Fallstudie aus der Naturheilpraxis: Chronisch rezidivierende Vaginalmykose
Patientin: 33-jährige Frau
Anamnese
Die Patientin leidet seit ca. zehn Jahren immer mal wieder an Mykosen im Vaginalbereich. Seit vier Jahren ist sie sogar fast monatlich davon betroffen. Das stellt nicht nur eine lästige Situation für die Patientin dar, sondern behindert auch ihren Kinderwunsch, da oft die Zeit um den Eisprung von einer Infektion überschattet wird. Schulmedizinisch hat sie schon alle gängigen Antimykotika durch, auch zahlreiche gezielte Therapien bei ihrem Gynäkologen blieben bisher erfolglos. Auch ihr Partner wird prophylaktisch mitbehandelt, obwohl er symptomfrei und daher wahrscheinlich nicht betroffen ist. Mittlerweile hat die Patientin alles ausprobiert, ihre Unterwäsche desinfiziert, alles im Kochwaschgang gewaschen usw. Die Ernährung ist ausgewogen, sogar wenig Süßes (Pilze lieben Süßes, daher sollte man diesen Punkt bei Pilzbefall immer abklären). Es sind auch keine regelmäßigen Antibiotikatherapien bekannt. Andere chronische Erkrankungen bestehen nicht, außer ein gelegentlicher Herpes labialis.
Therapie
Wir führen einige kinesiologische Tests durch, um so den Störfaktor genauer einzukreisen. Dabei stoßen wir auf folgende Punkte: die Unfähigkeit, „Nein“ zu sagen, also anderen eine Bitte abzuschlagen, Schuldgefühle und den Umstand, sich für viele Dinge verantwortlich zu fühlen. Zusätzlich suchen wir mit kinesiologischer Testung noch passende Bachblüten heraus: Sweet Chestnut. Ich bin zunächst etwas überrascht, andererseits zeigt die Wahl dieser Blüte auch die große Verzweiflung der Patientin wegen ihrer ständigen Pilzinfektionen.
Beim nächsten Termin verankern wir über ideomotorische Ja-/ Nein-Signale mehr Selbstbestimmung bei Entscheidungen in ihr System. Dazu wird die Patientin zunächst in einen Trancezustand versetzt und nach genügender Tiefe werden die Füße auf die Aussagen „Ja“ und „Nein“ programmiert; so ist eine Kommunikation mit dem Unterbewusstsein über Fragen und Ja-/Nein-Antworten möglich. Dann bitte ich die Patientin, sich an eine Situation zu erinnern, in der sie selbstbestimmt ihre eigenen Entscheidungen getroffen hat. Diese Emotion versuchen wir mit den aktuellen Situationen zu verankern, in denen ihr momentan diese Fähigkeit fehlt. Nach erfolgreicher Durchführung folgt die Rückführung aus der Trance. Im Anschluss ist die Patientin noch motiviert und fit für den „Dialog mit dem Symptom“, um weiteren Ursachen auf den Grund zu gehen.
In den nachfolgenden Sitzungen wird das Ziel, endlich frei von Vaginalmykosen zu sein, kinesiologisch nach verschiedenen Spezifikationen getestet und eventuelle Störfaktoren werden korrigiert. Außerdem wird der Zustand des Immunsystems noch kinesiologisch überprüft: 91%, das ist ziemlich gut, und weitere Tests ergeben, dass aktuell nichts korrigiert werden kann, um den Wert noch weiter zu verbessern. In der Freizeit soll die Patientin außerdem lernen, auch mal Verantwortung an andere abzugeben und sich somit mehr auf die eigenen Dinge zu konzentrieren. Die Patientin arbeitet sehr gut mit und bringt viele Ideen und Lösungsvorschläge ein. Ich empfehle ihr noch Vaginalzäpfchen mit Milchsäure zur Stärkung der physiologischen Flora. Seit Therapiebeginn ist der Pilz nun schon seit zwei Monaten nicht mehr wiedergekehrt, damit wird die Therapie beendet.
Fünf Monate später sucht mich die Patientin noch einmal auf: Sie ist mittlerweile im vierten Monat schwanger und hat nun nach dem Tod ihres Großvaters wieder eine Vaginalmykose und einen Herpes labialis. Die Mykose hat sie bereits gynäkologisch behandeln lassen und möchte nun nur noch einmal den ganzen Umstand kinesiologisch austesten lassen und ihre Affirmationen für zu Hause mit mir besprechen. Dabei kommt raus, dass durch die aktuellen Ereignisse entsprechender Stress erzeugt wird, der das Immunsystem dahingehend schwächt, dass es zu einer erneuten Vaginalmykose gekommen ist. Hier ist es natürlich von entscheidender Bedeutung, der Patientin aufzuzeigen, dass es einen bestimmten Auslöser gibt, der nun geklärt ist – sonst wäre sicherlich wieder die Gefahr der Chronifizierung gegeben. Zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems verschreibe ich ihr noch Pro Symbioflor, Symbio Lact und Vagisan, allesamt zur Ansiedlung von bestimmten Bakterienstämmen in Darm und Vagina. Seither ist die Patientin völlig beschwerdefrei und mittlerweile glückliche Mutter eines gesunden Babys.
Fazit
Im vorangegangenen Fall sieht man sehr schön, wie stark die Psyche unser Immunsystem beeinflusst. Gerade bei unerklärlichen Beschwerden sollte immer eine psychosomatische Beteiligung überprüft werden. Gerade bei chronischem Pilz, hier Candida albicans, oder auch Virusinfektionen wird das Immunsystem permanent geschwächt – dieser Umstand macht den Körper dann natürlich noch anfälliger für weitere Infektionen und schon haben wir einen oft sehr schwer zu durchbrechenden Kreislauf. Hier sollte zunächst ruhig erst mal symptomatisch behandelt werden, um eine weitere Anheizung durch die Vorstellung „Ich bin schon wieder krank“ zu vermeiden. Danach ist es natürlich von ganz entscheidender Bedeutung für einen nachhaltigen Therapieerfolg, nach den Ursachen zu forschen und diese wenn möglich zu beseitigen. Man sollte immer von Patient zu Patient entscheiden, ob hier eine Ursachenforschung und damit auch Beschäftigung mit dem Problem angezeigt ist oder eine lösungsorientierte Arbeit sinnvoller ist.
Susanne Thölke
Heilpraktikerin mit den Schwerpunkten
Psychosomatische Erkrankungen und Schmerzzustände
info@naturheilpraxis-wendeburg.de
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