A good sleep every day keeps the doctor away!
Auch wenn es oft heißt „Schlafen wird völlig überbewertet“, und man diese Aussage dazu hernimmt, noch mehr zu arbeiten, sich noch mehr Verpflichtungen aufzuhalsen, noch mehr zu feiern und am nächsten Tag trotzdem für das Tagesgeschäft gut funktioniert – so kann diese Einstellung ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen.
Dieser Lebensstil geht eine Weile gut, da bei geliebten Tätigkeiten genügend Adrenalin vorhanden ist. Dann jedoch holt sich der Körper, was er dringend benötigt: Ruhe. Und das bedingungslos und ohne Rücksicht auf die Berge an Arbeit, die noch warten. Die Gewissheit, dass dieser Berg sich nicht von selbst abbaut, lässt uns dann gerne aber wieder die benötigten Ruhephasen unterbrechen oder einschränken. Ein ungesunder Kreislauf – damit arbeitet man gegen seine Gesundheit und seine Natur.
Körperliche Reaktionen auf zu viel Stress
Naht das Wochenende, sieht der überforderte Körper seine Chance und kollabiert pünktlich zum Freitagabend, oder man kommt Samstagmorgen nicht aus dem Bett, weil man gerädert ist. Der ganze Körper schmerzt, als wäre man von einem Zug überrollt worden. Oder es erwischt einen eine ordentliche Migräne. Die Anspannung, die sich die ganze Woche über auf einem hohen Level befand, wird heruntergefahren und die Stresshormone breiten sich aus.
Auch gerne vom Körper als Zwangsruhe eingesetzt: Eine saftige Erkältung kündigt sich Freitagfrüh an und verschlimmert sich bis zum Feierabend so sehr, dass man mindestens das ganze Wochenende das Bett hüten muss. Die Natur weiß sich zu helfen und lässt uns nicht im Stich, wenn wir Raubbau an unserem Körper begehen. Denn Ruhe und Erholung sind überlebenswichtig, Körper und Geist müssen sich regenerieren können, um wieder fit und leistungsstark zu sein.
Unabhängig von der Tatsache, dass der eine Mensch etwas mehr Schlaf benötigt, um seine Reserven aufzufüllen, und der andere etwas weniger, ist eine ungestörte Nachtruhe mit den einzelnen Schlafphasen unerlässlich, um den Körper leistungsfähig und gesund zu erhalten.
Was genau ist Schlaf?
Ein Zustand der äußeren Ruhe, in dem sich viele Lebenszeichen von denen des Wachzustands unterscheiden. Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken im NREM-Schlaf ab, die Gehirnaktivität verändert sich. Das Schließen der Augen unterstützt diese Funktionen. Im REM-Schlaf (aktiver Schlafzustand) hingegen finden sich Zustände, die denen des Wach-Seins ähneln, u.a. erhöhte Gehirnaktivität, Anstieg von Herz- und Atemfrequenz sowie des Blutdrucks.
Die Funktionen des Schlafs sind erst teilweise aufgeklärt. Sicher ist, dass Menschen schlafen müssen, um zu überleben. Die „innere Uhr“ ist wesentlich an der Regelung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt, dem der Wechsel von Tag und Nacht zugrunde liegt. Der zweite Faktor, der das Schlafbedürfnis beeinflusst, ist die Zeit, die seit dem letzten Aufwachen vergangen ist. Die innere Uhr passt Stoffwechselabläufe, Wachstumsleistungen und Verhaltensweisen den tagesperiodischen Schwankungen an. Eine Störung des normalen Ablaufs tritt oft bei Schichtarbeit und Fernflugreisen auf.
An der Schlafeinleitung beteiligt sind:
Formatio reticularis – Er ist Signalgeber für Wachheit und verfügt über Aufmerksamkeits- und Weck-Funktionen. Der Transmitter Serotonin übt zum Einschlafen hin einen hemmenden Einfluss aus.
Thalamus – Beim Einschlafen können Kerngebiete im Hirnstamm hemmend auf ihn einwirken. Es kommt zur Abnahme der Aufmerksamkeit, Erschlaffung der Skelettmuskulatur bis hin zur Schlafeinleitung. Der Mensch wird schläfrig, der Tonus der Muskulatur nimmt ab.
Hypothalamus – Produziert bei Dunkelheit weniger Histamin und Orexin, was zur Absenkung der Aufmerksamkeit führt. Folglich erfährt das Gehirn die Botschaft, dass es Zeit zum Schlafen ist, weil es dunkel geworden ist.
Schlafstadien
1. Leichter Schlaf, kurz nach dem Einschlafen: Das Gehirn geht von Alpha- zu Thetawellen (4-7 Hz) über. Die Muskelspannung reduziert sich und das bewusste Wahrnehmen der Umgebung entschwindet.
2. Zu den Thetawellen kommen Schlafspindeln und K-Komplexe hinzu. Dieses Stadium wird im Laufe eines 8-Stunden-Schlafes zunehmend länger und nimmt über 50% des Gesamtschlafes ein.
3. Übergang in den Tiefschlaf: Deltawellen (0,1-3,9 Hz) treten in den Vordergrund, die Muskelspannung nimmt weiter ab.
4. Tiefschlaf: Deltawellen machen mehr als 50% der Gehirnwellen aus. Es ist die tiefste Schlafphase, entsprechend desorientiert und verschlafen wirken Schläfer, die jetzt geweckt werden. Phänomene wie Schlafwandeln und Sprechen im Schlaf können auftreten.
5. REM-Schlaf (Rapid Eye Movement): In dieser Schlafphase bewegen sich die Augen schnell. Auch das Gehirn ist sehr aktiv. Menschen, die im REM-Schlaf geweckt werden, können sich sehr gut an Träume erinnern.
Nach dem REM-Schlaf tritt der Körper wieder in den leichten Schlaf ein – die Abfolge der Schlafphasen beginnt von vorne. Das wiederholt sich mehrfach. Die Dauer des REM-Schlafes wird dabei immer länger.
Schlafstörungen – äußere Auslöser
Schlafstörungen können sowohl äußeren Faktoren zugeschrieben werden wie auch inneren. Erstere sind leichter abzustellen. Wenn der Partner jede Nacht schnarcht, kann man das Zimmer wechseln. Man kann sich gegen Verkehrslärm schalldichte Fenster einbauen lassen oder sich eine qualitativ hochwertigere Matratze anschaffen. Ein unbequemes Kopfkissen und eine ungesunde Decke sind ebenfalls Schlafkiller. Das Schlafzimmer sollte abgedunkelt sein und nicht mehr als 18 Grad Raumtemperatur haben. Die idealen Bedingungen an unserem Schlafplatz entscheiden erheblich darüber, ob wir gut einschlafen und durchschlafen können.
Unser „Schlaforgan“ ist eine kieferzapfenförmige Drüse im Zentrum unseres Gehirns, die Zirbeldrüse. Sie ist enorm wichtig für unsere Gesundheit und erhält uns fit und jung. Sie reguliert die innere Uhr – auch unseren Schlaf – und schärft unsere Intuition. Sobald diese Drüse in ihrer Funktion eingeschränkt wird, setzt der körperliche und seelische Alterungsprozess ein.
Elektrosmog hat einen sehr negativen Einfluss auf die Zirbeldrüse, indem er die Produktion von Melatonin in der Nacht blockiert. Deshalb ist es wichtig, in der Nähe des Bettes alle elektromagnetischen Störfelder zu beseitigen. Handys, Tablets und der elektronische Wecker haben am Bett nichts zu suchen.
Ein weiterer Auslöser für einen schlechten Schlaf ist nicht nur die Menge an Essen, die ich abends zu mir genommen, sondern auch was ich gegessen und getrunken habe.
Aber auch die Aufnahme vieler Toxine durch ungesunde Lebensmittel oder Drogen jeder Art, der Aufenthalt an einem durch Elektrosmog oder giftige Substanzen verseuchten Arbeitsplatz oder nächtelange wummernde Beats lassen unseren Körper verzweifeln und er reagiert mit Schlafstörungen.
Schlafstörungen – innere Auslöser
Weit subtiler und nicht ohne weiteres abzustellen sind die „inneren“ Ursachen. Vor Müdigkeit nicht in den Schlaf kommen, ständiges Grübeln, quälende Sorgen, Herzrasen, Panikattacken, Schweißausbrüche etc. – diese Symptome haben Ursachen, die eher in unserer Psyche liegen. Wir sind chronisch überlastet, der Partner nörgelt ständig an uns herum, wir haben Angst vor dem Gespräch mit dem Chef oder gravierende Geldsorgen. Wir setzen oft gefährlich falsche Prioritäten in unserem Leben, wollen gefallen, immer perfekt sein. Psychische Instabilität und ein verminderter Selbstwert sind nicht selten die direkten Auswirkungen.
Das alles und jedes einzelne Thema allein kann uns den Schlaf rauben. Chronische Müdigkeit ist die Folge. Ein Erschöpfungszustand ohne Aussicht auf Regeneration, der krank macht. Aus diesem Zustand erwachsen Stress, Burnout, Depressionen und körperliche Krankheiten bis hin zum Krebs.
Raubbau an seinem Körper zu treiben, scheint ein modernes Phänomen zu sein. Wir bleiben nächtelang vor dem Fernseher wach, haben dazu noch das Tablet eingeschaltet und machen keinen Sport. Körperliche Bewegung in solchen Nächten besteht nur darin, sich das nächste Bier zu holen. Bereits diese selbstzerstörerische Lebensweise ist lebensverkürzend.
Dann kommen noch Ängste hinzu. Um diese Symptome zu unterdrücken, werden gerne bunte Pillen eingeworfen, welche die Lösung aller Probleme versprechen. Dass diese meist gravierende Nebenwirkungen haben, wird verschwiegen. Ein Teufelskreis!
Wege zu einem guten Schlaf
Yoga ist unter den fernöstlichen Entspannungstechniken die am längsten in der westlichen Welt bekannte Übung. Die verschiedenen Formen des Yoga sind machtvolle Instrumente für Stressabbau, körperliche und seelische Gesundheit.
Reiki, die „universelle Lebensenergie“ ist eine über 2500 Jahre alte Heilmethode, die natürliche Selbstheilungskräfte aktiviert, entspannt und Stress abbaut.
Chakraausgleich „Chakra“ bedeutet „Rad bzw. Kreis“. Es beschreibt die feinstofflichen Energiezentren unseres Körpers, die durch die Energiebahnen (Meridiane) miteinander verbunden sind. Jedes Chakra ist zudem mit bestimmten Körperfunktionen, Organen und Drüsen verbunden, die durch die Energie der Chakras versorgt und gesteuert werden.
Klangschalen-Massagen führen zu Tiefenentspannung und Auflösung diverser Blockaden. Denn Klang ist Schwingung, Schwingung ist Energie und Energie ist Leben.
Tai Chi ist eine jahrtausendealte Form zur Erhöhung der Energie. Eine meditative Bewegungsform, die für alle Menschen geeignet ist. Sogar einige Krankenkassen übernehmen mittlerweile die Kosten für Tai-Chi-Kurse. Denn auch in unserer westlichen Welt ist die segensreiche Wirkung dieser Meditationsform endlich angekommen.
Meditation gibt es in all ihren Formen für diejenigen, die sich gerne zurückziehen, Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Eine stille oder geführte Meditation ist wie eine Reise zu sich selbst, sie hilft, Kraft und Energie zu schöpfen, Lösungen zu erkennen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Atemtechniken müssen hier auch Erwähnung finden. Beim Tai Chi, Qigong, Yoga, der Meditation und anderen Übungen ist die Atemtechnik sehr wichtig. Selbst bei einem Spaziergang sollten Sie auf eine tiefe, rhythmische Atmung achten. Folge „falschen“ Atmens können Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Schlafstörungen sein, da Blut und Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Autogenes Training nach Dr. Schultz basiert auf Autosuggestion. Man versetzt sich selbst in einen Zustand der Entspannung, indem man sich und sein subjektives Empfinden gedanklich mittels bestimmter Sätze beeinflusst. Der Effekt: Man wird wesentlich gelassener, nervös bedingte Kopfschmerzen verschwinden und man lässt nicht mehr alles so schnell an sich heran.
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson Der amerikanische Arzt entwickelte diese Technik, als er feststellte, dass starke Muskelverspannungen sich negativ auf die psychische Befindlichkeit seiner Patienten auswirkten. Im Umkehrschluss: Die Herabsetzung der Muskelspannungen zeigte eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Bei chronischen Rückenbeschwerden, Migräne und Stress ist der Erfolg dieser Methode belegt und die Behandlung wird von einigen Krankenkassen bezuschusst.
Feldenkrais-Methode, eine Form der Körpertherapie. Ziel ist es, Fehlhaltungen des Köpers zu korrigieren oder eine schnellere Rehabilitation nach Verletzungen zu erlangen.
Musik möchte ich auch als Quelle der Kraft anführen. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass harter, wummernder Techno-Beat aggressiv macht, die Musik alter Meister jedoch, wie Beethoven oder Mozart, den Menschen froh und ausgeglichen stimmt. Meditationsmusik beruhigt den Geist, spricht tiefere Bewusstseinsebenen an und ist eine gute Einstimmung auf jede Art der Reflektion.
Müßiggang Wenn Ihr Körper und Ihre Seele Stärkung benötigen, dann geben Sie sich dem gepflegten Müßiggang hin. Entschleunigen und zu sich selbst finden ist das Ziel, das Sie sich an solchen Tagen setzen. Einen ganzen Tag für sich haben, Zeit finden, sich wieder seiner Seele annähern, seine Bedürfnisse erspüren, Träumen nachhängen, Pläne schmieden, wohlig auf der Couch einschlafen, ohne Terminkalender, ohne Zeitdruck. Aber auch der Müßiggang geht nicht ohne Disziplin! Praktizieren Sie ihn bewusst, zelebrieren und genießen Sie ihn.
Der perfekte freie Tag Am Anfang eines wunderbaren Tages nur für Sie steht: Das Nein-Sagen! Nein zu allen Verpflichtungen, die Sie an diesem Tag zu haben glauben. Nein zum Handy. Nein zu belastenden Gedanken und Problemen. Verbannen Sie Ihr Kopfkarussell vor die Tür des Alltags!
Beginnen Sie den Tag mit einem belebenden Schaumbad und genussvollen Frühstück. Lassen Sie sich nicht vom Wetter abschrecken und walken/joggen Sie eine gute Stunde. Bleiben Sie dabei mit Ihren Gedanken bei sich, Job- und Alltagsprobleme wälzen ist heute verboten. Genießen Sie die Natur, hören Sie den Vögeln zu, lauschen Sie dem melodischen Summen der Bienen. Lehnen Sie sich an einen alten Baum und spüren Sie seine Kraft. Nehmen Sie den würzigen Duft des Waldes in tiefen Atemzügen auf.
Wieder zu Hause, machen Sie es sich mit einem guten Buch bequem. Essen Sie etwas Leichtes und machen Sie ein Nickerchen. Entspannen Sie bewusst jeden einzelnen Muskel in Ihrem Körper. Wenn Sie damit fertig sind – oder vielleicht schon vorher – sind Sie mit Sicherheit eingeschlafen.
Kümmern Sie sich an diesem Tag nur und ausschließlich um das Wichtigste in Ihrem Leben – um sich selbst. Lassen Sie Ihre Seele wieder Anschluss finden an Körper und Geist. Nur so sind Sie eine Einheit, leistungsfähig und können aus der Fülle Ihrer Kraft schöpfen.
Sorgen Sie dafür, dass Sie gut und ausreichend Schlaf finden, Ihr Körper sich dabei entspannen und Kraft tanken kann, sodass Sie sich morgens fit, dynamisch und gut fühlen!
Gloria Yazdan Bakhsh
Zertifizierte Reiki-Meisterin, Klangschalen-Praktikerin,
Tai-Chi-Lehrerin und Meditationsleiterin, Buchautorin und Bloggerin
buecherfuerdich@yahoo.com
CD-Tipp
Gloria Yazdan Bakhsh: Best of Meditation – Entspannen, Loslassen und Kraft schöpfen mit geführten Bewusstseinsreisen, Shaker Media Verlag
Fotos: © drubig-photo / fotolia.com, © contrastwerkstatt / fotolia.com
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