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Psychotherapie
Lesezeit: 13 Minuten

Fallstudien

Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis

Burnout-Syndrom

Patientin
Susan, 40 Jahre

Anamnese
Susan ist selbstständige Logopädin. Sie erzählt sprudelnd, viele Nachfragen sind nicht erforderlich. Bei der Schilderung von Belastungssituationen wirkt sie emotionslos und hat eine verhaltene Mimik. Wenn sie allerdings von ihrer Arbeit erzählt, strahlt sie. Susan wirkt symphatisch auf mich. Susans Ehemann arbeitet in der Praxis mit. Gemeinsam haben sie eine 2,5-jährige Tochter. Sie hat eine 18-jährige Tochter aus erster Ehe, zu der gegenwärtig ein schlechter Kontakt besteht. Ihr Ehemann hat eine 16- und eine 24-jährige Tochter. Der Kontakt zu beiden ist gut. Die Kindheit und Jugend von Susan war schwer, sie hatte viele Gewalt- und Alkoholerfahrungen der Eltern erlebt. Sie prügelten sich häufig. Als Susan 9 war, trennten sie sich. Ihr leiblicher Vater ist verstorben, zur Mutter besteht – wegen eines schweren Fehlverhaltens der Mutter – seit 5 Jahren kein Kontakt. Susan erzählt, dass sie immer wieder Erschöpfungszustände erlebte. Im Moment ist das genauso. Susan hält sich für eine Perfektionistin. Sie hat zu viel Arbeit, zu wenig Freizeit. Es bestehen Existenzängste. Sie empfindet sich als antriebslos, kann morgens schlecht hochkommen. Nur ein klar strukturierter Tag hilft, dass sie arbeiten kann. Sich aufraffen, um Sport zu treiben oder Freunde zu besuchen, fällt schwer. Susan empfindet sich als depressiv: „Es ist ein Gefühl von Traurigkeit in mir.“ Ihr Ehemann hält Susan für unnahbar; sie selbst sagt, sie mag körperliche Nähe nicht. „Ich kann keine Gefühle transportieren, kann keinen umarmen.“ Sie ist nur ihrer kleinen Tochter zugewandt. Hinzu kommt ein schwerer Konflikt mit ihrer ältesten Tochter: Nach einem heftigen Verbalangriff dieser hatte Susan sie rausgeschmissen (Unterkunft bei der Schwägerin).

Verdachtsdiagnose
Burnout-Syndrom (F 43.2) in Verbindung mit einer Angststörung

Therapie

1. Sitzung
Ich verankere bei Susan das Bild einer selbst erlebten Situation der Ruhe und Entspannung. Dieses Bild kann sie jederzeit abrufen, wenn sie es braucht. Gestern ist ihre 18-jährige Tochter wieder zu Hause eingezogen. Susan hatte sich gefreut, ihre Tochter in den Arm genommen. Sie haben viel geredet und Regeln für das weitere Zusammenleben vereinbart. Seit dem Vorgespräch drängte sich eine wichtige Erinnerung auf: Als Kind hatte sie immer Angst, mit dem Rücken offen zum Raum zu liegen. Das wird in der Therapie noch eine besondere Bedeutung bekommen. Ich spreche bewusst die Gestaltungskraft einer guten Kommunikation an und vermittle, dass unterschiedliche Standpunkte (Positionen) unterschiedliche Wahrnehmungen ergeben können.

2. Sitzung
Susan fühlt sich im Moment sehr wohl mit ihrer älteren Tochter. Das hatte die Tochter selbst auch wahrgenommen und erzählt, dass nach ihrer Meinung die Mutter ruhiger geworden sei. Beide reden mehr miteinander. Ich möchte ergründen, woher das Bild kommt, dass sie als Kind (ab einem bestimmten Zeitpunkt) immer mit dem Rücken zur Wand gelegen hatte. Eine bestimmte Erinnerung von Susan wird in einem leichten Trancezustand deutlicher: Ihre betrunkenen Eltern streiten, die Tante ist da, ihr Onkel auch. Der Vater sagt: „Ich tue den Kindern etwas an.“ Die Mutter: „Du lässt die Kinder in Ruhe.“ Während dieser Situation liegt Susan im Bett mit dem Gesicht zur Wand und dreht sich um. So hat sie den Blick für Gefahren frei. Die Reaktion ist aus einer unmittelbar gefühlten Bedrohungssituation entstanden und hat sich verinnerlicht – immer den Blick für Gefahren frei haben. Seitdem liegt sie mit dem Rücken zur Wand.

3. Sitzung
Susan geht es gut, sie hat wieder Ziele. Sie verschafft sich Freiräume, z.B. künftig den Freitag frei zu haben. Beziehungstechnisch hat sich etwas verändert. Umarmungen und körperliche Nähe zu ihrem Mann werden häufiger. Die Sexualität hat sich verbessert. Um in eine qualifizierte Kommunikation eintreten zu können, nimmt Susan sich bewusst aus Positionen heraus und versucht von oben auf Situationen zu schauen. Ich bearbeite das Bild der streitenden Eltern. Das Bild wird mit einer speziellen Technik gelöscht.

4. Sitzung
Es ist mehr Herzlichkeit in der Beziehung zur Tochter, Susan fühlt sich wieder respektiert. Wir bearbeiten das Bild eines heftigen Streits von Susan mit ihrer Tochter (im Alter von 13 Jahren). In einem Wutanfall zerbricht sie die Lieblings-CD ihrer Mutter. Das Bild wird gelöscht.

5. Sitzung
Susans Grübelneigung ist weniger stark. Sie nimmt ihren Mann häufiger in die Arme. Ihre Tochter entschuldigt sich, wenn sie sich schlecht verhält. Wir bearbeiten ein Bild ihrer betrunkenen Mutter: Sie sitzt über der Kloschüssel und übergibt sich. „Mama, ist alles gut?“, fragt Susan. „Alles gut, geh wieder zu Bett“, antwortet die Mutter. Das Bild wird gelöscht.
Wir verankern ein Bild zum Selbstbewusstsein von Susan. Es ist die erfolgreiche Abschlussprüfung zur Logopädin. Die Dozentin sagt: „Ich bin so überrascht von dir.“

6. Sitzung
Susans Angst vor Menschengruppen sowie eine hypochondrische Neigung haben sich gebessert. Ebenso die Antriebstörung. Das Bild der alkoholkranken Mutter über der Kloschüssel ist verschwunden. Susan ist selbstbewusster geworden. Das haben auch Kolleginnen und Kollegen bemerkt. Über die positiven Rückmeldungen freut sich Susan. Sie berichtet von Belastungen im Haushalt, ungleichen Arbeitsaufteilungen und egoistischem Verhalten der Tochter und des Ehemannes. Sie hat das Thema bewusst angesprochen und wartet auf Lösungsangebote. Wir bearbeiten ein Bild, als sie mit ihrer 8 Wochen alten Tochter (ältere Tochter) spazieren geht. Susan erleidet eine Panikattacke, ihr wird schwindelig, sie bekommt keine Luft. Das Bild wird gelöscht. Zum Abschluss der Therapie vermittle ich Susan, weiterhin auf ihre Kommunikation zu achten.

Fazit
Susan ist selbstbewusster und profitiert von einem besseren Interaktionsverhalten. Sie nimmt sich bewusst mehr Zeit für sich. Der Freitag ist nicht mehr frei – ein paar Stunden Arbeit am Freitag sind ok.

Rainer WieckhorstRainer Wieckhorst
Heilpraktiker für Psychotherapie mit Therapiepraxis Balance-Concept in Reinbek, Experte für Angstund Panikstörungen, Autor
info@balance-concept.de


Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis

Der Ursprung vieler Erkrankungen liegt im Darm

Ausgangssituation
Aufgrund unserer umfangreichen wissenschaftlichen Studien und jahrelangen praktischen Erfahrungswerte waren wir überzeugt: Der Ursprung einer jeden Erkrankung liegt im Darm.

Ziel
Nun galt es, durch Forschung, wissenschaftliche Dokumentationen, altbewährte Erkenntnisse und praktische Umsetzung, das zu beweisen.

Messparameter
Klinische Vollblut- und Serum-Blutwerte, Sauerstoffsättigungsmessungen, Dunkelfeldmikroskopische Analyse, Energie-/Muskel-/Ausdauertest. Eine Verschiebung der Elektrolyte im Zellstoffwechsel lässt sich nur durch gleichzeitige Voll- und Serum-Blutanalyse ermitteln. Sauerstoffpräsents im Blut ist die schnellste Erkenntnis über die momentane Möglichkeit zur Energiegewinnung der Zelle, wobei der Energietest hierbei unterstützend anzusehen ist. Die Dunkelfeldanalyse ist ideal, um den Zustand des Blutes beliebig oft und – im Gegensatz zu anderen Blutanalysen, die tote Materie bewerten – im aktiv lebenden Zustand zu beurteilen.

Teilnehmer
35 Probanden mit Krankheitsbildern aus drei Kategorien:

  1. Entzündliche Erscheinungen: Rheuma, Allergien, Autoimmunerkrankungen, diverse Hautkrankheiten, Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen
  2. Reine dysbiotische Darmerkrankungen: Leaky-Gut-Syndrom, Morbus Crohn, Reizdarm-Syndrom, Stressdarm, Divertikel, Blähbauch
  3. Zellentgleisungen: Darm- und Brustkrebs (nach OP – rezidiv), Ganglion (gutartige Geschwulst an Gelenkkapsel)

Vorgeschichte der Patienten, allgemein zusammengefasst:
Langer Leidensweg ohne eine subjektiv wirklich verbesserte Krankheitssituation.

Behandlungen konventionell (Schmerzmittel, Cortison etc.), homöopathisch (u.a. von D3 bis D30), Kräuterkombinationen und teilweise hoch dosierte Elektrolyte (Magnesium oder Kalium) und Vitamine (u.a. D, E, K, B-Komplex, C), oft zusätzlich Selen und/oder Zink. 3 Patienten hatten vom Hausarzt Darmtherapien mit Symbioflor erhalten, 11 Patienten vom Heilpraktiker hoch dosierte Bakterienpräparate mit einzelnen Stämmen wie Lactobacillus, Bifidus, Fermentgetränk (z.B. Vita Biosa, Kanne Brottrunk), Colon-Hydro-Therapie, Entgiftung über Ausleitungskur (u.a. Hevert).

Laborwerte
Erhöhte Entzündungs- (CRP) und Immunsystemparameter (Leukozyten); 29 Patienten mit Helicobacter belastet; durchgängig verschobene Elektrolytwerte (extrem bei Magnesium und Kalzium), im Dunkelfeld Geldrollenphänomen (rote Blutkörperchen kleben aneinander), Sauerstoffsättigung meist nicht über 88%, Albuminwert (Protein im Serum-Blut gemessen) zwischen 2900 und 3100 mg/l im Blut − normal zwischen 3500 und 5500 mg/l.

Aus Erfahrung wissen wir, dass 50% des Behandlungserfolgs von der Mitarbeit des Patienten (Compliance) abhängt. Deshalb waren im Rahmen der Studie zwei Parameter zwingend:

  1. Der Patient muss alles verstehen – egal wie lange es dauert.
  2. Die Aufgaben müssen überschaubar sein, sonst fühlt sich der Patient überfordert oder setzt sich unter Druck.

Patientenaufgaben

1. Monat: mit Vorgaben zum Essverhalten

  • Morgens 2 Minuten Nasenübungen an der frischen Luft (geöffnetes Fenster reicht): Das rechte Nasenloch zuhalten und durch das andere ganz tief einatmen − dann das linke Nasenloch zuhalten und über das rechte ganz lange ausatmen. Diese Übung dreimal und dann das Gleiche beginnend mit dem linken Nasenloch zuhalten. So wird die Sauerstoffaufnahme durch erhöhte Lungen- bzw. Bronchienaktivität erhöht. Das Abatmen dient der vermehrten Entsorgung von CO2, was die Sauerstoffaufnahme blockiert.
  • Morgens oder abends 2 von uns entwickelte Darm-Kapseln mit 1 Glas Wasser ca. 10-15 Minuten vor dem Essen
  • Essen wie gewohnt, jedoch möglichst wenig Fast Food, Schweinefleisch, Alkohol und Zucker
  • 1x pro Woche abends keine feste Nahrung

2. und 3. Monat: Essverhalten kann beliebig gewählt werden

  • Morgens 2 Minuten Nasenübungen an der frischen Luft (geöffnetes Fenster reicht)
  • Morgens oder abends 2 von uns entwickelte Darm-Kapseln mit 1 Glas Wasser ca. 10-15 Minuten vor dem Essen

Ab 4. Monat und solange wie nötig:
Stabilisierungsphase (wenn nötig)

  • Morgens 2 Minuten Nasenübungen an der frischen Luft (geöffnetes Fenster reicht)
  • Morgens oder abends 1 von uns entwickelte Darm-Kapsel mit 1 Glas Wasser

Ergebnis
Nach 3 Monaten (27 Patienten auswertbar, 8 Probanden kamen nicht zur regelmäßigen Kontrolle – selektiert)

Patientenbeurteilung
73% (n=21) reduzierten die Medikamente (nach Absprache mit dem Behandler), fühlten sich vitaler, hatten keine depressiven Neigungen, waren ausgeglichener, fröhlich, aktiver, konnten sich besser konzentrieren, waren nicht mehr so empfindlich gegenüber Erkältung, hatten kaum oder keine Blähungen mehr, Stuhlunregelmäßigkeiten waren beigelegt – alle beurteilten diese Therapie als Gewinn von Lebensqualität.

Labor
Dunkelfeld: gleichmäßige Verteilung der Erythrozyten, keine vermehrten Leukozyten, guter Blutfluss; Sauerstoffsättigung mind. 98%; Elektrolyte im Vollblut im idealen Verhältnis (u.a. abgeleitet nach dem Regelsystem von Dr. Köhler: Kalium 47%, Natrium 49%, Kalzium 2%, Magnesium 1%); Albumin mind. 43 g/dl; Energietest: deutliche Steigerung der Leistung

Fazit
Diese Testreihe zeigt: Ist der 1. Stoffwechsel in der Norm (mit einer vielfältigen bioAktiven Darmflora), haben alle Zellen die Chance für einen gesunden 2. Zellstoffwechsel (Auf- und Abbau, Entsorgen, Regenerieren, Energiegewinnung für Kraft und Vitalität usw.). Das gilt für jede Lebenssituation (alt, krank, anfällig, gestresst etc., aber auch, um gesund zu bleiben).

Barb und Heiner Drave

Med. Physiotherapeuten
Energie- & Resonanzmediziner,
Forscher CBM-Medizin,
Heilpraktiker mit eigener Praxis
drave@resonanz-forschung.de


Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis

Hilfe, was soll ich tun?

Patient
Windhund, 13 Jahre

„Was soll ich tun?“ Diesen Satz höre ich als Tierheilpraktikerin und Coach sehr oft. Es gibt im Leben Situationen, in denen man einfach nicht mehr weiter weiß, keinen klaren Gedanken fassen kann und einen Tunnelblick hat. So war es auch in diesem Fall. Eine Kundin meldet sich bei mir, da ihr Hund operiert werden soll. Der reinrassige, 13 Jahre alte Windhund ist ein „Scheidungskind“. Laut Papieren gehört er dem Ex-Mann der Kundin, jedoch lebt das Tier seit der Trennung bei ihr. Sie selbst besitzt noch einen weiteren Hund und zwei Katzen, ihr Ex noch drei Hunde.

Nun hat der Windhund seit geraumer Zeit an einem Hinterlauf ein Fibrosarkom, weswegen er sehr starke Schmerzmittel als Depot gespritzt bekommt. Laut Aussage der Kundin kann sie mit ihm noch spazieren gehen. Das Tier hat jedoch trotz der Medikamente Schmerzen und zittert ständig, seine Lebensqualität ist eindeutig stark eingeschränkt. Die behandelnde Tierärztin des Ex-Mannes empfahl, das Bein des Hundes zu amputieren; der behandelnde Tierarzt meiner Kundin wollte eine Chemotherapie versuchen. Während der Ex-Mann eine Hundeversicherung hat, welche die Kosten übernehmen würde, steht meine Kundin ohne eine solche Absicherung da. Sie ist mit ihren Nerven am Ende. Vor drei Monaten ist sie das erste Mal Mutter geworden und das Baby fordert ihre volle Aufmerksamkeit. Der Zustand des Hundes hat sich seit der Geburt zudem drastisch verschlechtert.

Ich bin nun die dritte Tierheilpraktikerin, die sie um Hilfe bittet. Homöopathie und Akupunktur haben bisher leider keinen Erfolg erzielt.

Ihr Ex-Mann will den Hund am nächsten Tag abholen. Er besteht auf eine Amputation. Meine Kundin will nun von mir wissen, ob sich der Hund quält und ob er Schmerzen hat. Ob er noch leben will oder es besser wäre, ihn einzuschläfern. Nun, man muss kein Hellseher sein oder Tierkommunikation betreiben, um sagen zu können, dass es dem Tier schlecht geht.

Die Kundin will zudem, dass ich eine Aufstellung mache, um zu sehen, in welcher Familie sich der Hund wohler fühle. Systemische Aufstellungen oder Healing Energy sind für mich wichtige Methoden, um energetische Blockaden zu lösen. In diesem Fall brauche ich davon nichts.

Ich erarbeite mit der Kundin deren Möglichkeiten. Sie und ihr jetziger Mann wollen den Hund einschläfern lassen. Ihr Ex-Mann will die Amputation. (Chemotherapie kommt aus Kosten- und Zeitgründen nicht infrage.) Zweifelsohne ist der Hund in diesem Fall der Leidtragende. Er müsste, falls er die OP überlebt, schwer herzkrank mit seiner Behinderung klarkommen. Nach der Vorstellung des Ex-Mannes würde der Hund nach der OP ganz einfach damit leben. Physiotherapie, Aquatraining oder sonstige Unterstützung lehnt er von vornherein ab. Auch die Möglichkeit, dass der Hund nach der Amputation weiterhin bei seinem Frauchen bleibt, müssen wir ausschließen. Also doch Euthanasie? Obwohl meine Kundin immer wieder sagt, dass sie glaubt, dass das für den Hund das Beste wäre, kann sie sich nicht dazu entschließen. Die Vorstellung, den Hund am nächsten Morgen einschläfern zu lassen, überfordert sie.

Nach weiteren Gesprächen stellt sich heraus, dass sie den Hund bereits bei der Steuer abgemeldet und ihm auch schon einen Abschiedsbrief geschrieben hat. Wofür aber braucht sie dann mich? Es fehlt ihr die Klarheit. Sie sitzt in ihrem Tunnel und kann nicht erkennen, was sie schon längst entschieden hat. Durch das Erkennen dieser Situation wird sie ruhiger und kann sich an diesem Abend mit voller Aufmerksamkeit von ihrem Hund verabschieden.

Therapie
Verarbeitung der momentanen Situation beim Menschen, Amputation des Beines beim Hund.

Fazit
Letzten Endes sind Tiere immer ihren Besitzern ausgeliefert. Sie entscheiden über ihr Wohl oder Weh. Ob dies immer richtig ist, sei dahingestellt. Was aber oft bleibt, ist das nagende Gewissen, ob dies oder das auch wirklich richtig war. Hätte ich mein Tier früher einschläfern sollen? Hätte ich ihm doch bloß diese OP erspart! Warum habe ich das nicht anders entschieden? Was hätte ich noch tun können? Habe ich alles versucht oder getan? Ich brauche mein Tier, es darf noch nicht gehen! All diese Gedanken und viele mehr setzen sich in den Köpfen der Menschen fest und beeinflussen ihr Leben. Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, den Tierbesitzern Klarheit zu verschaffen und Blockaden zu lösen, damit sie wieder frei werden in ihren Entscheidungen. Bleibt ein Trauma, kann dieses einen negativen Einfluss auf die nächste Mensch-Tier-Beziehung haben.

Die Kundin kontaktiert mich, einige Tage nachdem der Windhund abgeholt worden war. Sie bedankt sich dafür, dass sie durch meine Hilfe in der Lage war, ihren Hund gehen zu lassen. Sie hat die Zeit intensiv genutzt, um sich von ihm zu verabschieden und Frieden mit der Situation geschlossen. Was auffällig ist: Der andere Hund der Kundin blüht jetzt förmlich auf. Es hat sich etwas in ihrem System geändert.

Hinter jedem tierischen Schicksal steckt auch ein menschliches. Das sollte nie vergessen werden. In diesem Fall konnte dem Hund nicht mehr geholfen werden, aber die Besitzerin konnte richtig von ihm Abschied nehmen. Sie hat die Möglichkeit bekommen, über den Berg von Wut auf ihren Ex-Mann hinwegzusehen. Die Kluft zwischen den beiden ist immer noch da; doch anstatt darauf fixiert zu bleiben, konnte sie sich auf ihren Hund konzentrieren.

Moni SpringerMoni Springer
Tierheilpraktikerin

monikaspringer@gmx.de

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