Störfeld vegetatives Nervensystem
Naturheilkundliche Behandlungsansätze
Wissenswertes über das Vegetativum
Bei fiebrigen Infekten und der Mehrzahl aller Erkrankungen spielt das vegetative Nervensystem eine wichtige Rolle. Das gilt vor allem bei akuten Erkrankungen, die mit deutlich spürbaren subjektiven Beschwerden wie etwa Schmerzen, Schwindel und Unruhe einhergehen. Generell lässt sich die Aussage treffen, dass bei allen Zuständen von deutlichem Unwohlsein das Vegetativum die Schlüsselrolle innehat.
Beim vegetativen oder autonomen Nervensystem handelt es sich um einen unbewusst ablaufenden Steuerungsmechanismus, dessen Zentrale im Hypothalamus sitzt und den gesamten Organismus im Sinne einer Automatik steuert. Praktisch alle willentlich nicht beeinflussbaren Funktionen werden durch das Vegetativum gesteuert, angefangen vom Herzschlag, über die Darmtätigkeit bis zur Hautdurchblutung. Das Vegetativum regelt auch die Fortpflanzungsvorgänge und all jene Emotionen, die mit körperlichem Wohlbefinden zu tun haben.
Das Vegetativum hat zwei extrem gegensätzliche Pole: den Sympathikus und den Parasympathikus (auch „Vagus“ genannt). Unser Alltagsleben schwankt zwischen der Tagesaktivität des Sympathikus und der Nachtaktivität des Parasympathikus.
Bei Gesundheit pendelt das Vegetativum in harmonischer Weise zwischen Sympathikus und Parasympathikus hin und her. Wenn das Vegetativum dagegen in einem der Extremzustände verharrt, beginnen wir uns unwohl zu fühlen. Zum Unwohlsein kommen mit der Zeit gestörte Körperfunktionen und irgendwann auch ernsthafte Krankheiten. Die Abbildung unten soll das veranschaulichen.
Bei Parasympathikotonie beobachtet man neben Müdigkeit, Erschöpfung, Desinteresse und Schlafbedürfnis auch Verkrampfungen – etwa des Darms oder der Kopf- und Nackenmuskeln in Form von Spannungskopfschmerzen. Enge Pupillen (Miosis) und eine eher trockene Haut, ein müdes Aussehen sowie Gallenkoliken, Neigung zu Magengeschwüren, Verstopfung, niedrigem Blutdruck, langsamem Puls und dergleichen geben Aufschluss über die Symptomatik. Beim Sympathikotoniker fällt das Aufgedrehte, Nervöse und Angespannte auf. Mangelndes Schlafbedürfnis, Neigung zu Durchfall, hohem Blutdruck und schnellem Puls sind ebenso charakteristische Zeichen der Sympathikotonie wie weite Pupillen (Mydriasis), feuchte Haut und gehetzt-nervöses Aussehen.
Ursachen der autonomen Dysregulation
Bei Fehlsteuerungen des vegetativen Nervensystems sprach man früher von „vegetativer Dystonie“, heute von autonomer Dysregulation oder somatoformen Beschwerden. Findet der Arzt bei seinen Untersuchungen nichts Organisches, bekommt der Patient den Stempel der autonomen Dysregulation aufgedrückt. Und da sehr häufig seelische Gründe hinter den Beschwerden vermutet werden, empfiehlt der Arzt seinem Patienten Psychotherapie sowie eine Normalisierung der Lebensweise, das heißt Sport, keine Genussgifte, frühes Zubettgehen und Entspannungsübungen. Die Mehrzahl aller Patienten kommt durch solche ärztlichen Empfehlungen in noch größere Bedrängnis, denn die konventionellen Therapieempfehlungen zielen sehr häufig an den wahren Ursachen vorbei. Doch wodurch kommt es zu einer autonomen Dysregulation?
An erster Stelle stehen unbewusste seelische Konflikte, von denen der Patient in der Regel gar nichts spürt, und die sich ausschließlich durch psychoenergetische Blockierungen bemerkbar machen. Der Patient hält deshalb eine psychische Verursachung seiner Beschwerden für falsch, weil ihm das einfach nicht einleuchtet (und auch im Allgemeinen überhaupt nicht bewusst werden kann!). Die Mehrzahl solcher Konflikte sind tief unbewusst und kaum zu verbalisieren, was die Abneigung der meisten Patienten gegenüber einer konventionellen Gesprächs-Psychotherapie verständlich macht.
Psychoenergetische Störungen führen über gestörte Chakrafunktionen zu vegetativen Fehlsteuerungen. Mit dem Testsystem der „Psychosomatischen Energetik“ (PSE) gelingt es innerhalb weniger Minuten, das gestörte Chakra und den zugrundeliegenden Konflikt zu finden. Mit bestimmten homöopathischen Komplexen („Emotional- und Chakramitteln“) können solche Blockaden innerhalb einiger Monate aufgelöst werden. Erstaunlicherweise sind erst dann der Großteil der Patienten in der Lage, über den seelischen Hintergrund ihrer Krankheit nachzudenken. Nicht selten scheint erst dann eine Psychotherapie sinnvoll zu sein, bei der man dann viel schneller „auf den Punkt kommt“, weil tief unbewusste Blockierungen vorher aufgelöst worden sind.
Die nächsthäufige Ursache vegetativer Fehlfunktionen sind Geopathien, Herde wie chronische Nebenhöhlenentzündungen und funktionelle Organstörungen, wozu eine schlechte Darmflora und eine fehlerhafte Funktion der Verdauungsorgane (Gallestauungen, Pankreopathien, Magen-Fehlfunktionen) gehören. Zur Testung benutze ich einen Organtestsatz und überprüfe, bei welcher Ampulle der Patient eine kinesiologische Reaktion zeigt. Weitergehende Untersuchungen wie Neuraltherapie und Reflexdiagnostik dienen dann dazu, den anfänglichen Verdacht zu erhärten, wozu im Falle von Herden auch fachärztliche Untersuchungen gehören können.
Weil es keine objektiven Untersuchungsmethoden für solche Fehlfunktionen gibt, werden viele Menschen mit derartigen Störungen falsch diagnostiziert und vom Schulmediziner als vegetativ-gestört eingestuft. In diesem Unschärfebereich, bei dem die herkömmlichen schulmedizinischen Diagnosemethoden versagen, hat die naturheilkundliche Diagnostik ihre eigentliche Stärke. Dabei gilt auch hier die Maxime: „Wer heilt, hat Recht“. Logischerweise führt erst das Beseitigen der wirklich ursächlichen Krankheitsfaktoren zu rascher Besserung und Heilung. Unsere Aufgabe als Naturheilkundler sollte es deshalb sein, möglichst am primären Beginn der Ursachenkette anzusetzen. Dann verschwindet auch die vegetative Fehlsteuerung, die das letzte Glied der Symptomenkette darstellt (aber dasjenige, worunter der Patient am meisten leidet.
Akutbehandlung vegetativer Fehlsteuerungen
Bei vielen akuten Erkrankungen wie viralen Infekten, Schmerzzuständen, Unwohlsein, Schwindel und dergleichen genügt es oft, die vegetative Fehlsteuerung aufzuheben, um eine schnelle Besserungen zu erreichen.
Mein Kollege Dr. Ernst Hartmann, der Entdecker des Globalgitternetzes (auch „Hartmann- Gitter“ genannt), hatte dieses wichtige Heilgesetz durchschaut und erfand in den 1960er-Jahren das „Polyxan® blau“ (für Sympathikotonie) und „Polyxan® gelb“ (für Vagotonie). Es handelt sich um homöopathisch aufbereitete Wiesengräser von geopathisch auf- und abbauenden Kraftfeldern. Neuerdings gibt es zwei homöopathische Präparate namens „Simvita®“ (für Sympathikotonie) und „Paravita®“ (für Vagotonie), die hervorragende und rasche Wirkungen erzielen, die nach meinen Erfahrungen deutlich stärker wirksam sind. Welches der beiden gegenpolar wirkenden Mittel man benötigt, kann man empirisch abschätzen (z.B. anhand von Puls und Pupille) oder anhand der energetischen Testung ermitteln.
Weitere Anwendungsgebiete für Simvita® beziehungsweise Polyxan® blau sind alle Formen der Sympathikotonie, angefangen von tachykarden Rhythmusstörungen bis hin zu Nervosität und Angstzuständen (bei letzterem optimal mit „Anxiovita®“ zu kombinieren, einem hervorragend spezifisch wirkenden homöopathischen Komplexmittel für Angstzustände). Paravita® beziehungsweise Polyxan® gelb eignen sich dagegen für vagotone Zustände, die durch Krämpfe, Schwäche, Übelkeit und eher bradykard/hypotone Kreislaufsituationen gekennzeichnet sind. Klassische vagotone Zustände sind alle chronischen Schmerzzustände und von Krämpfen geprägte Krankheiten.
Ausblick
Im Grunde führt jede Heilmaßnahme, die mit einem Gefühl des erleichterten Aufatmens und der deutlich spürbaren Besserung einer Krankheit verbunden ist, automatisch zu einer vegetativen Harmonisierung. Ob man einen Kranken massiert, akupunktiert oder ihm eine gut wirkende Arznei verabreicht, immer kommt es zur vegetativen Harmonisierung, wenn man „auf die richtigen Knöpfe gedrückt hat“ und der Kranke sich danach wohler und besser fühlt. Deshalb geht es mir nicht darum, mit meinen Ausführungen irgendeine Heilmethode in ihrer Bedeutung zurückzustellen, sondern um ein genaues Wissen der psychoenergetischen und physiologischen Abläufe.
Erst durch ein besseres Verständnis kommen wir zu einer Medizin, die einen ganzheitlichen und tiefwirkenden Ansatz hat und den Kranken in seinem gesamten körperlichen-seelischen Sein positiv umstimmt.
Umstimmung bedeutet:
- die vegetative Polarität wird durch Umstimmungsmaßnahmen in ihr Gegenteil verkehrt,
- der Kranke kommt wieder in einen Zustand der Harmonie und
- die Lebenskräfte beginnen wieder zu fließen, wodurch Heilvorgänge einsetzen.
Umstimmung bedeutet aber noch mehr, wie jeder erfahrene Therapeut bestätigen kann. Der Kranke verändert sich in seinem gesamten Sein und wird seelisch gelöster, hoffnungsvoller und freundlicher gestimmt.
Dr. med. Reimar Banis
Arzt für Allgemeinmedizin
und Naturheilverfahren
Literaturempfehlungen:
- Reimar Banis, Lesebuch der psychosomatischen Energetik, Band 1 – 4, CO‘MED Verlag, Sulzbach, 1998
- Ernst Hartmann, Über Konstitutionen, Yin Yang und Reaktionstypen, Eigenverlag im Forschungskreis für Geobiologie, Waldbrunn/WK, 1986
- Vaupel Thews, Vegetative Physiologie, Springer Verlag, Heidelberg/New York, 2001
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