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Naturheilkunde
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Bachblüten Therapie – Teil 2

In der vorherigen Ausgabe des PARACELSUS-reports wurde über eine allgemeine Einführung in die Bach-Blüten-Therapie berichtet, sowie zwei Blüten-Essenzen vorgestellt. In diesem zweiten Teil werden fünf weitere, der von Dr. Bach als “zwölf Heiler” bezeichneten Blütenessenzen vorgestellt.

Bisher sind zu diesem Thema zahlreiche – oft vereinfachende – Veröffentlichungen erschienen. Dieser Serie liegen die vertiefenden und weiterführenden Erkenntnisse der psychischen Hintergründe zweier Autoren (s. Quellennachweis*) und eigener Erfahrungen zugrunde. Ich beginne in alphabetischer Reihenfolge mit der Blüte .

Agrimony

Kernsatz: Die nach außen stets fröhliche und beliebte Persönlichkeit, die eigene Probleme nicht zugeben kann.

Agrimony-Typen suchen die Gesellschaft anderer Menschen. Sie wirken dabei auf ihre Umwelt stets gut gelaunt und sorglos und verstehen sich darauf, durch Ausgelassenheit und Humor keine Langeweile in ihrem Umfeld aufkommen zu lassen. Hinter diese Oberflächlichkeit steht ein stark aus geprägtes Harmoniebedürfnis. Unzufriedenheit und Disharmonie in seiner Umwelt kann der Agrimony-Mensch nicht ertragen und leidet darunter mehr als andere. Hier liegt auch der Grund, warum er Auseinandersetzungen prinzipiell aus dem Wege geht oder aber bereit ist, bei Streitigkeiten sehr schnell nachzugeben. Kaum jemanden lässt er nahe an sich oder seine Sorgen herankommen, pflegt keine tiefergehenden Kontakte und kann viel von seinen eigentlichen Gefühlen, Ängsten und Bedürfnissen vertuschen. Der dadurch aufgebaute seelische Druck führt zu innerer Unruhe, Einschlafproblemen, Zitterigkeit der Hände oder nächtlichem Zähneknirschen. Um sich von sich selbst abzulenken, sucht der Agrimony-Mensch die Gesellschaft, findet sich auf unzähligen Parties oder Veranstaltungen wieder, greift zu Alkohol, Medikamenten oder futtert als Kompensation zu seinen seelischen Konflikten übermässig Essen in sich hinein. Da sich der Agrimony-Mensch auch in einerTherapie nur schwer öffnen kann, hilft dem Therapeuten besonders hier ein Blick auf das Horoskop des Patienten. Stehen dort die Sonne, der Aszendent oder der Mond im Tierkreiszeichen der Waage sollte auf jeden Fall Agrimony in Betracht gezogen werden. Diese Bach-Blüte verleiht innere Sicherheit und Urteilskraft, verhilft dem Patienten dazu, über sich selbst nachzudenken und beugt seinen bisherigen Fluchttendenzen (vor sich selbst weglaufen) vor. Agrimony stärkt die Objektivität und seine Fähigkeit, auch im scheinbar disharmonischen die innere Harmonie wahrzunehmen.

Positiv: Die ausbalancierte Harmonie, Konzentrationsfähigkeit, echte Fröhlichkeit
Negativ: Selbstentfremdung, gestörtes inneres Gleichgewicht, konfliktscheu
Astrologische Entsprechung: Waage

Centaury

Kernsatz: Die hilfsbereite rücksichtsvolle Persönlichkeit, die sich aufopfert, um anerkannt zu werden.

Centaury-Menschen sind wegen ihrer hilfsbereiten, gutmütigen Art überall beliebt. Sie nehmen auf andere Rücksicht, die oft bis zur Aufgabe des eigenen Willens reicht. Zu einer Sache oder einer Person “Nein” zu sagen fällt ihnen oft schwer und im Nachhinein ärgern sie sich über sich selbst. Der eigene Wille ist kaum ausgeprägt, er lässt sich leicht überreden und es mangelt ihm an Mut zum Widerspruch. So wird der Centaury-Mensch in Beziehungen jeglicher Art zum “Sklaven” seines dominanten Partners. Meist ist es ihm nicht einmal möglich, eigene Ansprüche überhaupt zu äussern. Hinter dieser Opferbereitschaft steht die ständige Angst davor, jemanden zu verletzen und dadurch Liebe und Anerkennung zu verlieren. Der Verlust von Anerkennung versetzt den Centaury-Menschen in innere Panik und er fällt in die bekannte Opferrolle zurück. Auf die Menschen in seiner Umgebung wirkt er, ebenso wie sein Händedruck: schwach und müde. Die Bach-Blüte Centaury stärkt das Durchsetzungsvermögen, hebt das geschwächte Selbstgefühl, lässt die eigenen Interessen und Meinungen wieder klar und fest in den Vordergrund treten und befreit somit von den Beeinflussungen durch andere Menschen und Umstände.

Positiv: Willensstärke, Individualität, die Fähigkeit sich zum Nein-Sagen zu entscheiden.
Negativ: die unterwürfige Opferrolle, beeinflussbar, willensschwach
astrologische Entsprechung: Jungfrau

Cerato

Kernsatz: Die wissbegierige, unschlüssige Persönlichkeit, die aus Unsicherheit die eigene Intuition verdrängt.

Viele Cerato-Menschen finden sich in Schulen, auf Seminaren, bei Fortbildungen oder Vorlesungen wieder. Sie sind mit Eifer dabei, ihr Wissen zu erweitern und stellen bei den erwähnten Veranstaltungen Fragen über Fragen, oft zum Leidwesen der anderen Teilnehmer. Sie wollen alles ganz genau und bis ins Detail erfahren, fragen deshalb auch gern verschiedene Fachleute aus einem Gebiet. Bekommen sie dann zu einem Thema zwei unterschiedliche Meinungen zu hören, sind sie verunsichert und fragen vorsichtshalber einen dritten Experten. Der übertriebene Informationshunger lässt den Cerato-Menschen Bücher und Fachliteratur in überdurchschnittlichem Masse lesen. Auch das Telefon ist ein beliebtes, unentbehrliches Mittel seiner Kommunikation und lässt in dem Umfang, von dem er davon Gebrauch macht, zweifelsfrei an “Telefonitis” denken. Seine Ungewissheit zu den verschiedensten Themen wird dadurch allerdings nicht befriedigt, sondern verstärkt sich ständig noch. Hinter der Informationssucht steht eine starke Verunsicherung hinsichtlich der eigenen Urteilsfähigkeit und der Entscheidungskraft. Die eigene Meinung wird ständig in Frage gestellt, dem Urteil anderer stets mehr vertraut als der eigenen Intuition. Die dadurch entstehende Abhängigkeit von des Aussenwelt wird zwar bewusst, aber in Kauf genommen. Die Bach-Blüte Cerato hilft bei der notwendigen Konzentration auf das Wesentliche, lässt den eigentlichen Kern eines Themas entdecken, führt den unruhigen Geist zurück und schenkt Vertrauen in die eigene Intuition.

Positiv: Entscheidungsfähigkeit, innere Selbstgewissheit, ein eigener fester Standpunkt
Negativ: Selbstzweifel, zwanghaftes Mitteilungsbedürfnis, Unselbständigkeit
astrologische Entsprechung: Zwillinge

Clematis

Kernsatz: Der Tagträumer mit ungenügendem Interesse an der Gegenwart.

Der Clematis-Mensch ist äusserst sensibel, am liebsten fern jeder Gesellschaft und mit sich allein zufrieden. Dann kann er seinen Gedanken nachhängen, die sich vorzugsweise um eine schönere und bessere Zukunft drehen. Die Aussenwelt ist für ihn “rauhe” Realität, mit der er sich nicht auseinandersetzen mag. Er träumt mit offenen Augen, die Gedanken sind ständig abgeschweift, er lebt in seiner eigenen Traum- und Phantasiewelt. Häufig findet sich dieses Verhalten auch phasenweise bei jüngeren Kindern. Ein erwachsener Clematis-Mensch ist durch seine Art die Dinge des Alltags zu erleben allerdings eher eingeschränkt: chronische Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit bei der Arbeit, bei Terminen und ständige kleinere Missgeschicke wie Gegenstände fallen lassen oder stolpern zeigen sein geringes Interesse an der Gegenwart deutlich. Im somatischen Bereich finden sich Seh- und Hörstörungen, niedriger Blutdruck und eine blasse Gesichtsfarbe, die ebenfalls seine mangelnde Aktivität kennzeichnen. Der Clematis-Mensch schläft gern und viel. Hier hat er wieder eine Möglichkeit gefunden, sich der bewussten Realität zu entziehen und sich seiner Traumwelt zu widmen. Die Bach-Blüte Clematis (gemeine Waldrebe) wirkt dieser Tendenz des Wegdriftens des Bewusstseins entgegen (ein Grund dafür, warum diese Essenz auch in den Notfalltropfen “Rescue” anzufinden ist). Sie verhindert das willenlose Versinken in Tagträume und schärft den Blick für die lebensnotwendige Realität.

Positiv: die konkrete Phantasie, positive Beziehung zum Unbewussten, Selbstbestimmung
Negativ: unrealistisches Wunschdenken, leben in einer Traumwelt, apathisch
astrologische Entsprechung: Fische

Gentian

Kernsatz: Die pessimistische Persönlichkeit, die ihre negative Lebenseinstellung logisch begründen kann.

Der Gentian-Mensch bezeichnet sich selbst gern als Skeptiker oder betont seine kritische Einstellung gegenüber allen Dingen des Lebens. Schon im voraus weiss er, dass Ereignisse schwierig sein werden, Ärger mit sich bringen oder letzten Endes doch schiefgehen werden. Grundsätzlich verkennt er das Wechselspiel zwischen Ursache und Wirkung und sieht keinen Zusammenhang zwischen seinen negativen Gedanken und seinem Misserfolg, der sich ständig wiederholt. Er glaubt nicht mehr daran, dass sich an seiner festgefahrenen Situation jemals etwas ändern kann, ist deshalb oft niedergeschlagen und kann selbst kleinere Schwierigkeiten nur schwer verkraften. Um seine pessimistische Grundeinstellung zu rechtfertigen, sucht er quasi das “Haar in der Suppe”. Für den Gentian-Menschen wurde der Satz geprägt: “Selbst wenn er glücklich wäre, wäre er nicht glücklich.” Hinter dieser eindeutig negativen Grundeinstellung verbirgt sich ein mangelndes Selbstvertrauen, die vorgespielte Skepsis soll Stärke vortäuschen und dient dem Selbstschutz. Die Blüte Gentian (Herbstenzian) ist das Mittel bei exogenen reaktiven Depressionen, d.h. bei tiefer Niedergeschlagenheit, die ihre Ursache in einem Ereignis oder einer äusseren Situation hat, wie z.B. langer Arbeitslosigkeit, andauernde Krankheit oder anderen scheinbar auswegslosen Situationen. Die Bach-Blüte Gentian hilft, sich aus dem Syndrom von Furcht, Zweifel und Skepsis zu befreien, löst Zuversicht und Glauben aus und lässt erleben wie fruchtbar, lebendig und fördernd auch Konflikte sein können, wenn man sich ihnen ohne Angst stellt.

Positiv: gesunder Pragmatismus, Konfliktfähigkeit, zuversichtlich
Negativ: dogmatische Besserwisserei, Depressionen aus bekannten Gründen, pessimistisch
astrologische Entsprechung: Stier

*Quellennachweis:
“Neue Therapien mit Bachblüten 1”, Dietmar Kräme
“Bachblüten und Astrologie”, Peter Schlapp

Ursula Gruschka
Heilpraktikerin für Psychotherapie

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