Fallstudie aus der Naturheilkundlichen Praxis – Palliative Unterstützung für mehr Lebensqualität
Patientin
Mir wird eine Mischlingshündin (ca. 10 Jahre) mit einer Krebsdiagnose im weit fortgeschrittenen Stadium vorgestellt. Da laut Tierarzt keine Heilungsaussicht mehr bestehe und die Lebenserwartung nur noch sehr kurz sei, möchten die Besitzer ihrer geliebten Hündin in der Terminalphase ein Maximum an Lebensqualität ermöglichen.
Anamnese
Die Hündin stammt aus Griechenland und wurde als Jungtier von ihrer Familie adoptiert. Im Rahmen der Anamnese mache ich mir ein Bild von den aktuellen Haltungs- und Fütterungsbedingungen und erfrage das Impfund Entwurmungsschema. Weiter lasse ich mir von Wesensmerkmalen der Hündin und körperlichen Auffälligkeiten berichten. Im Zusammenhang mit der Krebsdiagnose sind der tierärztliche Befund, Laborwerte und Informationen zur Medikation relevant.
Ich erfahre, dass nach der tierärztlichen Diagnose ein Lymphknoten entfernt und auf die Möglichkeit einer Chemotherapie hingewiesen wurde, gleichzeitig aber auch auf die sehr schwierige Prognose. Für die Besitzer kommt nur eine palliative Begleitung in Frage.
Diagnostik
Mit dem Einverständnis der Tierhalterin führe ich eine Resonanzanalyse durch. Es zeigt sich eine Intoxikation mit einem Insektizid. Ich finde eine Leberbelastung, eine Darmdysbiose, eine Schultergelenksarthrose sowie Unverträglichkeiten/Allergien gegen verschiedene Fleischsorten, Gluten und Kuhmilch; schließlich noch diverse Mikronährstoffdefizite (z.B. Omega-3, Zink, Tryptophan, Histidin).
Behandlungsplan
Für die Hundehalterin sind die gefundenen Ergebnisse zunächst eine große Überraschung, leiten sich doch hieraus verschiedene Optionen für eine Optimierung des Allgemeinzustandes ihres Schützlings ab: Darmsanierung, Muskelstabilisierung, Ernährungsumstellung und Vitalstofftherapie. Gleichzeitig ist es eine herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe, dies schonend und dennoch effektiv umzusetzen. Der Weg in Richtung eines lebenswerten Hundealltags kann in diesem Fall nur in kleinen Schritten gegangen werden. Wir teilen das unterstützende Programm dafür in machbare Abschnitte auf.
Ernährung und Nahrungs- ergänzung
Als Erstmaßnahme werden die unverträglichen Lebensmittel durch bekömmliche Alternativen ersetzt: anstelle von Rind, Huhn und Wild jetzt Pute, Ente, Lamm, Strauß, Pferd, Fisch und Rentier. Statt Kuhmilch- werden Schaf- und Ziegenmilchprodukte angeboten. Die Vitalstoffdefizite gleichen wir mit Cefazink (Fa. Cefak) und Hanföl (abwechselnd mit Fischöl, Fa. Norsan) aus. Im weiteren Verlauf kommen Coenzyme comp. und Ubichinon comp. (ad us. vet., Ampullen, Fa. Heel) zur Stoffwechseloptimierung zum Einsatz.
Unterstützung von Leber und Darm
Die Leber wird phytotherapeutisch unterstützt (Fa. Pernaturam), der Darm mit spezifischen Präparaten (Darmflora Plus Select intens, Fa. Dr. Wolz) stabilisiert. Weiterhin wenden wir Vitalpilze an (v.a. Reishi, Fa. Mykoplan).
Osteopathie
Um die Blockaden im Bewegungsapparat zu lösen, was dem gesamten Körpersystem dienlich ist, wird eine osteopathisch ausgebildete Tierärztin hinzugezogen. Diese kann eine deutliche Verbesserung der Beschwerden in der Schulter der Hündin erreichen.
Weiterführende Beratung
Ich informiere die Besitzerin über Zusatzoptionen, die je nach Entwicklung des Gesundheitsstandes der Patientin in Frage kommen.
Horvi-Enzyme
Sollte der gewünschte Erfolg nicht zeitnah eintreten, lassen sich Horvi-Enzyme (Nahrungsergänzung) hinzuziehen. Die Präparate werden in einem besonderen Herstellungsverfahren weitgehend aus diversen tierischen Giften hergestellt und sollen im Körper einen Impuls setzen mit dem Ziel, die Selbstheilungskräfte anzuregen. Der Hersteller bietet für den Einsatz der richtigen Enzyme individuell und symptombezogen Hilfestellung an. Sicherheitshalber wird bereits jetzt ein entsprechender Enzym-Plan angefragt.
Biomolekulare Organtherapie
Falls Organsysteme schwächer werden sollten, gibt es die Möglichkeit der Biomolekularen Organtherapie. Dabei erhält z.B. ein schwaches Herz spezielle Bestandteile des gesunden Organs, die über eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte eine Herzfunktionsverbesserung unterstützen können. Analog gilt diese These für Niere, Leber, Darm etc.
Farblicht
Die Anwendung von Farblicht kann das Wohlbefinden allgemein unterstützen.
Verlauf
Die Tierärztin, die die Hündin osteopathisch begleitet, ist sehr positiv überrascht, wie gut das naturheilkundliche Gesamtkonzept, das die Halterin konsequent umsetzt, die Lebensqualität ihrer Tierpatientin anhaltend verbessern kann. Da sich der Gesundheitszustand der Hündin im Verlauf zunehmend stabilisiert und sich bisher keine weiteren körperlichen Auffälligkeiten zeigen, bleiben die Zusatzoptionen in der Hinterhand; sie können bei Bedarf begleitend eingesetzt werden.
Status quo
Die Hündin ist inzwischen 12 Jahre alt und hat vor dem Hintergrund ihrer bestehenden Diagnose einen lebenswerten Hundealltag.
Fazit
Auch bei zunächst fast aussichtslos erscheinenden Diagnosen gibt es Wege und Möglichkeiten, die Lebensqualität und das Wohlbefinden eines Tieres positiv zu unterstützen, wie dieser Fall zeigt.
Birgit Schropp
Tierheilpraktikerin, Mykotherapeutin, zert. Gesundheits- und
Persönlichkeitsberaterin, Gesundheitsberatung für Zwei- und Vierbeiner birgit.schropp@t-online.de
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