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Tierheilkunde
Lesezeit: 4 Minuten

Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: Pferd mit Bronchitis

Patient
Joker, ein 10-jähriger Haflinger-Wallach

Joker wird mir im Oktober 2014 vorgestellt. Es hustet seit 3 Monaten und ist noch immer in tierärztlicher Behandlung. Aufgrund einer Bronchoskopie wird die Diagnose „Bronchitis“ gestellt. Eine Allergie wird zum damaligen Zeitpunkt ausgeschlossen. Der Husten tritt unabhängig von Ruhe oder Belastung auf, auch Witterungseinflüsse scheinen keine Rolle zu spielen. Die Medikation lautet Equisolon® (enthält den Wirkstoff Prednisolon) 3x täglich 1 Messlöffel + Equipulmin® (enthält Clenbuterol) 1x täglich 1 Pumphub, woraufhin sich der Husten bessert, aber nicht völlig ausheilt. Sobald die Dosis verringert wird, beginnt Joker erneut zu husten.

Diagnose
Abgeschlagenheit, immer wieder leicht erhöhte Temperatur, stark erhöhte Atemfrequenz (30 Atemzüge pro Minute bei stark geblähten Nüstern), angestrengte Bauchatmung, Appetitlosigkeit.

Therapie
Zuerst führe ich eine homöopathische Erstanamnese durch zur Ermittlung seines Konstitutionsmittels. Joker hat einen liebenswürdigen, ausgeglichenen Charakter und ist mit Mensch und Tier verträglich. Er ist von ruhigem Temperament und lässt sich überall berühren. Er ist ein bisschen tollpatschig, weshalb ich bei der Untersuchung auf meine Zehen aufpassen soll, aber absichtlich würde er keiner Fliege etwas zuleide tun. Er ist völlig angstfrei, eigenwillig und neugierig: Alles wird ins Maul genommen und untersucht. Er mag Nähe, will aber nicht unbedingt gestreichelt werden. Unterm Reiter ist er sehr geduldig und kaum aus der Ruhe zu bringen. Bei der Bodenarbeit an der Longe reißt er sich los, sobald er merkt, dass der Mensch am Ende der Longe sich nicht durchsetzen kann. In der Herde ist er sehr genügsam und friedlich. Er ordnet sich eher unter, als sich auf Rangkämpfe einzulassen. Er spielt gerne, wild und ausdauernd, und ist an fremden Pferden freundlich interessiert. Fällt ihm bei Ausritten etwas Neues auf, bleibt er stehen und schaut, geht manchmal sogar darauf zu, um es aus nächster Nähe betrachten zu können.

Von der körperlichen Seite her ist er ein Spätentwickler, der als Fohlen lange sehr verwurmt und erst im Alter von ca. 5 Jahren ausgewachsen war. Er wirkt etwas grobschlächtig, hat im Sommer feines, seidiges Fell, im Winter langes, festes. Das Winterfell wächst schnell und früh, sobald es kühl wird. Schweif und Mähne sind dick und lang. Aus diesem Grund schwitzt er stark, sobald die Temperaturen im Winter steigen. Er geht barfuß. Seine Hufe sind fest, wirken aber ausgelatscht, obwohl sie vor nicht allzu langer Zeit ausgeschnitten wurden. Er lebt im Offenstall, steht bei jedem Wetter draußen und friert nie. Bezüglich seines Fressens ist er sehr mäkelig. „Was er nicht kennt, das frisst er nicht!“ Hat er ein neues Futter allerdings erst mal kennengelernt, lernt er es auch sehr schnell zu lieben. Er frisst sehr langsam und bedächtig. Medikamente müssen grundsätzlich in viel Müsli versteckt werden. Er trinkt gerne aus Pfützen, egal wie dreckig diese sind. Das scheint er interessant zu finden. Ich gebe ihm 1 Dosis Calcium carbonicum in C30.

Da Calcium carbonicum zu den eher langsam wirkenden Mitteln gehört, Joker sich in einem schlechten Allgemeinzustand befindet und die Besitzerin völlig verzweifelt ist, ströme ich das Pferd zusätzlich jeden zweiten Tag. Ich beginne mit Energieschloss 1. Energieschloss 1 trägt den Namen „Urbeweger“ und gilt auf seelisch-geistig-körperlicher Ebene als der Blockadebrecher. Vor dem Strömen eines Organstroms gehalten, erleichtert SES 1 das Fließen der Energie, indem es mögliche Blockaden durch allopathische Medikamente beseitigt. Erst dann wende ich mich dem Lungenstrom zu. Der Lungenstrom ist dem Element Metall und somit dem Herbst zugeordnet. Die zugehörige Emotion ist die Trauer. Jeder Organstrom versorgt das Organ, das ihm seinen Namen gibt, mit Energie. Der Lungenstrom hilft bei allen Beschwerden, die die Atemwege betreffen: Asthma, Bronchitis und auch allergische Atemwegserkrankungen. Ich ströme ihn mehrere Tage, bis die Energie wieder frei fließt. Dann wende ich mich einer Kombination aus der tiefen 8 zusammen mit der 16 zu, eine Harmonisierungssequenz speziell bei asthmatischen Beschwerden. Hinzu nehme ich noch paar Energieschlösser direkt auf der Lunge (SES 9, 10, 3). Vom ersten Moment an liebt Joker es, sich die 3 auf dem Schulterblatt strömen zu lassen. Energieschloss 3 trägt den Namen „Tür“ und dient der Abwehr von Problemen sowie bei allen Beschwerden immunologischer Natur. Durch die 3 entlassen wir Dinge, die uns nicht gut tun. Nach einigen Tagen bessert sich der Husten deutlich. Wochen vergehen. Das Equipulmin® setze ich ab, das Equisolon® beginne ich langsam zu reduzieren. Außerdem leite ich Jokers Besitzerin an, die bewährten Energieschlösser weiterhin regelmäßig zu strömen. Ich gebe Joker noch einmal eine Gabe Calcium carbonicum C 200. Es geht ihm gut, er hustet nur noch sehr selten und auch nicht mehr anfallsartig, sondern nur einige, wenige Hustenstöße. Seine Besitzerin strömt ihn noch immer.

Tina von der Brüggen Tina von der Brüggen
Tierheilpraktikerin

info@tinavonderbrueggen.de

2015-03-Pferd2Literatur

  • Tina von der Brüggen: Heilströmen für Tiere. Selbsthilfe für Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Verlag Oertel und Spörer

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