Heilmagnetische Ordnungstherapie nach Johanna Arnold
Mit deinen Händen heilen
Vor einigen Jahren bin ich auf den Heilmagnetismus aufmerksam geworden, eine einfache und natürliche Heilmethode. Seitdem ist er aus meiner Praxisarbeit nicht mehr wegzudenken. Im Artikel stelle ich diese wunderbare Möglichkeit, mit den Händen zu arbeiten, vor.
Den „Heilmagnetismus“ oder auch die „Heilmagnetische Ordnungstherapie“ wiederentdeckt hat die Münchener Heilpraktikerin Johanna Arnold. Ihr Vater hatte sie in diese Heilkunst eingeführt. Sie verfeinerte und aktualisierte das Konzept, sodass wir befähigt werden, sowohl die energetischen Veränderungen der Neuen Zeit gut integrieren zu können als auch den hohen Anforderungen, die wir in Beruf, in Familie und im Leben haben, gerecht zu werden und dabei gesund zu bleiben. Wenn wir in uns frei, geordnet und ausgerichtet sind, leben wir im Einklang mit allem, was ist.
Thomas von Aquin: „Je einfacher etwas ist, umso größer ist seine Kraft, und umso zahlreicher ist, was in ihm seinen Ursprung hat!“ Im Heilmagnetismus finden wir viele Parallelen.
Historischer Hintergrund
Magnetismus war vielen alten Kulturen bekannt und wurde sicherlich schon in frühester Zeit genutzt. In Europa war es der Arzt Franz Anton Mesmer, der das Thema wieder ins Bewusstsein der Menschen gebracht hat, weswegen die Anwendung in der Literatur auch oft als „Mesmerismus“ bezeichnet wird.
Mesmer wurde 1734 in Iznang am Bodensee geboren. Als Arzt praktizierte er später in Wien, wo er über eine Engländerin erstmals die Effekte von auf den Körper aufgelegten mineralischen Magneten kennenlernte (Diese waren in England zu jener Zeit sehr beliebt). Mesmers Forscherdrang war geweckt, und er fand, dass die Eigenschaften des mineralischen Magnetismus auch im menschlichen Körper zu entdecken seien. Sein Lehrsatz, der auch heute noch gilt: „Im menschlichen Körper findet man Eigenschaften, die mit demjenigen des Magneten übereinstimmen. Man unterscheidet darin gleichfalls entgegengesetzte Pole, die mitgeteilt, verwandelt, zerstört und gestärkt werden können.“
Nachdem Mesmer seine eigenen heilmagnetischen Kräfte erkannt und studiert hatte, behandelte er fortan nur noch durch Auflegen seiner Hände und Übertragung von körpereigenem Magnetismus. Er hatte große Erfolge bei seinen Patienten. Aber Anfeindungen und Verleumdungen durch Kollegen ließen nicht lange auf sich warten, sodass er Wien und Jahre danach wegen des Ausbruchs der Französischen Revolution auch seinen späteren Wirkungsort Paris verließ.
1775 erfuhr Mesmer aufgrund der Gunst des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern Anerkennung von der Akademie der Wissenschaften in München. Etliche deutsche Universitäten errichteten später Lehrstühle. Anfang des 19. Jh. gründete der Leibarzt von König Friedrich Wilhelm III., Prof. Dr. Karl Christian Wolfart, in Berlin sogar eine Klinik für magnetische Heilweisen. Auch in Frankreich wurde die Lehre Mesmers trotz aller Anfeindungen an 34 Schulen unterrichtet.
Magnetismus steht in enger Verbindung zum Licht. Heutzutage erforscht Prof. Dr. Fritz Albert Popp das Licht in unseren Zellen und der uns umgebenden lebendigen Umwelt (Biophotonen). Leben ist abhängig von Licht. Auch das tief in die Materie eingedrungene, in unseren Zellen gespeicherte, schwach abstrahlende Licht hat große Bedeutung für die Gesundheit des menschlichen Körpers. Die Photonenspeicherung hängt wiederum von einer magnetischen Ausrichtung der beteiligten Elementarteilchen ab! Prof. Felix Ehrenhaft (1879-1952) konnte experimentell nachweisen, dass Licht selbst die Materie magnetisiert und dass Strahlung bewegende Kräfte auf Materie ausübt (Photophorese, die Bewegung von Teilchen im Lichtstrahl).
Was hat es nun mit dem Magnetismus auf sich, und was unterscheidet den Heilmagnetismus von anderen energetischen Heilweisen?
Die Prinzipien des Heilmagnetismus
Bei der Heilmagnetischen Ordnungstherapie handelt es sich um eine Ausrichtung magnetischer Felder. Sind diese geordnet, fließt automatisch Lebensenergie! Wir können mit dem Magnetfeld zwischen unseren Händen die Magnetfelder der Menschen in ein natürliches Gleichgewicht bringen, sodass dessen Selbstregulierungskräfte wieder greifen können.
Magnetismus ist das sichtbar gewordene Prinzip der Ordnung und Ausrichtung. Wir kennen noch aus der Schule folgendes Experiment: Feine Eisenspäne werden auf ein Blatt Papier gegeben, unter dem ein Magnet bewegt wird. Je nachdem, wo der Magnet unter dem Papier entlang gezogen wird, richten sich die Eisenteilchen aus und ordnen sich entlang der vom Magnet vorgegebenen Linie.
Ein weiteres Prinzip ist das Polaritätenprinzip: 2 Magnete, die gegeneinander gerichtet werden, ziehen sich an (ungleiche Pole) oder stoßen sich ab (gleiche Pole).
Das Übertragungsprinzip bezeichnet die Aufladung eines schwächeren durch einen stärkeren Magneten.
Das Durchdringungsprinzip besagt, dass Magnetismus Materialien wie Holz, Kunststoff, Gummi und den menschlichen Körper durchdringt.
Das Magnetfeld umhüllt die Erde und schützt uns gegen energiereiche Partikel aus dem Weltall. Dem Analogieprinzip entsprechend kann auch unser eigenes Feld uns vor schädigenden Umwelteinflüssen schützen.
Das Erschütterungsprinzip zeigt uns, dass ein Magnet oder magnetisierter Gegenstand aus Eisen, Chrom, Nickel, Kobalt o.ä., der intensiver Erschütterung oder Hitze ausgesetzt wird, seine magnetischen Eigenschaften verliert und in Unordnung gerät. Dann kann das Ausrichtungsprinzip zum Tragen kommen. Hierbei wird der entmagnetisierte Gegenstand mittels eines Magneten durch gleichmäßige Streichungen, die in eine Richtung ausgeführt werden, wieder in seine magnetische Ausrichtung zurückgebracht. Das gleiche Phänomen zeigt sich bei der heilmagnetischen Behandlung am Körper des Patienten. Dieser gewinnt seine Eigenregulation zurück, wenn er ausgerichtet wird:
- Keine magnetische Ausrichtung = Biophotonenabgabe = Energieverlust
- Magnetische Ausrichtung = Biophotonenspeicherung = Energiespeicherung
Und damit schließt sich der Kreis.
Ablauf einer Behandlung
In der Heilmagnetischen Ordnungstherapie wird mit den Händen gearbeitet. Dies geschieht durch polaritätsbezogenes Auflegen beider Hände mit (Abb. 1) oder ohne Berührung (Abb. 2) des Körpers. Man kann auch z.B. die rechte Hand auf den Körper auflegen und mit der linken Hand imaginativ ein feinstoffliches magnetisches Lichtfeld „anzapfen“. Die Streichungen werden im Abstand von 5-10 cm zum Körper ausgeführt.
Vor der Behandlung ist es wichtig, sich darauf einzustimmen und in der eigenen Kraft zu sein. Wir wissen, dass das Stärkere das Schwächere unterstützen kann. Behandeln Sie also nicht, wenn es Ihnen selbst nicht gut geht.
Ruhe und eine entspannte Atmosphäre unterstützen die Behandlung.
Vorstellen = Herstellen: Stellen Sie sich die ordnende Kraft des Magnetismus bildlich vor (wie beim Versuch mit den Eisenspänen). Die Gedanken sollten nicht abschweifen. Sie selbst sind Mittler, nehmen Kraft an und geben diese weiter. Richten Sie Ihre Gedanken darauf, wo die Kraft wirken soll, z.B. an einem Organ. Durch die Konzentration wird die Behandlung zielgerichtet.
Eine magnetische Harmonisierung kann mit „Heilungsreaktionen“ einhergehen. Diese können sich körperlich oder emotional zeigen. Solche Reaktionen sollten Sie erst abklingen lassen, bevor eine weitere Behandlung vorgenommen wird.
Nach einer Anwendung sollte der Behandelte noch 15 Minuten oder länger nachruhen. Die neue Ordnung kann sich nun fixieren. Das ist ganz wichtig!
Der Behandler nimmt nach der Anwendung eine energetische Reinigung vor: Die Hände unter fließendes Wasser halten und sich vorstellen, dass übernommene oder anhaftende Belastungen abtransportiert werden (Vorstellen = Herstellen).
Der Behandelte sollte am Tag der Behandlung kein Vollbad nehmen, da Wasser die magnetische Kraft aufnimmt.
Beispiel Nervenbehandlung
Überaus erfolgreich ist die Nervenbehandlung. Sie ist ein wahrer Segen, wenn Menschen kleinen/ größeren emotionalen Schocks oder langanhaltenden Dauerbelastungen ausgesetzt waren. Die Betroffenen fühlen sich dann, als wenn sie „neben sich“ stünden, sie können keinen Bezug zu sich und ihrer Mitte herstellen. Im schlechtesten Fall sind sie bereits ausgelaugt und erschöpft. Nach einigen Behandlungen werden sie wieder fähig sein, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Sie fühlen sich zentrierter und können ihr Leben wieder aktiv gestalten.
Auch Kinder können von dieser Anwendung profitieren.
Der Klient liegt hierzu in Bauchlage, leicht zugedeckt bis zur Hüfte. Der Behandler sitzt oder steht links vom Klienten. Die linke Hand des Behandlers ist vom Körper abgewinkelt und nach oben empfangend geöffnet. Die rechte Hand liegt auf Höhe des Kreuzbeins am unteren Rücken des Klienten auf, wobei die Fingerspitzen in Richtung Kopf zeigen. Vorstellen-Herstellen: Die linke Hand nimmt Energie auf, welche die rechte Hand an den Klienten weiterleitet, wo sie nun ordnend und verbindend auf die energetische Struktur des Klienten einwirkt. Nach einer gewissen Zeit, wenn der Behandler ein Gefühl der „Sättigung“ spürt (max. 5 Minuten), wird die Position der rechten Hand um eine Handlänge nach oben gesetzt, das „Vorstellen-Herstellen“ wiederholt und solange fortgeführt, bis eine letzte Position im Nacken des Klienten erreicht ist. Der Klient bleibt noch liegen, denn es geht weiter.
Der Behandler steht neben dem Klienten, nun aber mit der linken Hand nach unten abgewinkelt, zwecks Ableitung. Die rechte Hand führt 5-10 cm über dem Körper des Klienten Streichbewegungen vom Kopf über die Wirbelsäule bis zum Steißbein durch. Das Feld des Klienten wird geordnet. Nach max. 50 Streichbewegungen über den Rücken darf der Klient sich langsam aufsetzen, etwas warten und dann aufstehen. Er kann sich trotz der ordnenden Streichbewegungen benommen fühlen.
Der Klient setzt sich für die Abschlussbehandlung auf einen Stuhl, mit dem Rücken zum Behandler. Er lässt beide Arme frei nach unten hängen (nicht ablegen) zwecks Ableitung. Der Behandler steht hinter dem Klienten und streicht mit den Händen im Abstand von 5-10 cm die Stirn des Klienten mehrfach zügig zur Seite aus. Dann folgen abstreichende Bewegungen von der Stirn über den Kopfbereich. Dabei kreuzen sich die Hände des Behandlers erstmal an der Stirn und dann nochmal abstreichend im Nacken des Klienten, worauf ein zügiges Abwärtsstreichen über Nacken, Schulter und Arme erfolgt. Die Arme des Klienten hängen während der gesamten Anwendung frei herunter. Die Streichungen sollten mehrfach wiederholt werden, da sie als angenehm empfunden werden. Die Stirn wird kühler, der Kopf freier, der Blick klarer.
Anschließend stellt sich der Klient mit dem Rücken zum Behandler. Die linke Hand des Behandlers hängt nach unten, sie ist seitwärts leicht abgewinkelt, berührt den eigenen Körper nicht. Die rechte Hand führt zügige Streichungen vom Nacken über die Wirbelsäule zum Kreuzbein durch. Dies wird mehrfach wiederholt, es dient der Erdung und leitet überschüssige Spannung aus dem Körper des Klienten. Dieser sollte währenddessen keine Schuhe tragen. Je freier die Energie beim Abstreichen des Rückens fließen kann, desto eher empfindet der Klient dort eine leichte, angenehme Kühle. Falls nicht schon während der Behandlung, dann später. Das Gefühl der Kühle kann bis zur „Gänsehaut“ gehen.
Nach der Abschlussbehandlung darf der Klient für mindestens 15 Minuten in Rückenlage nachruhen, in ruhiger Atmosphäre, wenn gewünscht bei sanfter Musik.
Fazit
Unser Gesundheitssystem wird überfrachtet und platzt bald aus den Nähten. Es wird Zeit, dass wir uns unserer eigenen Kräfte wieder bewusst werden und in Eigenverantwortung handeln. Der Psychologe C.G. Jung drückte es so aus: „Ich glaube, dass das Heilen auf nichtmateriellem Weg durch geistige Methoden eine Zukunft ungeahnter Möglichkeiten hat. Und ich glaube, dass ihr Bereich allmählich über das, was wir heute, zu Recht oder Unrecht, als funktionell bezeichnen, hinauswachsen und auch alles Organische umschließen wird.“ Durch die Erfolge der Heilmagnetischen Ordnungstherapie nehmen diese Worte bereits im Hier und Jetzt Gestalt an.
Sabine Warzecha
Heilpraktikerin, Yogalehrerin, Dozentin an den Paracelsus Schulen
Buch-Tipp
Johanna Arnold:
Mit deinen Händen Heilen.
Heilmagnetische
Ordnungstherapie
in Theorie und Praxis.
Synergia Verlag
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