Erfolgstherapien von Kopf bis Fuß – Teil 18 – Harnwegserkrankungen
Kurzer Überblick über die historische Entwicklung der Urologie
Bereits das früheste ägyptische Altertum übermittelt uns Rezepte zur Verbesserung des Harnabganges, und eine normale
Harnentleerung war von je her Gegenstand ärztlicher Bemühungen.
Während Sugruta im Ayurveda über “verknotete
Harnorgane” berichtete und die Götter um Aufhebung der Harnsperre anrief, hatten die Perser seit uralter Zeit mit
Katheder und Dammschnitt gearbeitet, auch wenn Zarathustra immer noch “Hilfe von oben erbat.
ie Chinesen wiederum
lieferten außer exakten Akupunkturvorschlägen lediglich Empirisches. Ägypter und Hebräer waren, was ihr urologisches
Wissen betraf, aufgrund fehlender anatomischer Kenntnisse ebenfalls auf reine Erfahrungswerte angewiesen. Die mehr
oder weniger dilettantisch durchgeführten Behandlungen hatten entsprechend hohe Letalitätsraten. Beinahe 7000 Jahre
trat das Wissen auf urologischem Gebiet auf der Stelle, was auch damit zu tun hatte, daß die Ärzte wenig Lust hatten,
sich mit “niederen Organen” zu befassen. Wieder einmal war es Hippokrates, der, obwohl er aus religiösen Gründen seine
anatomischen Theorien nicht an Leichen verifizieren konnte, ein wenig Licht und Hoffnung in die urologische Öde
gebracht hatte. Er schuf neue, klinisch-anatomische Untersuchungsmethoden, die sich sogar bis in die Neuzeit hielten;
dabei klassifizierte er bereits 3 Arten von Störungen: Dysurie, Strangurie und Ischurie. Er beschrieb sogar die
Bildung von Harnsteinen, behandeln allerdings konnte er sie nicht.
Nach seinem Tod übersiedeln unter dem Einfluß
von Aristoteles mit den Eroberungen Alexander des Großen die Wissenschaften nach Alexandria. Um 300 v.Chr. beschreibt
Herophilos aus Kos als erster die Anatomie der Prostata.
Keine großen Impulse aus Salerno
Im 8. und 9. Jhdt. beherrscht die medizinische Hochschule von
Salerno, die wahrscheinlich im 7. Jhdt. im Golf von Neapel gegründet wurde, als europäisch-christliches Zentrum den
Kontinent. Zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten traten im 12.Jhdt. in Salerno hervor: Trotula und Giles de Corbeil.
Trotula war wahrscheinlich Hebamme und behandelte gynäkologische und urologische Leiden nach arabischem Muster, de
Corbeil verbreitete den Ruf der Schule über ganz Europa.
Salerno war zwar von einer ganzen Reihe neugegründeter Universitäten wie
Bologna, Padua u.s.w. auf einen Allgemeinplatz verwiesen worden, seiner herausragenden Reutation tat dies allerdings
keinen Abbruch.
Ein großes Hindernis relativierte die beachtlichen großen Erkenntnisse dieser Epoche: Die Chirurgie
und mit ihr die Urologie, hatten immer noch kein Mittel gegen die Bildung von Eiterungen und Infektionen. Vom 16.
Jhdt. an bekam die Heilkunde aber von einer anderen Seite Auftrieb, nämlich von der Verbreitung wissenschaftlicher
Schriften und damit geistigem Erfahrungsaustausch durch den Buchdruck und die Kunst der Stecher. Man konnte nun alle
traditionellen Kenntnisse überprüfen und erweitern, und außerdem wurde den Ärzten erlaubt, hin und wieder Leichen zu
sezieren. In der Zeit des Überganges zur Renaissance betrat ein etwas sonderbarer Arzt die medizinische Bühne:
Paracelsus.
Daß er Arzt, Theosoph, Magier und Sterndeuter in Personalunion war, wurde ihm von seinen
Standeskollegen zwar übel genommen, dennoch überstrahlte sein Genie die nächsten Jahrhunderte bis in die Neuzeit.
Leonardo da Vinci und Vesal
Die größten Fortschritte der Anatomie ist der Zeit von der
Renaissance bis zum 19. Jhdt. zu verdanken. Wegbereiter war u.a. da Vinci mit seinen anatomischen Skizzen, später
gefolgt von Vesal, der ihn sogar noch übertroffen hat. Seine Lehren bezieht er aus klassischen Vorstellungen wie aus
eigenen Sektionen, die er auch an menschlichen Leichen durchführte, nicht wie bisher ausschließlich an
Tieren.
Etienne La Riviere (er findet als erster die Samenbläschen und erkennt deren Funktion) sowie Eustachio
(Eustachische Röhre!) waren die Protagonisten ihrer Zeit.
Pathologie und Chirurgie im urologischen Bereich waren lange Zeit ein unbewältigtes Kapitel, nach wie vor starben die Patienten an Infektionen, sodaß Eingriffe aber auch Verletzungen der Nieren fast immer letal ausgingen.
Der eigentliche Begründer der Urologie
1867 erst brachte Felix Guyon (1831-1920) am Pariser
Necker Hospital die Urologie auf den neuesten Stand und entwickelte seine Klinik zu einem weltweit anerkannten
urologischen Krankenhaus.
Ab nun ging es Schlag auf Schlag mit der Urologie aufwärts: Chassaignac (1804-1875)
entwickelt die Wunddrainage, Chaput erfindet die Gummihandschuhe, und mittlerweile verfügte man auch über ein Mittel,
die Infektionen zu bekämpfen. Zu völlig neuen Operationsbedingungen kam man aber erst durch die Entdeckung der
Mikroben durch Pasteur. Den bedeutendsten Einschnitt brachte die Einführung der Sulfonamide und des Penicillins in die
urologische Chirurgie. Soweit ein kurzer historischer Rückblick.
Heilverfahren in der täglichen Praxis
Nierensteinkolik
ein dramatisches Geschehen mit unerträglichen Schmerzen.
Symptomatik:
Vorboten: Ziehende Schmerzen bis in den Oberschenkelbereich (bei Männern in die
Hoden).
Brechreiz (muß nicht vorhanden sein).
Hämaturie.
Die Nierenlager sind klopfempfindlich.
Therapie:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß man nicht immer ohne notärztliche Hilfe
auskommt und der Einsatz von stärksten Analgetika notwendig werden könnte.
Als Heilpraktiker setzen wir die
DICKQuaddeln in die Head”sehe Zone mit Aqua destillata. Die Injektionen werden mit einer 18er oder 20er Nadel
durchgeführt. Sie sind zwar schmerzhaft, bewirken aber spontan eine Spasmolyse mit anschließender Schmerzfreiheit
(sollten die Quaddeln wirkungslos bleiben, liegt ein anderes schwerwiegendes Geschehen vor).
Wärmeanwendung
Während der Kolik: Heiße Wickel auf Nieren und
Uretherverlauf, Füße durchwärmen, heiße Kompressen, Heublumensack auf die Nieren.
Zur Steinabtreibung
Innerhalb 1 Stunde 11 Lindenblütentee trinken
lassen.
Bewegung: Seilspringen oder von einem Stuhl herunterspringen.
Steinprophylaxe:
Sie richtet sich nach der Art der Steine, die
abzuklären ist.
Allgemeine Empfehlung:
2-3 Liter Nierentee täglich, auch Bier ist erlaubt.
2 mal wöchentlich
morgens nüchtern 4 Tassen Tee.
Rp.
Herb.Solidaginis
Herb.Betulae
Herb.Urticae
Fol.Orthosiphonis aa
25.0
M.f.spec.D.S. 1 TL auf 1 Tasse Wasser als Aufguß.
Dazu (nach Vogt)
Rp.
Convalaria ó
Paraira brava
0 aa 20.0
Tct.Cort.Aurantii 10.0
Glycerini pur.ad.125.0
M.D.S. 3 Tage im Abstand von 2 Std. 1 EL in
Tee.
Anwendungsdauer 3 Wochen, danach 3 Wochen Pause.
Homöopathie
Lithium citricum Tbl.D3
Spezielle Behandlung
- Calciumoxalatsteine
Viel Flüssigkeit (Fachinger Wasser, Früchtetees); Kalzium und Vit. D arme Diät (Milch, Milchprodukte, Eier); kein Spinat und Rhabarber.
Sauerampfer, Sellerie, Spargel, Bananen, Aprikosen, Heidelbeeren, Schwarztee, Gemüse- und Obstsäfte u.s.w.)
Bedingt erlaubt: Kartoffeln, Rettich, Gurken, Lauch, Sauerkraut.
Hauptmittel der Prophylaxe:
Magnesium
Homöopathie: Natrium phosph. Tbl.D1 - Calciumphosphatsteine
Diät: Verboten sind alle Arten von Milchprodukten, Eier, Mandeln, Spargel, Erdbeeren, Pflaumen, Feigen u.s.w. sowie alle alkalischen Mineralwässer. Kaffee kann mäßig getrunken werden. Zu bevorzugen ist eine säureüberschüssige Fleisch- und Fischkost, alle Brotsorten, Butter, Sahne. Aprikosen und Pfirsichsäfte stark verdünnt, können bis zu 11/Tag getrunken werden.
Medikamente:
Rp.: (nach Vogt):
Alumina hydrata pv. 2,5
Acid.citric.pv. 32,5
Natr.bicarbonici ad 40,0
M,f.pv.D.S. 3 mal tägl. 1 Messerspitze
1/4 St.vor d.Essen in 1 Glas Wasser. Der Urin sollte im sauren Bereich liegen. - Harnsäuresteine
Diät: Keine Innereien wie überhaupt keine purinhaltigen und säureüberschüssigen Nahrungsmittel (Leber, Sardellen, Fisch, Spargel, Vollkornbrot). Milch, sowie alle Milchprodukte sind hingegen erlaubt, ebenso wie Eier, Obst, Gemüse, Teigwaren, Tee, Kaffee
Medikamente:
Rp.:
Acid.citricum pv.140.0
Natrium citricum pv.ad 125,0
M.f.Pulv.D.S.3 mal tägl. 1 TL in 1/41 Wasser.
Der pH-Wert des Urins darf nicht unter 6 liegen, sonst läßt man alkalische Mineralwässer trinken, z.B. Fachinger oder Vichy-Wasser. Empfehlenswert ist ferner, täglich den Saft aus 2 Zitronen zu trinken.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass im sauren Harn vorwiegend Urate und Oxalate ausfallen, im alkalischen Harn Carbonate und Phosphate.
Fertigarzneimittel:
Nephrolithiasis-Amp. Rö-Plex
S.3 mal wöchentl. 1 Amp.i.m.plus 1 Amp.Procain Rödler 2% (Mischspritze) (Fa. Pharmakon)
oder
Nephro N-Injektopas (Fa. Pascoe) plus Juniperus-Komplex-Injektopas als Mischspritze S.3 mal wöchentlich i.m.
Volksheilkunde
Bei Veranlagung zur Steinbildung wird empfohlen,
täglich 3 mal 2 Eßlöffel (nicht mehr!) Rettichsaft einzunehmen, am besten vor den Mahlzeiten. Der Saft wirkt übrigens
auch gegen Gallensteine.
Achtung, nierensteintragende Skifahrer! Nicht über Buckelpisten fahren, es könnte sich
dabei ein Stein lösen!!
Entzündliche Erkrankungen der Harnwege
Pyelonephritis
Akut: Sie ist die häufigste Ursache der späteren chronischen
Niereninsuffizienz.
Verlauf: Zunächst eher uncharakteristisch, häufig treten Schmerzen in der Lendengegend mit
Schüttelfrost und Fieber auf, selten auch Erbrechen. Chronischer Verlauf
Symptomatik:
Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, abdominelle Beschwerden, Nycturie,
Inappetenz, Durstgefühl.
Therapie:
Sowohl die akute, als auch die chronische Form erfordert eine tägliche
Flüssigkeitszufuhr von 1.5 bis 2 Liter.
Bei chronischen, antibiotikarefraktären Verlaufsformen empfehle ich
eine
Schaukelkost: 3-8 Tage saure und alkalische Mahlzeiten.
An sauren Tagen: Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier,
Quark, Teigwaren, wenig Getränke.
An alkalischen Tagen: Milch, Gemüse, Obst, Kartoffeln, fettlose Zubereitungen der
Speisen. Kochsalz kann in geringen Mengen verwendet werden. Schleimhautreizende Gewürze, wie z.B. Cayennepfeffer,
Rosenpaprika sind zu meiden!
Physikalisch:
Heiße Packungen auf die Nieren. Aschnermethoden wie
Aderlaß, unter stützt durch Purgation mit anschließen dem Fasten. Wichtig ist dabei reichlich( Flüssigkeitsaufnahme in
Form von Nierentees (diuretische Ausleitung!)
Phytotherapie
Arctostaphylos uva ursi als Extrakt: Uvae ursi
fluid
S. 3 mal tägl. 1 /2 TL mit Wasser verdünnt.
Fertigtee:
Nieren- und Blasentee Stada oder Barosmabetulina
(Bucco-Blätter) als heißer Aufguß 1 TL auf 1 Tasse Wasser
Rp.:
Fol-bucco
Herb.Herniariae
Fol.Uvae ursi aa
ad 50.0
M.f.spec. S. 2 TL pro Tasse kalt ansetzen,1/2 Stunde ziehen lassen, dann 3 Min. kochen.
oder
Rp.:
Infus Herb.virgaureae 15:180,0
Spirit.Menth.pip.ad 200,0
M.D.S.4 mal tgl. 1 EL
Fertigpräparate:
- Nieral 100 Tabl. oder Tropfen (Fa.Schuck). S. 5 mal 40-50 Tropfen
- Wichtiges Präparat wegen seiner antibiotischen Wirkung (Kapuzinerkresse) wäre bei allen Erkrankungen der Harnwege das Angocin AntiInfekt N Filmtabletten (Fa.Repha). S. Im Akutfall 3 mal 4 Tabletten täglich oder
- Echinacea purp.i.Form von Liquida z.B. Pfx.Echinacea 109 Tropf. (Fa.Pflüger)
S.3 mal tägl. 15-20 Tropfen. - Als Organmittel empfehle ich Calculi H-Tropfen (Fa.Pflüger),
S. 3 mal tägl. 3 mal 20 Tropf. oder als Injektion 2 mal wöchentlich 1 Injektion i.m. sowie - Nephrolithol N Tropfen.
S. 5 mal tägl. 30 Tr. am besten in Nierentee oder - Nephrubin-N (Fa.Weber&Weber) Dragees,
S. 3 mal tägl. 2 Drag. Mit reichlich Flüssigkeit oder - Herniol Flüssigkeit (Fa.Steierl)
S.4-5mal tägl.35 Tr.vor den Mahlzeiten.
Neuraltherapie
1 ccm Procain Rödler 1 % i.v, sowie quaddeln an
die ventralen und dorsalen Headschen Zonen.
Abwehrsteigerung durch Eigenblutinjektionen mit Echinacea z.B.Cefasept
(Fa.Cefak). S. Tägl. 2m1 im, s.c. oder mit Eigenblut i.m. oder Pascotox Forte-Injektopas, ggf.Infekt 2Injektopas
(Fa.Pascoe). S. 3 mal wöchentlich Lm.
Homöopathie
Hauptmittel: Cantharis D4Tabl. 5. Stündlich 1
Tablette
akute Verlaufsform: Cantharis D 4
Aconitum und Belladonna D4 S.Einnahme 4 mal tägl.
Chronische
Verlaufsform:
Terebinthia D3
Bei eitriger Tendenz:
Hepar sulf.D4
Bei Harnzwang:
Pareira D3
Hydrotherapie
Ansteigende Fuß- bzw. Wechselfußbäder. Nach
Abklingen der Beschwerden Prophylaxe durch Ganzwaschungen, Knie- und Schenkelgüssen, mehrmals wöchentlich
Trockenbürstungen. Lokale Wärmeanwendungen im Fußbereich zur reflektorischen Beeinflussung der harnableitenden Wege
durch Fußwickel.
Die Harninkontinenz
Besonders im Alter auftretend und ein soziales, wie hygienisches Problem. Altersunabhänging sind aber ca. jede 5.
Frau und jeder 12. Mann davon betroffen, bei dementen Pflegeheimbewohnern kann man bei 80% solche Schwäche
feststellen.
Ursachen: Dranginkontinenz, Streßinkontinenz, Überlaufblase, Prostataleiden, aber auch neurologische
Ursachen wie Alzheimer, Parkinson, oder Zustand nach Schlaganfällen.
Therapie:
Blasentraining:
Man läßt den Patienten stündlich und an mehreren
Tagen zur Toilette gehen und die Blase jedesmal vollkommen entleeren.
Bei Blasenentzündung kommt man mit Cystinol
akut Dragees (Fa.Schaper & Brümmer) gut zurecht (s. Kapitel Cystitis).
Bei Streßinkontinenz gebe ich Aletris
Oplx (Fa.Madaus). Aletris oplx. bewährt sich besonders auch dann, wenn Senkungserscheinungen bei Frauen vorliegen und
einen unfreiwilligen Harnabgang hervorrufen (Keine Reizblase, da kein Harndrang vorliegt!).
Physikalisch:
Wechselsitzbäder. Bindegewebsmassage im Bereich der
LWS.
Phytotherapie:
Rp.: (nach Vogt)
Herb.Equiseti
25,0
Herb.Polygon.avicul.
Herb.Agrimonii aa 15,0
Glandul.Lupuli
Flor.Rhoead.aa 10,0
Flor.Laminae alb.
ad 75,0
M.f.spec.D.S. 3 TL auf 1 Tasse Wasser, kalt ansetzen und kurz aufkochen.
Mittags und abends 1/2 Tasse.
Keine Getränke ab 16 Uhr!
Fertigpräparate:
Inconturina SR Tropf. (Fa.OTW)
S. 3-4mal
tägl. 30 Tropfen oder
Cysto Fink Kapseln
S. 2 Kapseln vor den Mahlzeiten.
Bettnässen bei Kindern (Enuresis nocturna)
Definition: Einnässen nach dem 4. Lebensjahr bei normaler geistiger Entwicklung.
Zu unterscheiden sind:
Symptomatische Enuresis mit dem Leitsymptom chronische oder rezidivierende Harnwegsinfekte, Neurogene Enuresis
(Uberlaufblase, Ischuria paradoxa mit automatischer Blasenentleerung) und Funktionelle Enuresis, deren Ursache zu 90%
im psychischen Bereich liegt.
Therapie:
Diätetik:
Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr ab 16 Uhr.
Schleimhautreizende Gewürzstoffe sind zu meiden. Abends eventuell salzhaltige Mahlzeit zubereiten.
Aschner Methoden:
Baunscheidtieren über dem Os sacrum, sowie dem
Os pubis.
Physikalisch:
Im Winter sollten die Füße im Bett warmgehalten
werden (Wärmflasche).
Hydrotherapie:
Vor dem Schlafengehen empfehle ich ein kurzes
ansteigendes Fußbad von ca.5 Minuten Dauer oder kurze, kalte Sitzbäder.
Phytotherapie:
Rp.: (nach Vogt)
Fol.Uvae
ursi
Cort.Quercus
Flor.Tiliae aa 20,0
Herb. Hyperici 40,0
M.f.spec.D.S. abends gegen 6 Uhr 1 Tasse warm
als heißen Aufguß (1 TL auf 1 Tasse Wasser).
Das Johanniskraut mit seiner psychotropen Wirkung durch das Hypericin
kann auch als Hyperforat (forte) Tropfen (Fa. Klein) verabreicht werden.
Homöopathie:
Bei nervösen Kindern kommen Kalium carbonicum Tbl.,
D3 (bei Knaben) und Pulsatilla Dil.D4 (bei Mädchen) zur Anwendung.
Kalium carbonicum D12 kann bei alten Leuten mit
einer Sphinkterinsuffizenz der Blase erfolgreich gegeben werden. Belladonna D6 sollte als Spasmolyticum in Betracht
gezogen werden.
Neuraltherapie
Bei zentralen und segmentalen
Innervationsstörungen setzen wir Quaddeln über Kreuz- und Steißbeingegend.
Bei älteren Kindern kann man oberhalb
der Symphyse mit Quaddeln eines Neuraltherapeuticums, z.B. Procain Rödler 1%, zum Erfolg kommen.
Die nächste Serie wird sich mit der Cystitis und dem LWS-Syndrom befassen (Änderung des Themas vorbehalten).
HP Mario Schischegg
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