Fallstudien
Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis
Enuresis nocturna
Ein Vater erscheint mit seinem 11-jährigen Sohn Fabian (Name geändert) in meiner Praxis und berichtet, dass dieser nachts noch immer Windeln benötige, da er im Schlaf regelmäßig einnässe. Inzwischen werde die Situation aufgrund des Alters des Jungen zunehmend zum Problem, weswegen die Familie dringend Hilfe benötige.
Hintergrund
Fabian besucht die 5. Klasse eines Gymnasiums. Er ist beliebt und hat viele Freunde.
Natürlich möchte er jetzt auch einmal bei einem Freund übernachten. Die eine oder andere Klassenfahrt wird auf ihn
zukommen. Bis jetzt sind die Eltern froh gewesen, dass all diese Dinge wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden
konnten. Sie wissen aber, dass spätestens jetzt eine Lösung gefunden werden muss, da das Kind zunehmend unter der
Situation leidet.
Vorgeschichte und Anamnese
Fabian ist seit seinem 3. Lebensjahr tagsüber trocken, nachts jedoch
ist es nie so weit gekommen. Er schläft so tief, dass er nicht aufwacht, wenn seine Blase voll ist. Deshalb kann er
nicht rechtzeitig zur Toilette gehen. Auch regelmäßige Weckversuche zu unterschiedlichen Zeiten durch die Eltern sind
bisher erfolglos geblieben.
Der Junge ist ansonsten altersgemäß entwickelt, von eher zartem Körperbau mit feinen Gesichtszügen, reiner Haut, blauen Augen und feinen blonden Haaren. Er hat einen Zwillingsbruder. Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit verliefen problemlos. Abgesehen von den im Kindesalter üblichen Infekten war Fabian niemals ernsthaft krank. Er hat im Kindesalter alle gängigen Impfungen erhalten und diese komplikationslos vertragen.
Diagnose
Ich diagnostiziere „Enuresis nocturna“, da das Kind auch nach seinem 5. Lebensjahr noch
regelmäßig nachts einnässt.
Unwillkürliches Einnässen kommt bis zum Alter von 5 Jahren physiologisch vor und ist daher normal. Mit etwa 7 Jahren sind im Schnitt noch etwa 10% der Kinder von Enuresis nocturna betroffen, Jungen etwa zweimal so häufig wie Mädchen. Auch 1-2% der Jugendlichen leiden darunter. Als Auslöser wird häufig eine verzögerte Reifung der Blasenkontrolle gesehen. Dies hat meist genetische Ursprünge. Nur sehr selten sind organische Störungen, z.B. von Niere oder Blase, ursächlich. Dennoch sollten diese stets durch den Kinderarzt oder Urologen ausgeschlossen werden.
Schulmedizinischer Zugang
Eine schulmedizinische Abklärung ist selbstverständlich erfolgt, zumal
Fabians Zwillingsbruder an einer angeborenen Nierenstörung leidet, die operativ behandelt wurde und regelmäßig
kontrolliert wird. Bei ihm selbst haben die Untersuchungen durch den Kinderarzt keine krankhafte Ursache ergeben.
Nachdem die Eltern lange alle üblichen Behandlungsmethoden versucht haben – neben den nächtlichen Weckversuchen auch
der Einsatz einer Klingelhose etc. – schlägt der Kinderarzt eine medikamentöse Therapie mit dem Antidiuretikum
Desmopressin vor, einem Derivat des körpereigenen Hormons Vasopressin, das die Harnausscheidung hemmt. Da diese
Medikation mit dem Risiko erheblicher Nebenwirkungen verbunden ist, suchen die Eltern nach einer Alternative und
wollen es mit der Homöopathie versuchen.
Therapie
Ich führe eine homöopathische Erstanamnese durch und frage körperliche Symptome von
Kopf bis Fuß ab. Der Junge ist gesund und hat keine körperlichen Probleme. Ich erkundige mich nach Essensvorlieben und
-abneigungen, Schlaf, Schwitzen, Hobbys, Lieblingsfarben etc. und erfahre, dass Fabian gerne bastelt und bäckt. Der
Vater ergänzt, dass sein Sohn auch das Haus dekoriere. Nach einem abschließenden Gespräch mit dem Vater allein und in
der Zusammenschau aus Befragung und persönlichem Eindruck, den ich von dem Jungen gewonnen habe, entscheide ich mich
für ein Mittel und rezeptiere zunächst Silicea C30 Globuli als Einmalgabe, die der Junge am Abend nehmen soll.
Verlauf
Nach der ersten Einnahme nässt Fabian in der Nacht ein, erwacht aber davon, steht auf,
wechselt selbstständig die Wäsche und schläft dann weiter. Ich verordne daraufhin Silicea C200, ebenfalls als
Einmalgabe.
Wenige Tage später berichtet der Vater, dass sein Sohn trocken durchgeschlafen habe, frühmorgens aufgewacht sei, weil er zur Toilette musste, danach wieder ins Bett gegangen sei und weitergeschlafen habe. Ich bin zufrieden und rate zum Abwarten. Die Globuli-Einnahme wird ausgesetzt, und ich bitte um Nachricht, falls Fabian wieder einnässen sollte. Danach höre ich längere Zeit nichts.
Status quo
Nach zwei Monaten meldet der Vater zurück, dass sein Sohn nun nachts vollkommen
trocken sei. Seit der zweiten Globuli-Einnahme habe er nie wieder eingenässt. Inzwischen sind über zwei Jahre
vergangen. Ich habe gelegentlich Kontakt zu den Eltern, und weiß, dass es zu keiner Zeit einen Rückfall gegeben hat.
Fazit
Dieser Fall zeigt, wie schnell und nachhaltig gerade Kinder auf das passende
homöopathische Mittel in der richtigen Potenz reagieren können. Voraussetzung ist eine sorgfältige Anamnese, wobei
selbstverständlich auch die Eltern einbezogen werden.
Elisabeth
Schneider
Heilpraktikerin mit Schwerpunkten Klassische Homöopathie, Stressmanagement und Coaching
info@hp-schneider-regensburg.de
Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis
Abgrenzungs- und Selbstentfaltungsprobleme
Patientin
Eine 54 Jahre alte Dame fragt telefonisch nach einer Unterstützung zur
Trauerbewältigung, da sie annimmt, den Tod ihrer Mutter vor zweieinhalb Jahren noch nicht verkraftet zu haben. Sie
stecke gemeinsam mit ihrem Vater im Leid fest.
Anamnese
Unser Erstgespräch empfindet sie als erleichternd, da es ihr die Augen für das eigene
Leben öffnet. Was macht es abseits ihrer Eltern noch aus? Da findet sich nicht viel.
Die Patientin ist das späte, sehnsüchtig erwartete Wunschkind ihrer Eltern. Sie kam zu einem Zeitpunkt, als deren Hoffnung auf Nachwuchs schon aufgegeben war, und lebte fortan als Einzelkind mit den Eltern eine Art symbiotische Dreisamkeit. Ihre Mutter erlebte die Patientin immer als emotional sehr nah, aber auch ängstlich. Ihr Vater war berufsbedingt wenig präsent – nach der Erkrankung und dem Tod der Mutter änderte sich das jedoch schlagartig.
Ihre Kindheit beschreibt die Patientin als sehr harmonisch und schön. Sie sei scheu in ihrer Art und von zurückhaltender, ängstlicher Natur. In der Jugend habe sie sich mehr auf schulische Erfolge konzentriert. Während der Pubertät entwickelten sich bis heute persistierende Migräne und Übergewicht. Rebellion gegen die Eltern gab es zu keiner Zeit. Sie sah sich eher als Mitläuferin, unauffällig und dankbar, wenn sie nicht wegen ihres Übergewichts auffiel oder Sprüche aushalten musste. Auch als Erwachsene empfindet sich die Patientin als sexuell wenig attraktiv und hat kaum Erfahrung mit der Liebe. Es gibt keine feste längere Beziehung. Sie fokussiert vielmehr ihre berufliche Karriere, was ihr über die Zeit gut gelingt. Sie hat nur wenige Freundinnen, ist eher passiv, ohne Hobby, und verbringt ihre Freizeit vorwiegend mit ihren Eltern. Einzig in Urlauben fernab von zuhause erlebt sie Freude und Leichtigkeit.
Nach dem Tod der Mutter fühlt sie sich ihrem hilflosen, traurigen Vater verpflichtet. Deshalb lebt sie mit ihm als eine Art Ersatz für die Mutter. Da er kein eigenes Leben aufgebaut hat, besucht sie ihn auch heute noch nahezu täglich, um für ihn zu kochen und ihm Gesellschaft zu leisten.
Befund und Diagnostik
Folgende psychosomatischen Symptome sind festzustellen: Hypertonie,
Adipositas, Migräne, physische und psychische Erschöpfung.
Als ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsanteile sind fehlende Abnabelung, Abgrenzungshemmung, verdrängte Wut, Selbstaufgabetendenzen, depressive Stimmung, innerer Konflikt zwischen Bindungs- und Autonomiewünschen und Essen als Kompensationsstrategie anzusehen.
Therapieverlauf
Schon das Anamnesegespräch entlastet die Patientin, und sie kann ihren Gefühlen
Ausdruck verleihen. Ihre Sorge, den extrem hilflosen und fordernden Vater doch nicht allein lassen zu können und ihn
nicht enttäuschen zu wollen, stellt sich als das aktuelle Hauptthema dar.
Ich unterstütze zunächst mit Fragen zu ihrer eigenen Befindlichkeit und Selbstfürsorge, v.a. hinsichtlich persönlicher Bedürfnisse und Wünsche, z.B. mit der „Wunderfrage“. Über weitere aufdeckende Techniken und Tools – die „Säulen des Lebens“, OH-Karten nach Moritz Egetmeyer, Zürcher Ressourcen Modell, Hausaufgaben-Arbeitsblätter zur Vertiefung und Bewusstwerdung der eigenen Selbstfürsorge und Selbstregulierung – kann die Patientin den Fokus mehr auf sich und ihre persönlichen Bedürfnisse richten. Themen wie die Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins, Visionen, Träume und Unerfülltes im eigenen Leben etc., tragen dazu bei, dass die Patientin zulässt, ein Recht auf persönliche Freiheit und Glück empfinden zu dürfen. Gleichzeitig entwickelt sich mehr und mehr der Wunsch, unerfüllte Sehnsüchte und Träume zuzulassen.
Glaubenssatzarbeit
Über die Aufdeckung tiefwirkender Glaubenssätze, die sie durch ihre Rolle als
spätes Wunschkind der Eltern verinnerlicht, wird ihr bewusst, dass diese ihrem eigenen Glück und der inneren Freiheit
im Weg stehen. Hierzu erstellen wir eine Art Landkarte (Flipchart-Arbeit), die die emotionale Beziehung aller
Familienmitglieder untereinander in Wechselwirkung auf der Gefühlsebene beleuchtet. Hierzu werden ausführliche
Fragestellungen verwendet: Welche Identität gaben die Eltern dem Kind? Wie fühlte sich das Kind in seiner Kindheit?
Welche persönlichen Bedürfnisse in der Entwicklung kamen zu kurz? Welche Rolle und inneren Verpflichtungen wurden in
der Familie eingenommen? Die tief liegenden Glaubenssätze kommen dadurch nahezu von allein ans Licht. Durch das
„Exportieren“ auf das Flipchart entsteht ein Perspektivenwechsel, eine Sicht auf die Dinge aus der Metaebene heraus.
Im Rahmen dieser Arbeit finden auch Fragetechniken und Ansätze von Katie Byron (The Work) Anwendung.
Ergebnis und Ausblick
Nach zwölf Sitzungen in Abständen von drei Wochen erlebt sich die
Patientin deutlich befreiter. Sie hat ihr Privatleben mit Sportaktivitäten ergänzt, pflegt ihren kleinen Freundeskreis
bewusster und erlaubt sich, Wünsche und Sehnsüchte zum Ausdruck zu, bringen. Ihrem Vater gegenüber fühlt sie sich
weiterhin verpflichtet, mutet ihm aber auch Absagen zu und erlebt, dass er sich tatsächlich etwas mehr um sein eigenes
Leben kümmert. Die Patientin hat noch mit inneren Konflikten Probleme, allerdings nicht mehr in der vorherigen Tiefe.
Sie ist dabei, die Rolle der Ersatzfrau zu verlassen und ihr eigenes Leben zu gestalten. Auf körperlicher Ebene sind
bisher eine spürbare Steigerung des Vitalitätsempfindens wie auch weniger und mildere Migräneanfälle festzustellen.
Das Körpergewicht zeigt eine abnehmende Tendenz.
Fazit
Bei Kontaktaufnahme leidet die Patientin unter Symptomen, die sie selbst zunächst für eine
lange anhaltende Trauerreaktion hält. Bei genauerer Betrachtung der Biografie verbirgt sich dahinter eine gehemmte
Persönlichkeitsentwicklung, in deren Folge sie die Trauer und Hilflosigkeit des Vaters unbewusst übernommen hat. Als
sie das „Problem hinter dem Problem“ erkennt, beginnt sie, eigene Bedürfnisse zuzulassen und sich langsam abzunabeln.
Die Prognose ist positiv.
Iris
Hallensleben
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychologische Beraterin
und zert. Systemischer
Mastercoach, Mitglied im VFP
herzwerkstatt-irishallensleben@gmx.de
Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis
Stute mit Sarkoid
Vorgeschichte und Anamnese
Vermutlich durch einen Zeckenstich in der Leistengegend angeregt,
entsteht bei der damals 12-jährigen Stute Ebony ein kleiner Knoten. Zuerst besteht die Vermutung, dass es sich nur um
eine Fetteinlagerung/Verkapselung handelt, die sich schnell zurückbildet. Der Stich entwickelt sich allerdings in
kurzer Zeit zu einem Tumor von der Größe eines Tischtennisballs. Bei der Bewegung und beim Reiten drückt dieser in der
Leistengegend und schränkt die Bewegungsabläufe ein.
Befund und Diagnose
Der Tierarzt untersucht die Stute vor Ort und stellt die Diagnose „Equines
Sarkoid“. Er ist sich aber unsicher, ob man es herausschneiden sollte, da eine OP an dieser Stelle nicht gut abheilen
würde. Außerdem meint er, dass diese Art von Sarkoiden immer wieder zurückkommen könne. Da diese Aussage für die
Besitzer unbefriedigend und in ihren Augen keine Lösung ist, werde ich hinzugezogen. Bei der Untersuchung von Ebony
kann ich einen festen Knoten erfühlen, eine stark verkapselte Stelle, die aber nicht schmerzhaft ist.
Ursachen für die Entstehung von Sarkoiden
Es gibt in der Tiermedizin unterschiedliche Theorien
zur Entstehung von Equinen Sarkoiden. Meist handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Der Körper
ist intelligent und versucht, die im Körper anfallenden Schadstoffe abzukapseln. Auch hinsichtlich der Wahl
entsprechender Therapiemaßen gilt, einen näheren Blick auf mögliche ursächliche Faktoren zu werfen.
Darm und Immunsystem Die Entstehung von Equinen Sarkoiden kann von einem beeinträchtigten Immunsystem, v.a. durch schlechte Fütterung, Wurmkuren oder Mangelzustände, begünstigt werden. Oft liegen die Probleme im Darm. Auch die Übersäuerung eines Pferdekörpers kann der Grund sein.
Papillomavirus In einem sauren Milieu fühlen sich allerlei Erreger wie der Bovine Papillomavirus (BPV) im Darm sehr wohl. Dieser wird oft durch Stechmücken oder Zecken von Rindern übertragen.
Genetik Bestimmte Rassen sind von Sarkoiden häufiger betroffen. Aus diesem Grund geht man im Zusammenhang mit einer BPV-Infektion von einer genetischen Disposition aus. Es kann aber auch Pferde betreffen, die nicht diesen Zuchtlinien zugehörig sind.
Therapie
In der Schulmedizin werden Sarkoide oft herausoperiert, jedoch wachsen sie nach kurzer
Zeit nach. Wenn ich Sarkoide aus naturheilkundlicher Sicht betrachte, denke ich über die Ernährung des Pferdes,
Entsäuerung und Stärkung des Immunsystems nach. Daher plane ich für Ebony eine Ernährungsumstellung.
Zuerst nehmen wir also die Futterumstellung vor. Ebony bekommt zum Therapiebeginn Silage und ein- bis zweimal am Tag getreidefreies Müsli, Möhren, auch Mineralien und Vitamine. Die Stute wird auf Heu umgestellt, damit sie weniger Säure aufnimmt. Gleichzeitig führen wir eine Entsäuerung mit Basenpulver durch. Zusätzlich verwenden wir Kräuter (Fa. Pernaturam):
OxyProtekt fördert die Aufnahme von Nährstoffen und fängt Freie Radikale.
Süßholzwurzel ist ein kraftvolles Antioxidans, das die Magen-, Darm- und Atemwegsschleimhäute beruhigt und Pilzbelastungen hemmt.
Sonnenwend-Immunkräuter unterstützen und aktivieren das Immunsystem, fördern die Blutbildung und eine stabile Darm- und Hautflora.
Das Sakoid selbst wird ein- bis zweimal täglich mit einer Kräutersalbe eingestrichen, die Sonnenblumenöl, Kokosöl, gereinigtes Wasser, Bittermohn, Bartflechte, Weißtanne und Ethanol enthält. Sie verbessert die Zellregeneration und regt den Lymphfluss an. Die Salbe wird morgens und abends dünn auf die betroffene Hautstelle mit dem Sarkoid aufgetragen.
Verlauf
Nach einigen Tagen lässt sich eine deutliche Entzündungsreaktion der Haut an
entsprechender Stelle erkennen (Abb. 1), die nach Rücksprache mit dem Hersteller ein gezielter Effekt der Salbe sein
soll.
Bereits nach drei Wochen, noch vor der Umstellung der Kräutermischung, fällt das Sarkoid ohne weiteres Zutun aus dem Pferdekörper heraus. (Abb. 2)
Nach kurzer Nachblutung beginnt sich die Wunde zu verschließen. (Abb. 3) Die offene Stelle wird mit klarem Wasser ausgewaschen und ab diesem Zeitpunkt regelmäßig mit Kolloidalem Silber eingesprüht.
Anschließend wird die Kräutermischung noch einmal geändert, um eine bessere Heilung zu ermöglichen. Nun erhält Ebony:
Ringelblume ist reich an ätherischem Öl, Saponinen, Carotinoiden, Flavonoiden, Bitter- und Schleimstoffen. Sie pflegt die Schleimhäute in Magen und Darm, wirkt positiv auf Leber und Galle und führt zu einer ausgewogenen Darmflora. Erwiesen ist auch ihre Wirkung gegen Geißeltierchen.
Ostpreußenkräuter tragen zur besseren Verdauung von energie- und eiweißreichem Gras und Heu bei. So können die Verdauungssäfte besser sekretiert und die Bauchspeicheldrüse gestärkt werden. Auch die Darmflora kann erneuert werden.
Die Wunde wird mit Kolloidalem Silber eingesprüht. Nach weiteren zwei Wochen ist sie gut zugeheilt (Abb. 4), Ebony hat keine Bewegungseinschränkungen mehr.
Fazit
Eine angepasste Futterumstellung trägt dazu bei, dass das Pferd bis heute bei bester
Gesundheit ist. Nach zwei Jahren ist nichts mehr von der Wunde zu sehen (Abb. 5), es sind auch keine weiteren Sarkoide
nachgekommen. Eine regelmäßige Darmreinigung und Entgiftung sollten einmal jährlich erfolgen.
Egal bei welcher Tierart – es ist immer wichtig, einen Blick auf die Fütterung zu werfen, hier kann man schon oft den Ansatz zu einer erfolgreichen Therapie finden. Dieser Erfolg bestätigt mich bei meiner Arbeit mit naturheilkundlichen Mitteln.
Abschließend möchte ich allerdings noch einmal betonen, dass es sich hier um einen Fall handelt, bei dem die Behandlung gut funktioniert hat. Die einzelnen Bausteine stellen jedoch keine verallgemeinernde Therapieempfehlung für Sarkoide dar, jeder Patient muss natürlich individuell betrachtet und therapeutisch entsprechend angegangen werden.
Susanne
Boiar
Tierheilpraktikerin mit Schwerpunkten TCM/Akupunktur, Phytotherapie, Ernährungsberatung und
Homöopathie für Katzen, Hunde und Pferde
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