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Naturheilkunde
Lesezeit: 12 Minuten

Fallstudien

Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis

Post-Pill-Amenorrhoe

Patientin Petra, 22 Jahre, ledig

Erste Eindrücke Die Studentin ist ein jugendlich-sportlicher Typ, ihrem Alter entsprechend modisch gekleidet und macht einen sehr gepflegten Eindruck.

Beschreibung des Problems Petra gibt an, seit einiger Zeit verstärkt an Stimmungsschwankungen zu leiden. Sie führt dies auf das Absetzen der Anti-Baby-Pille vor 4 Monaten zurück, die sie nicht mehr vertragen habe. Sie habe seitdem eine sehr unregelmäßige Menstruation, teilweise bliebe diese sogar aus.

1. Termin Ich entscheide mich, die Patientin mit Bach-Blüten zu behandeln. Aufgrund der Art, wie Petra ihre Schilderungen vorträgt, relativ laut und eindringlich, ein fast kontinuierlicher Redefluss, den ich durch meine Fragen kaum zu unterbrechen vermag, denke ich zuerst an die Blüte Heather und notiere mir dieses Detail schon mal auf meinem Anamnesebogen.

Außer den Stimmungsschwankungen habe sie vor kurzem wieder davon geträumt, auf der Flucht zu sein. Dabei habe sie kurz vor dem Aufwachen gespürt, dass sie von hinten angeschossen worden sei. Sie habe ein Hitzegefühl in der Nierengegend gefühlt, das erst ganz allmählich wieder verschwand. Nach weiterem Hinterfragen erzählt sie, dass sie außerdem unter Höhenangst leide.

Ihre Stimmungsschwankungen könnten ihrer Meinung nach auch auf ihren Bruder zurückzuführen sein, der seit 5 Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen habe. Den Grund dafür hat er ihr nie genannt. Dennoch habe sie das Gefühl, irgendetwas gesagt oder getan zu haben, das ihn verletzt habe. Wenn es um dieses Thema in der Familie ginge, habe sie immer ein Kloßgefühl im Hals, an dem sie förmlich zu ersticken drohe.

Körperliche Schwächen gleiche sie durch Sport aus. Sie laufe sehr gerne, meistens 1 Stunde lang. An Erkrankungen habe sie in den letzten Jahren immer mal wieder Herpes genitalis gehabt.

Sie wolle wieder zu ihrem Gleichgewicht zurückfinden, weil sie es als unangenehm empfinde, wenn andere Menschen es ihr anmerken, dass sie Schwächen zeige.

Außerdem mache sie sich Sorgen wegen ihres Hormonhaushaltes nach dem Absetzen der Pille. Eine Schwangerschaft sei durch Tests ausgeschlossen.

Ich erläutere ihr, dass ich nach all dem Erzählten eine Bach-Blütenmischung für sie aufschreibe, von der sie in den kommenden 3 Wochen 4x täglich 4 Tropfen nehmen möge, am besten direkt auf die Zunge pipettiert oder in ein Glas mit stillem Wasser vermengt.

Ich erkläre ihr die ausgewählten Blüten:

Aspen (Espe) verordne ich, damit sie ruhiger schlafen kann und eventuell bis jetzt noch verborgene Gedanken und Gefühle klarer in Erscheinung treten, die ihr neue Erkenntnisse bringen können.

Heather (Heidekraut) bietet die Möglichkeit, sich mit ihren Eltern und auch mit ihrem Bruder im Gespräch zusammenzusetzen und zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zu kommen. Sie ist so empfänglicher für das, was ihr die anderen mitteilen möchten.

Holly (Stechpalme) löst oft Blockaden anderen Menschen gegenüber und lässt geschwisterliche Neidgefühle abebben.

Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) wirkt ihrer Höhenangst entgegen. Gleichzeitig ist es auch gegen andere Ängste, wie z.B. die vor einer Albtraum-Wiederkehr, sehr erfolgreich.

Mustard (Wilder Senf) bietet eine gute Chance, die Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen.

Pine (Schottische Kiefer) reduziert Schuldgefühle und hilft, ablehnende Haltungen anderen gegenüber abzubauen.

Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen) halte ich für ein weiteres gutes Mittel für sie, um die Albträume abzumildern und zu reduzieren.

2. Termin Nach 2 Wochen Sommerurlaub mit ihrem Freund macht Petra einen sehr erholten Eindruck auf mich, sie hat einen frischen, braunen Teint und wirkt glücklich. Einmal noch habe sie sich „ihre“ Mischung aus der Apotheke geholt, erzählt sie. Diese Flasche habe sie aber kaum noch zur Hälfte aufgebraucht, da sie die Einnahme irgendwann einfach vergessen, sie vielleicht auch nicht mehr benötigt habe. Aber sie trage sie immer noch bei sich, ähnlich einem Talisman. Sie holt das Fläschchen aus ihrer Tasche und zeigt es mir quasi „zum Beweis“. Ihre Periode sei wieder zuverlässig und regelmäßig. An Albträume könne sie sich nicht wirklich erinnern, habe wohl keine mehr gehabt.

Mit ihren Eltern und ihrem Bruder habe es eine intensive Aussprache gegeben. Er habe ihr dabei berichtet, dass er sehr sauer auf sie gewesen sei, weil sie ihm seinen damals besten Freund „weggeschnappt“ hatte. Durch die Beziehung mit seinem Freund wäre so „unendlich viel Zeit draufgegangen“, die der Bruder gerne anders mit ihm genutzt hätte. Jedenfalls habe sich Petra inzwischen mit ihrem Bruder weitestgehend versöhnt und ihr sei nun wenigstens der Grund klar geworden. Wenn man wisse, was los ist, sei ein Miteinander wieder viel besser möglich.

Jedenfalls danke sie mir recht herzlich dafür, dass ich ihr relativ unkompliziert und auf vergleichsweise einfache Weise geholfen habe. Dr. Bach könne sie nur „wärmstens“ jedem empfehlen. Sie sei zwar nicht immer so strahlend gut gelaunt wie jetzt gerade, aber von Grübeleien oder echten Stimmungstiefs sei sie inzwischen weit entfernt. Sie „genieße das Leben ganz einfach und simpel wieder viel mehr“.

Gero AltmannGero Altmann
Heilpraktiker, Bach Foundation Registered Practitioner

gesundheit@geroaltmann.com


Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis

Schuldgefühle

Patient Michael, Ende 40

Anamnese Michael, verheiratet, 2 erwachsene Töchter (24 und 19 Jahre), von Beruf Industriemeister, kommt in die Beratung, weil der neue Lebensgefährte der besten Freundin seiner Frau sexuell übergriffig geworden war. Er hatte Michaels jüngere Tochter abgepasst, angegrapscht und mit den Fingern penetriert. Zu einem GV kam es nicht, da sie sich losreißen und flüchten konnte. Die Tat ist angezeigt, Polizei und Staatsanwaltschaft sind eingeschaltet. Doch seither hat Michael Atembeschwerden. Aufgrund eines Leistungsabfalls in der Firma ist er schon seit 6 Wochen krankgeschrieben.

Therapie
Beratungsdoppelstunde 1: Sachverhaltsermittlung
M. berichtet, wie wütend er auf seine Frau sei, die den Kontakt zu ihrer besten Freundin trotz des Übergriffes nicht abbrechen will. Das sei doch das Normalste der Welt, dass man mit solchen Leuten nichts mehr zu tun haben wolle, argumentiert er. Er fühle sich von ihr „verraten und im Stich gelassen“.

Ich lasse ihn seinen ganz Frust und Ärger ausführlich „auskotzen“ und frage dann, ob sich vielleicht noch jemand „verraten und im Stich gelassen“ fühlen könnte. Schnell stellt sich heraus, dass M. denkt, dass seine Tochter sich so fühle, weil er als Vater versagt habe. Schließlich war ihm „dieser Typ“ (gemeint ist der neue Lebensgefährte der besten Freundin seiner Frau) „nie ganz geheuer“. Und eigentlich wollte M. auch nicht, dass die ganze Familie in einen so engen und häufigen Kontakt mit den beiden kommt. Aber gegen seine Frau hatte er sich nicht durchgesetzt, um Streit zu vermeiden. Das wirft er sich jetzt vor, da das Unheil so seinen Lauf nehmen und er seine „kostbare Prinzessin“ nicht schützen konnte.

Ich frage M., wie seine Tochter mit der ganzen Situation umgeht. „Mir scheint, die geht viel erwachsener mit dem ganzen Malheur um als ich“, gibt er zur Antwort. Er berichtet, dass sie sich einige Tage lang bei ihrer großen Schwester ausgeweint habe und sich von ihr Trost spenden ließ. Dann habe sie Anzeige erstattet, sich wacker allen peinlichen Fragen von Polizei und Staatsanwaltschaft gestellt und sich einen Therapeuten gesucht, um die Sache zu verarbeiten. Jetzt sei sie mit ihrem Freund zusammengezogen und es gehe ihr gut.

Ich schlage vor, dass M. seine Tochter doch einfach mal fragen soll, ob sie ihren Eltern bzw. speziell ihm vorwirft, sie nicht beschützt zu haben.

Beratungsdoppelstunde 2: Wahrheits- und Urteilsfindung
M. berichtet von einem Telefonat mit seiner Tochter und dass sie ihren Eltern, ganz besonders ihm als ihrem Vater, keinerlei Vorwürfe mache. Sie sei ja schließlich schon erwachsen und müsse selbst auf sich aufpassen können. Weder sie selbst noch ihre Eltern halte sie für schuldig, auch nicht die Freundin ihrer Mutter, sondern ausschließlich den Übeltäter. Ich frage M., ob er sich diesem Urteil anschließen und damit Frieden schließen könne. Das sei ihm schon nach dem Telefonat gelungen, antwortet M.

„Und wie steht’s mit dem Frieden mit Ihrer Frau?“, frage ich nach und stelle schnell fest, dass es da noch nicht gut ist. Weil wir im Gespräch nicht weiterkommen, schlage ich M. eine Trance-Reise vor. Er willigt ein, nimmt eine entspannte Position ein und lässt sich von mir führen. Vor seinem Geist lasse ich es zu einer Begegnung mit seinem verstorbenen Vater kommen. „Was sagt dein Vater?“, frage ich. M. lauscht einen Moment in sich hinein und antwortet dann: „Du hast immer noch zu hohe Ansprüche an dich, mein Sohn. Du musst nicht alles wissen, können und richtig machen. Im Leben passieren nun mal schlimme Dinge, die muss man verzeihen können.“ Diese Worte lasse ich eine Weile auf M. wirken. Dann führe ich ihn weiter zu einer Begegnung mit einem magischen Spiegel, in dem er sich selbst sehen kann. Sein Spiegelbild gleicht ihm in jedem Detail, nur dass der Spiegel anders agiert als er. Ich bitte M., den Spiegel zu fragen, was er denn von ihm halte. Die Antwort: „Michael, du bist ein Mann, der zu seiner Frau hält. Du bist ziemlich geduldig und hältst ganz schön was aus.“ M. muss grinsen, als er sich selber so reden hört, und meint: „Das stimmt schon.“ Ich wiederhole die Aussage des Spiegels und verankere sie dann in M. Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns bis zur nächsten Sitzung.

Beratungsdoppelstunde 3: Stellungnahme und Reaktion
M. kommt gut gelaunt zur Sitzung und erzählt von einem Traum, den er hatte: „Zwei verfeindete Heere standen sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüber, zum Kampf bereit, bis zum letzten Mann. Da plötzlich lässt der eine Heerführer alle Fahnen und Feldzeichen senken und einholen. Anschließend reitet er auf einem goldenen Esel dem Heer des Feindes entgegen und bittet um Friedensverhandlungen.“ Ich frage M., was ihm der Traum zu sagen hätte. „Die verfeindeten Heere sind meine Argumente und die meiner Frau. Der eine Heerführer bin ich, der goldene Esel ist meine eigentlich gutmütige Art. Mit meiner Frau habe ich mich vorgestern ausgesprochen. Jetzt ist wieder Friede.“ Dem Traum vorangegangen war ein für M. sehr aufwühlendes Opfer-Täter-Ausgleich-Treffen, während dem seine Frau deutlich gemacht hatte, dass sie die langjährige enge Beziehung zu ihrer besten Freundin nicht aufgeben wird, weil diese nicht verantwortlich zu machen sei für die Untat ihres Lebensgefährten. Von diesem hat die Freundin sich mittlerweile getrennt. Aber auch noch den Kontakt zur besten Freundin zu kappen, das ergäbe für sie keinen Sinn. Da legte M. die Waffen nieder, hörte auf zu kämpfen und resignierte. Anschließend fand er Frieden.

In dieser Sitzung lernte ich erneut etwas von einem meiner Lehrer, nämlich dem Klienten und Patienten. Das lateinische Wort, von dem Resignation abstammt, so erläutert Michael es mir, lautet „re-signare“ und bedeutet: die Feldzeichen (signum) senken und einholen. Damit wird zum Ausdruck gebracht: Ich will den Kampf beenden und Frieden schließen. Resignieren muss nicht immer gleich das Aufgeben aller Hoffnung bedeuten. Es kann auch der Auftakt zu einem besseren Miteinander sein.

Herbert RufferHerbert Ruffer
Heilpraktiker für Psychotherapie, Praxis für Paar-, Einzel- und Psychotherapie in Landshut
kontakt@praxis-ruffer.de


Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis

Chronische Bronchitis

Patientin Gracie, Morgan Horse, geboren Juni 2009

Vorgeschichte Gracie ist auf einem Gestüt geboren und aufgewachsen. Mit 4 Jahren wurde sie angeritten, danach verkauft. Dort erachtete man sie als Reitpferd als zu unreif, weswegen sie gedeckt wurde.

Februar 2014: Ein Bluttest ergibt einen leichten Zink- und Selenmangel.

September/Oktober 2014: hartnäckige Bronchitis, Behandlung mit Antibiotika. Der behandelnde Tierarzt konstatiert nach einer Bronchoskopie, dass keine bleibenden Schäden zu erwarten seien. Ein Abstrich aus der Luftröhre ist ohne Befund. Trotzdem hat das Pferd noch gelegentlich kleine Hustenattacken. Es hört sich locker an, scheinbar verortet in den oberen Atemwegen, nicht trocken oder spastisch.

Haltungsform: gemischte Herde mit 20 Pferden, keine Leitstute, eher rangniedrig, seit 3 Monaten in der Herde. Bewegungsstall mit Futterautomat. Boden: Beton und Naturboden, über Winter sehr tiefer Matsch. Einstreu: Liegeflächen mit Strohpellets.

Ernährung: Hafer (ganzes Korn) und Heucops. Dazu Mash, zurzeit Rübenschnitzel und Bierhefe.

Befund Die Stute wirkt sehr spannig. Sie hat eine stressige Zeit der Offenstall-Integration im Winter hinter sich. Zudem ist sie zu dünn.

Auskultation: Atemfrequenz ohne Befund, keine pathologischen Atemgeräusche, die Lunge ist frei. Der Husten tritt nur gelegentlich nach dem Fressen auf, manchmal wird danach abgekaut.

Bewegungsapparat: Es bestehen ein ausgeprägter Beckenschiefstand (evtl. durch Sprung über eine sehr hohe Reitplatzbegrenzung) und eine starke Läsion des 5. Lendenwirbels mit dadurch bedingten Faszienverklebungen und diversen Folgeblockaden bis hin zum Atlas.

Haut: ohne Befund, gelegentlich Juckreiz (das Tier reibt sich dann an allem, was sich anbietet).

Therapieverlauf

10. März 2015: Tub bov C200 11. März 2015: Rückmeldung – Gracie hat nach der Gabe minutenlang heftig gegähnt und gekaut. Husten beim Fressen wurde nicht wahrgenommen.

4. April 2015: Puls C200

6. Mai 2015: Puls C200

2. Juli 2015: Mittelwechsel, da immer noch Auffälligkeiten im LWS-Bereich mit Hinterhandschwäche bestehen. Chronischer konservierter Kummer kann nicht ausgeschlossen werden. Der Husten tritt immer noch gelegentlich auf. Nat-m C200.

22. Juli 2015: Gracie hustet ein paar Tage später einen Tag lang ohne Unterlass (Reizhusten aus den oberen Atemwegen). Dann wird es besser. Es hat den Anschein, dass sich auch der Juckreiz insgesamt verbessert. Sie stürzt sich nicht mehr vehement auf alles, woran man sich reiben könnte. Auch das Laufen ist besser, denn die Stute kann immer länger entspannt traben und den Galopp besser halten.

17. Juni 2016: Verletzungsbedingte Operation in der Pferdeklinik (Hufbeinfraktur vorne rechts, Knochen wurde entfernt, nun ist ein Loch in der Sehne). Prognose ist sehr schlecht, wahrscheinlich wird Gracie nur noch Beisteller sein.

Neues Behandlungskonzept Calc-Phos C30 (Plussing-Methode), Magnetfeldtherapie mit spezieller Manschette für Pferde mehrmals wöchentlich und Blutegeltherapie.

26. August 2016 bis 4. April 2017: Silicea in aufsteigenden Potenzen.

4. April 2017: Das rechte Vorderbein ist wieder voll belastbar. Wegen leichtem Husten bekommt sie eine Gabe Puls C200.

20. März 2018: Die Stute wird schonend trainiert und angeritten. Sie läuft beschwerdefrei in allen Gangarten und hat sich zu einem schönen muskulösen Reitpferd entwickelt. Die Bronchitis ist bei Gracie bis heute nicht mehr zurückgekommen. Zeitweise tritt immer mal wieder Husten auf, dieser kann dann gut mit ihrem Konstitutionsmittel Pulsatilla behandelt werden.

Eva BodeEva Bode
Tierheilpraktikerin mit Praxis in Homburg

info@tierheilpraxis-bode.de

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