Mein Weg mit Paracelsus
Ewald
Kliegel
Heilpraktiker
1989 absolvierten einige Freunde von mir in der Stuttgarter Paracelsus Schule ihre Ausbildung zum Heilpraktiker. So kam ich in Kontakt mit dem damaligen Studienleiter Gustav Hermann, der nach einem Dozentenausfall dringend jemanden für die Massage-Ausbildung benötigte. So wurde ich kurzerhand in die Situation eines Lehrenden gebracht. Als ausgebildeter Masseur und med. Bademeister, der ich seit 1977 bin, und Heilpraktiker seit 1985 hatte ich gerade meine Praxis eröffnet. Nun stand ich plötzlich vor der Herausforderung, einen Unterricht zu strukturieren und die werdenden Heilpraktiker für die Massage in ihren verschiedenen Aspekten theoretisch und praktisch zu begeistern.
In den Jahren vorher hatte ich auf vielen Gebieten der Massage und Physiotherapie Erfahrungen gesammelt: in Krankenhäusern, Physiotherapiepraxen, Rehakliniken und Kureinrichtungen, auch als Leiter von Fitnesszentren in Grandhotels in der Schweiz. Diese Jahre „auf der Walz“, flankiert von zahlreichen Fortbildungen, brachten ein tiefes Verständnis für den Umgang mit Patienten.
Nach dem ersten Unterricht im Herbst 1989, den ich schweißgebadet überstand, erhielt ich vom Schulleiter das Angebot, meine Dozenturen auf Anatomie und Physiologie zu erweitern und meine Praxis in die an die Schule angrenzenden Räume zu verlegen. Meine Praxispartnerin war die von mir hochgeschätzte Kollegin Sylvia Hiener. Zur Eröffnung spielte das Stuttgarter Kammerorchester, und alles wäre gut geworden, wäre mein Lebensweg einfach verlaufen. Mir wurde damals jedoch die Chance geboten, ein Naturheilzentrum in der Nähe von Stuttgart aufzubauen. Leider stellte sich mein Geschäftspartner als Betrüger heraus, und so waren für den Schuldenabbau neben Praxis und Lehrtätigkeit Nachtdienste als Hilfspfleger in einer Klinik angesagt. Ich hatte meinen Lebensplan von „Heilen und Lehren“ zeitweilig verlassen, doch mit der Rückkehr auf meinen Pfad wurde alles wieder stimmig.
Zu den Lehrthemen gesellten sich ab 1992 die Reflexzonen. Dabei geht es nicht nur um die Füße, sondern um eine integrale Betrachtungsweise, und dass überall auf unserer Körperoberfläche eine Fülle von „Landkarten der Gesundheit“ zu finden sind.
Für diesen Ansatz fand ich bei den Paracelsus Schulen große Unterstützung, v.a. durch deren Gründer, HP Eckhardt W. Martin. Er brachte 1998 mein Buch zu den Reflexzonen heraus. Wir gehörten damals zu den Ersten, die dem Skript-Buch eine interaktive CD beifügten, eine Novität.
Nachdem die wirtschaftlichen und seelischen Wunden geheilt waren und ich meinen NLP Master-Practitioner in der Tasche hatte, kam die nächste Herausforderung. Mein Bruder bot mir an, mit ihm eine Naturheilklinik am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika aufzubauen. Wieder lief alles gut, die Gegend ist großartig, die Menschen sind unglaublich hilfsbereit, und der Wein aus der Kapregion ist exzellent. Wir hatten bereits erste Buchungsanfragen, die Kooperationsverträge mit der University Kapetown waren unterschriftsreif und wir waren im Gespräch mit dem Chirurgen Christiaan Barnard, der die erste erfolgreiche Herztransplantation durchgeführt hatte. Ich hatte auch ein Paracelsus-Ferienseminar anberaumt. Aber dann holte uns leider die politische Realität ein. Das Land war nach der Überwindung der Apartheid durch Nelson Mandela nicht stabil genug, so mussten wir kurz vor der Eröffnung einen Rückzug mit Totalverlust antreten.
Gustav Hermann und Thomas A. Schäfer (heute Schulleiter Paracelsus Köln) ermöglichten mir nach dieser dramatischen Erfahrung den Wiedereinstieg in die Lehrtätigkeit. Kurz darauf folgten wieder eine Praxis und eine verstärkte Hinwendung zum Schreiben. Dabei konnte ich meine Unterrichtsskripte nutzen und sie, neu strukturiert, zu Büchern und Artikeln über die Themen Reflexzonentherapie und professionelle Organsprache auf NLP-Basis ausgestalten. Im Zuge dessen entwickelte ich Edelsteingriffel für Reflexzonenbehandlung, Akupressur und Meridianmassage. Hierzu erhielt ich Hilfe von meinen Freunden aus der Steinheilkunde, v.a. von Michael Gienger und Walter von Holst. Mit französischen und englischsprachigen Seminaren sowie Buchübersetzungen wurde mein Engagement immer internationaler, bis 2015 China auf meinem Programm erschien. Hier kam dann auch noch die Liebe zu einer Chinesin ins Spiel.
Aus all diesen Erfahrungen entstand das Seminarkonzept „Organflüstern“, eine moderne therapeutische Psychosomatik, in der die gesundheitlichen Themen lösungsorientiert behandelt werden. Dieses Seminarangebot ist an den Paracelsus Schulen München, Köln und Zürich verfügbar.
2018 habe ich meine Praxis erst einmal geschlossen und mich auf das Organflüstern und die ganzheitliche Reflexzonenarbeit konzentriert. Beides erfährt weltweit großes Interesse. Dennoch ist meine deutsche Lehrheimat auch nach über 32 Jahren bei Paracelsus. Die Aus- und Fortbildungen sind hier in vielen Bereichen von körperlicher, psychischer und seelischer Heilung beispiellos. Dies kann ich aus meinen internationalen Erfahrungen durchweg bestätigen.
CD-Tipp
Ewald Kliegel
Organflüstern – Wie wir verdauen
Eine heilsame Reise durch
den Körper
hsm healthstyle. media GmbH
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