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Beauty und Wellness
Lesezeit: 12 Minuten

1000 und 1 Diät

Die bekanntesten Diätlegenden

von Volkmar Gerlach, Oecotrophologe
Teil 2

Diäten dienen einem Zweck: Krankheiten zu heilen oder deren Entstehung schon im Keime ersticken zu lassen. Der Begriff der “Diät” wird jedoch im allgemeinen im Zusammenhang mit einer Gewichtsreduktion gesehen. Über 500 bekannte Varianten befinden sich bereits auf unseren Markt und das Angebot wird wöchentlich mehr, präsentiert durch eine schier unendliche Flut von Illustrierten. Gäbe es eine Diät, die eine dauerhafte Gewichtsreduktion mit sich bringen würde, wäre sie in aller Munde und viele Zeitungsredakteure arbeitslos. Statt dessen haben wir ein ständiges Kommen und Gehen neuer Diäten.

Bereits im ersten Teil haben wir gesehen, daß kalorienreduzierte Diäten, die in der Regel mit geringerem Fettanteil einher gehen, fast ausnahmslos in eine Sackgasse führen. Hier sollen nun die bekanntesten, alternativen Ernährungsformen, die oft nur auf einer Ernährungsumstellung beruhen, ernährungsphysiologisch bewertet werden.

Zunächst eine Einteilung in verschiedene Kategorien:

  • Trennkost
  • Fettreiche Diäten (Kohlenhydratarme Diäten)
  • Formuladiäten
  • Außenseiterdiäten

 

Trennkost
Nähstoffkombinationen nach Hay Das Ernährungskonzept nach dem amerikanischen Arzt Howard Hay um 1900 benannt, fordert den Grundsatz: “Der Mensch soll nicht mischen, was die Natur zu mischen unterließ…”. Konkret bedeutet dies, keine gleichzeitige Aufnahme von Eiweiß und Kohlenhydraten. Hay postulierte, Eiweiße und Kohlenhydrate könnten im Magen-Darm-Trakt nicht gleichzeitig aufgespalten werden und würden sich gegenseitig bei der Verdauung behindern, so daß die lange Verweildauer der Nahrungsbestandteile Gärungs- und Fäulnisprozesse in Gang setze und so der Schlackenbildung Tür und Tor geöffnet wären. Außerdem käme es zu einer Übersäuerung des Organismus, worauf er einen basischen Anteil(Obst, Gemüse, Milchprodukte) in der Nahrung von 80 % fordert. Er selbst litt an einem schweren Nierenleiden, das er mit der Trennung der Nährstoffe glaubte geheilt zu haben. Das Ziel seiner Ernährungsform:

  • Schaffung optimaler Bedingungen für Verdauungsenzyme
  • Verhinderung der Übersäuerung des Organismus
  • Erhöhung der Lebensfähigkeit

Keine 20 Jahre später nach seiner ersten Publikation gelang es der Wissenschaft Verdauungsenzyme zu isolieren. Seit dem ist bekannt, daß Eiweiße und Kohlenhydrate sehr wohl gleichzeitig verdaut werden können. So passieren die Kohlenhydrate den säurehaltigen Magen und werden unter gleichen Bedingungen wie die vorverdauten Eiweiße im Dünndarm aufgespalten. Daher kommt es auch nicht zu einer Schlackenbildung durch unverdaute Nahrungsreste. Zu einer Übersäuerung kann es ebenfalls nicht kommen, da der Organismus mit dem Blut und der Niere über ausreichend Puffersysteme verfügt. Heute geht man sogar so weit, die Trennkost aus ernährungswissenschaftlicher Sicht als unsinnig und bedenklich einzustufen.

Während die Hay´schen Trennkostler zum Eiweiß zumindest Ballaststoffe, die bei diesem Ernährungskonzept neben dem Fett als neutral gelten, zulassen, macht seit einiger Zeit eine noch radikalere Trennkost auf sich aufmerksam.
Die “Fit for Life” – Diät, verbreitet von dem Ehepaar Diamond, verbietet Milch und Milchprodukte, da angeblich die Darmwände verschleimt würden. Die meisten Menschen könnten die Milch ohnehin aufgrund ihrer Lactoseintoleranz nicht verwerten.
Anteilmäßig leben jedoch die meisten Menschen in den Entwicklungsländern. Und die werden sich angesichts ihrer allgemeinen Probleme hüten, eine Diät anzufangen.

Die Nahrung sollte wie unser Körper und unser gesamter Planet zu 70% aus Wasser bestehen. Da haben die Diamonds wohl etwas falsch verstanden, denn lediglich die Erdoberfläche ist zu 70% mit Wasser bedeckt. Das Wasser in Form von Getränken sollte auch keine anorganischen Mineralien enthalten, da der Körper diese ohnehin nicht ausscheiden könne. Ohne Worte!
Bei dieser moderneren Variante der Hay`schen Trennkost sind außerdem ballaststoffhaltige Lebensmittel tabu.
Solche Empfehlungen sind wissenschaftlich völlig unabgesichert, die nicht nur bedenklich stimmen, sondern sind als äußerst gefährlich einzustufen.

Eiweiße sollten weitgehendst mit Ballaststoffen aufgenommen werden, da sie von enormer Wichtigkeit für unsere Verdauung sind. Eiweißzersetzende Enzyme sorgen hauptsächlich im Dünndarm dafür, daß die essentiellen Aminosäuren für den Stoffwechsel zur Verfügung stehen. Wird mehr Eiweiß gegessen, müssen mehr Enzyme bereitgestellt werden. Wird nur Eiweiß gegessen und genau das passiert in bestimmten Phasen bei der “Fit for Life”-Diät, müssen sehr viele eiweißabbauende Enzyme wirken. Und das hat Folgen: Unsere Dünndarmwand besteht ebenfalls aus Eiweißstoffen, die glücklicherweise mit einer Schleimhaut umgeben ist und so die Wand vor einer Zersetzung bewahren. Diese Schleimhaut bekommt erst dann Probleme mit der Durchlässigkeit, wenn sie eine regelrechte Enzymflut abzuwehren hat. Wird diese Diätform über einen längeren Zeitraum – die Trennkostler gehen sogar von einer lebenslangen Durchführung aus- beibehalten, kann das eine Schädigung der Darmwand zur Folge haben.
Hier spielen dann die Ballaststoffe eine entscheidende Rolle, da sie nun überflüssige Enzyme binden und unschädlich machen.
Des weiteren kümmern sie sich um giftige Verdauungsrückstände und sorgen für eine gut funktionierende Peristaltik in der Darmpassage.
Die Trennköstler gehen sogar noch mit der Behauptung einen Schritt weiter, Krebs vorbeugen zu können. Das Darmkrebsrisiko haben sie dann aber schlicht weg vergessen!

Diejenigen, deren Intension das Abspecken ist, werden zugegebenermaßen sogar noch belohnt. Aber glauben Sie um Gottes willen nicht, es käme durch das Trennen von Lebensmitteln! Schlanker kann man werden, – ob das langfristig funktioniert sei dahingestellt – weil man weniger Zucker, weniger Fett und mehr Obst und Gemüse ißt.
Der Abnehmeffekt beruht aber hauptsächlich darauf, daß eiweißreiche Lebensmittel, wie z.B. Wurst und Käse auch viel Fett enthalten. Wurst und Käse dürfen aber nicht gleichzeitig mit Brot verzehrt werden. Folglich kann durch eine getrennte Aufnahme von Fett und Kohlenhydraten weniger Insulin ausgeschüttet werden, welches u.a. für eine Fetteinlagerung in die Zellen verantwortlich ist. Und genau auf dieses Prinzip stützen sich die fettreichen oder kohlenhydratarmen Diäten.
Warum aber kann man heute noch in zahlreichen Zeitschriften den Unsinn vom Prinzip des Trennens lesen? Warum lassen sich zahlreiche sogenannte Ernährungsexperten dazu hinreißen, Nichtwahrheiten zu veröffentlichen, die sich über vorgegebene Körperfunktionen einfach hinwegsetzen und somit ihre Leserschaft gefährdet?

Fettreiche Diät
“Die hauptsächliche Ursache der Fettleibigkeit sind Mehl und Stärke, auf denen die tägliche Nahrung des Menschen beruht. Wie wir schon gesagt haben, werden alle Tiere fett, die von mehlhaltigen Stoffen leben, ob sie wollen oder nicht, und auch der Mensch unterliegt diesem allgemeingültigem Gesetz” Brillat Savarin(1755-1826)
Der bekannteste Vertreter der fettreichen bzw. kohlenhydratarmen Kost ist die Atkins-Diät, von dem Arzt Dr. Robert C. Atkins in den siebziger Jahren ins Leben gerufen, der damals als moderner Pionier der ketogenen Diät galt. Ketogen bedeutet, der Körper stellt für seinen Stoffwechsel wenig bis gar keine Kohlenhydrate zur “Verbrennung” zur Verfügung, sondern mehrheitlich Fett – der Körper fällt in eine Ketose.
Seine damals aufsehenerregenden Theorien über die gefährlichen Insulin- Nebenwirkungen (Insulin wird immer dann ausgeschüttet, wenn Kohlenhydrate vorhanden sind), woraus u.a. Herzkrankheiten resultieren sollen, sorgten in der Fachwelt für einigen Wirbel. Er erlaubt tierische Fette (Fleisch, Käse, Speck uva.) in beliebiger Menge, also keine Kalorienbeschränkung und möglichst wenig Kohlehydrate.
Er fordert zusätzlich Ballaststoffe in Form von zwei mal täglich Salat. Atkins setzte auf eine mehrere Wochen dauernde Einführungsphase, um durch eine einsetzende Ketose einen Gewichtsverlust einzuleiten. Hat man sein Wunschgewicht nun erreicht, schließt sich eine “Erhaltungsphase” an, in der schrittweise wieder Kohlenhydrate zugeführt werden.
Nach dem die Gewichtsreduktion nun stagniert und sich keine weitere Gewichtszunahme einstellt, hat man die zukünftig tolerierte Menge an Kohlenhydraten ermittelt, die sich in der Regel bis zu 80 Gramm täglich einpendelt.
Das hört sich doch eigentlich ganz vernünftig an, oder?

Wenn man die allgemeinen Lehrbücher betrachtet, so heißt es in der Regel “…wegen Gichtanfällen, Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen uvm… nicht zu empfehlen…”
Also genau die Zivilisationskrankheiten, die durch die ketogene Ernährungsweise verhindert werden sollen, steht heute außer Zweifel als deren Verursacher fest.
Seltsam ist nur, um bei der Atkins-Diät zu bleiben, daß bei den Kritikern die Begriffe Einführungsphase und Erhaltungsphase nicht vorkommen, die ja für die Auslotung der erlaubten Menge Kohlenhydrate sehr wichtig ist. Zugegeben kommt man bei den Frauen auf gerade mal die Hälfte des von der DGE empfohlenen Kohlenhydratanteils von 160 Gramm, wenn man die eingestellten 80 Gramm zugrunde legt. Aber ist denn die Hälfte vom Ganzen mit “kaum einen Anteil Kohlenhydrate” wirklich die treffende Mengenangabe, die nicht selten zu lesen ist?

Es ist nicht zu leugnen, daß diese Diät zu einem Verdruß führen kann, selbst dann wenn man grundsätzlich ein ausgesprochener Fleisch und Wurstesser ist.
Aber für den Gesunden wurden solche Diäten ja auch nicht gemacht. Denn eines darf man nie vergessen: Fettreiche bzw. kohlenhydratarme Kost wurden zu einer Zeit erfunden, als man sich um das Abnehmen kaum scherte – aus moralischen Gründen jedenfalls. Kein seriöser Arzt würde von einem krankhaft Adipösen – denn für diese Menschen ist diese Ernährungsform eigentlich gedacht – verlangen, sein ganzes Leben fettreich zu essen.
Davon abgesehen, wurden noch keine Studien veröffentlicht, wo man bewiesen hätte langfristig einen Schaden davontragen zu haben. Im Gegenteil: Es gibt Untersuchungen mit fettreicher Ernährung, die eindeutig zeigten, daß der Triglyzerid-Spiegel im Blut gesenkt werden kann, wobei der Anteil des “guten” HDL-Cholesterin anstieg und so dem Herzinfarkt vorbeugt.
Angesichts der Tatsachen, muß man sich ernsthaft die Frage stellen, wer denn bei diesem Feldzug gegen das Fett profitiert? Wer hätte denn bitte schön nach einer Ernährungsumstellung noch Bedarf an Chlosterinhemmern und Herzmedikamenten?

Formula-Diäten
r0002_dt7Formula- oder Formeldiäten sind Nährstoffgemische mit immer gleichbleibendem Nährstoffgehalt. Diese Nahrungsmittel werden als Pulver oder Granulat angeboten, die man mit Wasser oder Milch anrührt und als alleinige Kost die Tagesmahlzeiten ersetzen sollen. Beispiele für solche Diäten sind “Slim-Fast”, “Modi-Fast”, “Bionorm”, “Herbalife”, u.v.m.
Obwohl Mangelerscheinungen nicht zu befürchten sind, wird die Anwendung aufgrund ihrer Eintönigkeit und der Tatsache nicht kauen zu müssen, als sehr störend empfunden.
Solche Diätformen, wofür meist dickleibige Prominente herhalten müssen, sind auf Dauer, wie man sich denken kann, schwer durchzuhalten, ein Lerneffekt im Umgang mit Lebensmitteln nicht zu erwarten und die mit diesen Diäten erzielte Gewichtsabnahme meist nur von kurzer Dauer. Nach den vorgeschriebenen Wochen des eintönigen Geschmacks wird meistens wieder gegessen wie vor der Diät(JoJo-Effekt). Das einzige, was gewichtsmäßig stark abgenommen hat, ist der Geldbeutel !

Außenseiterdiäten
Außenseiterdiäten beruhen auf Theorien ganzheitlichen Prinzipien und verfolgen neben gesundheitlichen Aspekten weiterreichende Ziele, wie persönliche Bewußtseinsentwicklung, soziale Gerechtigkeit oder Erhaltung der Umwelt. Die Begründer solcher Kostformen nutzen die Tatsache aus, daß der Laie mit seinem durchschnittlichen Ernährungswissen keine Alternative besitzt, die komplizierten Vorgänge in unserem Organismus, gespickt mit allerlei Fremdwörtern zu verstehen und so auf der Suche nach einer besseren und gesünderen Ernährungsweise den für ihn richtigen Weg einzuschlagen.
Die angebotenen Alternativen sind für die Allgemeinheit ansprechend, aber verständlich und voller Emotionen, meist auch auf religiösen und weltanschaulichen Ideen basierend, vorgetragen, so daß die zunehmende Fehlernährung in der modernen Massengesellschaft akzeptiert wird.
Die angebotenen Erährungsformen werden als unfehlbar dargestellt und versprechen den Menschen, alle Ernährungsprobleme, einschließlich Krebs, lösen zu können.

Makrobiotik
Die aus China stammende, überwiegend vegetarische Ernährungsweise hat ihren Ursprung im ZEN-Buddhismus und teilt die Lebensmittel nach einem kosmischen Prinzip ein, das sich nach YIN und Yang orientiert. Ihr Begründer(der japanische Philosoph Ohsawa(1893-1966)) teilte die Nahrung in zehn Koststufen ein, wobei in der höchsten und idealsten nur Getreide verzehrt und sehr wenig getrunken wird.

Die Anhänger dieser Kost dürfen wahre Wunder erwarten:

  • Der Mensch kann Vitamin C selbst herstellen
  • Die sog. “stoffliche Transformation” ermöglicht eine Umwandlung von Silicium zu Kalium und von Natrium zu Sauerstoff und Kalium
  • Große Salzmengen seien für den Menschen völlig ungefährlich
  • Alle Erkrankungen sind heilbar, wobei sogar chirurgische Eingriffe überflüssig werden

Solche Äußerungen sind nicht nur höchst unwissenschaftlich, sondern schlicht weg falsch. Da diese Diät ursprünglich aus China stammt, kann es sich eigentlich nur um Übersetzungsfehler handeln.
Bei Studien in Holland kamen bei einer Ernährung überwiegend aus Getreide, Hülsenfrüchte und kleinen Gaben von Nüssen und Algen deutliche Vitamin B-Mangelerscheinungen zu Tage, was das Längenwachstum bei Kindern erheblich verzögerte. Auch die Zahl der Rachitis-Fälle(Vitamin D-Mangel) nahm deutlich zu.
Eine neuere, weniger radikale Variante der Makrobiotik stellt die Kushi-Diät dar, bei der eine bedarfsgerechte Ernährung für Erwachsene möglich sein soll.

Rohkost-Ernährung
Ob es sich um BRUKER, LEITZMANN oder SCHNITZER handelt, alle haben eines gemeinsam: Am Ende eines Jahres eine niedrige Stromrechnung.
Unter Rohkosternährung versteht man nach Bruker, Leitzmann oder Schnitzer Ernährungsformen, bei denen weitgehend oder sogar ganz auf das Kochen verzichtet wird. Verzehrt werden überwiegend bis ausschließlich rohes Gemüse und Obst, sowie Nüsse, Samen und Keimlinge. Strenge Rohköstler essen auch rohes Fleisch und trinken destilliertes Wasser!
Begründet wird diese Ernährungsform häufig damit, daß der Mensch genetisch nicht an erhitzte Lebensmittel angepaßt sei, die den Körper kontinuierlich vergiften.
Während Leitzmann zumindest bei einigen Lebensmitteln eine Zubereitung und Verarbeitung für notwendig hält, ißt Bruker rohe Kartoffeln und rohe Bohnen, obwohl doch schon seit langem bekannt ist, daß die Stärke einer Kartoffel für den menschlichen Organismus erst nach dem Erhitzen verdaubar ist und die giftigen Substanzen einer rohen Bohne durch Kochen eliminiert werden.
Schnitzer setzt mit haarsträubenden Thesen noch einen drauf, indem er behauptet, daß Milchsäure die Ursache für Osteoporose und Übergewicht eine Folge von Eiweißaufnahme ist.

Gewiß gibt es nicht wenige Menschen, die von dieser Art von Ernährung Linderung bei chronischen Krankheiten erfahren haben. Und nicht selten war für den einen oder anderen, Bruker, Leitzmann oder Schnitzer, oder wie sie sonst noch alle heißen mögen, der letzte Ausweg zu einem Neuanfang. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, könnte wieder mal die alte Weißheit, “der Glaube versetzt Berge”, zugetroffen haben. Ist auch nichts dagegen einzuwenden. Letztendlich zählt ja auch nur der Erfolg.
Schade ist nur, daß durch pseudowissenschaftliche und teilweise falsche Behauptungen die Bevölkerung für dumm verkauft wird.
Abgesicherte Langzeitstudien bezüglich einer Ernährungsumstellung liegen zwar noch nicht vor, doch es gibt massenweise Tatsachenberichte die dafür sprechen, daß nach ca. 20 -30 Jahren Rohkost ein ungeheurer Alterungsprozeß eingetreten ist.
Was für gesunde, junge Menschen, die aus religiösen oder ethischen Gründen noch einigermaßen verkraftbar war, ist für Ältere, Schwangere und vor allem für Kinder nicht unbedingt das Richtige. Denn für genau diese Bevölkerungsgruppen und das kam bei der “Gießener Rohkost-Studie” heraus, ist die Rohkost, aufgrund von gewissen Defiziten an bestimmten Nährstoffen und Vitaminen, nicht zu empfehlen.
So unverantwortlich manche Experten mit ihren Thesen umgehen, desto unverantwortlicher zeigen sich manche Eltern im Umgang mit ihren schuldlosen Kindern, die sich noch nicht dagegen wehren können, was auf den Tisch kommt.

Literaturverzeichnis (für Teil1 und Teil 2):
ARNDT K., KORTE S.: Die anabole Diät, Novagenics, Arnsberg,1997.
BERGER A. et al: Uncoupling proteins, British Medical Journal, 317, S. 1607-1608,1998.
BIELEFELD JG.:GU-Kompaß Diäten im Test, Gräfe u. Unzer Verlag, München, 1999.
BÖHLHOFF HG.: Ernährungswissenschaft, Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, 1998.
DEUTSCHE FORSCHUNGSANSTALT FÜR LEBENSMITTELCHEMIE, Der kleine Souci-Fachmann-Kraut, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1991.
ELMADFA I., LEITZMANN C.:Ernährung des Menschen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1998.
KASPER H.: Ernährungsmedizin und Diätetik, Urban & Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore, 1996.
LOUGE AW.: Die Psychologie des Essens und Trinkens, Spektrum Verlag, Heidelberg-Berlin-Oxford, 1995.
PÜTZ J., FRICKE S:: Richtige Ernährung in allen Lebenslagen, vgs Verlagsgesellschaft, Köln, 1994.
POLLMER U., FOCK A., GONDER U., HAUK K.: Prost Mahlzeit! Krank durch gesunde Ernährung, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1994.
ROHWEDDER D., HACKS M.: Chemie und Physik in Küche und Ernährung, Wissenschaftsverlag Wellingsbüttel, Hamburg-Zürich, 1993.
SCHWARZ MW.: Orexins and appetite, Nature Medicine, 4, S.385-386, 1998.
SCHUSTER G.: Der Diät-Wahn, Stern, 33, S.86-89, 1994.
STRASSNER C.: Die Gießener Rohkost-Studie, Dissertation, Gießen, 1998.
WAHRBURG U.: Einfach ungesättigte Fettsäuren verändern LDL-Zusammensetzung, Ärzte-Zeitung, 1998.
WORM N.: Diätlos glücklich, Hallwag Verlag, Ostfildern, 1998.

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