse, indem man genau das Gegenteil der wahren Gefühle behauptet, ein Abwehrmechanismus.

REAKTIONSDISKRIMINIERUNG:
Lernen, in einer bestimmten Situation eine einzige – und nur diese – Reaktion zu zeigen.

REAKTIVE PSYCHOSE:
Schizophrene Reaktion mit relativ plötzlichem Einsetzen der Symptome, manchmal auch akute Schizophrenie genannt.

REALITÄTSPRINZIP:
Von Freud eingeführter Begriffe. Grundgedanke: Um existieren zu können, müssen Menschen sich auf eine Art und Weise verhalten, die mit der realen Welt in Einklang steht. Das Ich ist der Teil der Persönlichkeit, der diese Forderung überwacht und erfüllt.

REGREDIEREN:
In einer Hypnose wird jemand zeitlich soweit zurückversetzt bis er/sie psychisch die Vergangenheit noch einmal erlebt.

REGRESSION:
Abwehrmechanismus bei Freud: Charakterisiert durch die Rückkehr in eine frühere Phase der psychosexuellen Entwicklung (siehe auch Regredieren).

REIZDISKRIMINIERUNG:
Lernen, auf verschiedene Reize, die oft ähnlich sind, verschieden zu reagieren.

REIZKONTROLLE:
Verfahren des instrumentellen Lernens, wobei ein Hinweisreiz in der Umgebung das Verhalten eines Organismus steuern kann.

RETROAKTIVE HEMMUNGEN:
Eine neue Information stört eine ältere, die in Bezug zu der Information steht. Die Erinnerung wird vergessen.

REMISSION:
Rückgang von Krankenerscheinungen

RESTDUAL:
als Krankheitsfolge zurückbleibend

RETARDIERT:
verzögert, zurückgeblieben

REZIDIV:
Wiederkehrend

RIGIDITÄT:
Versteifung (Ggt. Flexibilität)

RETROGRADE AMNESIE:
Verlust der Erinnerung an alles, was kurz vor dem Ereignis stattfand, das den Gedächtnisverlust ausgelöst hat. Das Langzeitgedächtnis bleibt intakt.

REZEPTOR:
Spezialisierte Nervenzelle, die physikalische Reizung in elektrische Informationen umwandelt.

SCHIZOPHRENIE:
Psychotische Störungen, bei denen es zu Störungen der kognitiven Prozesse und der Affekte sowie zu einer deutlichen Realitätsverzerrung kommt. Oft charakterisiert durch affektive Abstumpfung, Störungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen, Depersonalisation und vorwiegende Beschäftigung mit den eigenen Phantasien.

SCHWELLE:
Mindestreizstärke, die erforderlich ist, um einen Reiz zu erkennen.

SEKUNDÄRER KRANKHEITSGEWINN:
Beim neurotischen Verhalten: weitere positive Konsequenzen zusätzlich zur Erleichterung der Angst oder der Spannung.

SELBSTKONZEPT:
Relativ in sich geschlossene und dauerhafte Einstellung zur eigenen Person.

SELBSTTHEORIE:
Persönlichkeitsansatz, der sich auf das Individuum als ganzes, einheitliches Selbst konzentriert. Enthält ein positives Menschenbild und ist Teil des humanistischen Ansatzes zur Psychologie.

SENSORISCHE DEPRIVATION:
Wenn die Intensität oder Anzahl äußerer Reize langfristig stark vermindert wird. Sie erzeugt Langeweile, Ruhelosigkeit und Störungen der kognitiven Prozesse.

SENSORISCHES GEDÄCHTNIS:
Das Kurzzeitgedächtnis, das Eindrücke nur für sehr kurze Zeit behalten kann.

SHAPING:
(Verhaltensformung) Prozeß, der das instrumentelle Konditionieren in Abstufungen benutzt, um eine ungewöhnliche oder schwierige Verhaltensweise herauszubilden.

SIGNALREIZE:
Umgebungsreize, die instinktives Verhalten auslösen.

SOMATISIERUNGSSYNDROM:
Unklare, aber immer wiederkehrende körperliche Beschwerden ohne organische Grundlage.

SOMATOFORME STÖRUNG:
Hauptgruppe psychischer Störungen. Sie umfaßt alle Störungen mit körperlichen Symptomen, für die es keine nachweisbare organische Ursachen gibt.

SOZIAL INDUZIERTE LEISTUNGSHEMMUNG:
Leistungsstörung, die durch die Anwesenheit anderer Menschen verursacht wird.

SOZIAL INDUZIERTE VERHALTENSAKTIVIERUNG:
(social facilitation) Phänomen, bei dem die bloße Anwesenheit von anderen Menschen -als Publikum oder als Mitarbeiter – ohne jeglichen sprachlichen Austausch untereinander die individuelle Leistung beeinflußt.

SOZIOPATH:
Antisoziale Persönlichkeit.

SPONTANERHOLUNG:
Das Wiederauftreten eines erlernten Verhaltens nach einem Löschungstraining, also ohne nochmalige Einübung.

STRUKTURALISMUS:
Frühe Denkrichtung der Psychologie, die das bewußte Erleben für den Hauptgegenstand der Psychologie hielt. Forschungsobjekt war das Erleben und seine Bestandteile, die wichtigste Analysemethode war die Introspektion.

SUBLIMIERUNG:
Die Umleitung sexueller Energie von einem unakzeptierbaren Objekt auf eines, das gesellschaftlich hoch bewertet wird.

SYMPATHIKUS:
Teil eines autonomen Nervensystems. Bereitet den Organismus auf Notfälle vor, macht die körpereigenen Energien zum Einsatz verfügbar.

SYSTEMATISCHE DESENSIBILISIERUNG:
Methode der Verhaltenstherapie, entwickelt von Wolpe, um Menschen bei der Überwindung von Furcht und Angst zu helfen.

Dr. paed. Hartmut Gutsche

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