Kava Kava
Wirksame Therapie von Stress und Ängsten
Eine Arzneipflanze erobert die Apotheken
Kava-Extrakte wirken angstlösend, beruhigend und muskelrelaxierend, ohne dabei zu ermüden. Konzentrationsvermögen und motorische Leistung werden unter Kava-Einfluß viel mehr verbessert.
Insbesondere dickflüssige SpissumExtrakte zeichnen sich durch eine gute Bioverfügbarkeit und – entgegen der bisherigen Lehrmeinung – schnell einsetzende Wirkung aus.
Dies macht sie bei Angststörungen zu einer echten Alternative zu synthetischen Anxiolytika und Tranquilizern.
Im Gegensatz zu diesen sind sie gut verträglich und führen weder zu Gewöhnung noch zu Abhängigkeit.
Dauerstress, das Unvermögen “Abschalten” zu können, Angst vor Überforderung und schlaflose Nächte prägen das Beschwerdebild, welches heute als klassische Indikation von Kava angesehen wird.
Wirkstoffe von Kava sind gut erforscht
Anders als bei den in der europäischen Heilkunde traditionell angewandten Phytosedativa, wie Baldrian und Hopfen, sind die für die therapeutischen Effekte verantwortlichen Inhaltsstoffe von Kava gut erforscht und pharmakologisch gründlich charakterisiert.
Die Kava-Pflanze (Piper methysticum Forster) ist ein immergrüner Busch von stattlicher Größe |
Arzneilich genutzt wird der bis zu mehrere Kilo schwere Wurzelstock |
In Zusammenarbeit mit Dr. Georges Betti und melanesischen Farmern leiteten die beiden forschenden Münchener Unternehmen redinomedica AG und Harras Pharma ein Projekt zum kontrollierten Kava-Anbau ein. |
Bioverfügbarkeit und Pharmakokinetik
Kavalactone sind im wässrigen Milieu des Verdauungstraktes sehr schwer löslich. DieBioverfügbarkeit und somit die Wirksamkeit von Kava-Extrakten hängt daher entscheidend von der Art des Extraktes und der gewählten Galenik ab.
Pharmakologisches Wirkprofil
Kava-Extrakte wirken vor allem angstlösend, beruhigend und
muskelrelaxierend, ohne dabei zu ermüden. Konzentrationsvermögen und motorische Leistung, so das Ergebnis von
Beobachtungstudien, werden unter dem Einfluß von Kava erheblich verbessert. Auch schwere Prüfungen und andere
belastende Situationen, bei denen sowohl beruhigende als auch kurzfristig die intellektuelle Leistungsfähigkeit
fördernde Effekte erwünscht sind, sind daher typische Indikationen, bei denen Kava als Mittel der Wahl empfohlen
werden kann.
Die beruhigende Wirkkomponente von Kava ist wesentlich stärker ausgeprägt als die von Baldrian oder
Hopfen. Obwohl Kava nicht über direkt schlaffördernde Wirkungen verfügt, wird der Schlaf nach der Einnahme von Kava
aufgrund der beruhigenden und insgesamt vegetativ stabilisierenden Eigenschaften doch deutlich erholsamer.
Indikationen
Die Indikationen, für die Kava heute als Mittel der Wahl
betrachtet wird, sind vielfältig und lassen sich unter dem Begriff “Angsstörungen” subsummieren.
Sie erstrecken
sich von innerer Unruhe, Gedankenjagen, Konzentrationsstörungen und Freudlosigkeit über Muskelverspannungen,
Magendruck, Schweißausbrüche und Herzklopfen bis hin zu nervösem, unsicherem Verhalten, Gereiztheit und
Schlafstörungen. Die Anlässe für die beschriebenen Beschwerden sind ebenso vielfältig: neben Stress, Leistungsdruck
und Überforderung können beispielsweise auch hormonelle Veränderungen (Wechseljahre, Prämenstruelles Syndrom) der
Auslöser für innere Ängste sein.
Neue Studienergebnisse mit Kava-Extrakt
Die anxiolytische Wirkung wurde in einer ganzen Reihe klinischer Studien belegt.
In einer multizentrischen, prospektiven Beobachtungsstudie an Patienten mit nicht psychotischen Angsterkrankungen zeigte das Kava-Spissumextrakt bei ambulanten Patienten stark ausgeprägte anxiolytische Wirkungen. Für die Ziel-Kriterien Angst, Spannungszustand und Unruhe wurden deutliche Rückbildungsraten festgestellt (siehe Abbildung unten).
In einer weiteren neuen, ebenfalls noch nicht veröffentlichten, randomisierten, doppeltblinden, placebokontrollierten Parallelgruppenstudie (De Nicola, 2000) zeigte Kava-Spissumextrakt bei Patienten im höheren Lebensalter eine ausgeprägte anxiolytische Wirksamkeit, sowohl für die physische Komponente als auch, in noch stärkerem Maße, für die psychische Komponente der Angst. Gemessen wurde mittels Hamilton Angst Skala (HAMA). Der HAMA-Gesamtscore ging um ca. 40% zurück.
Arzneimittelsicherheit
Kava-haltige Zubereitungen gelten als sichere und gut verträgliche Arzneimittel. Daten zu Schwangerschaft und Stillzeit liegen allerdings nicht in ausreichendem Maße vor. Während dieser Zeit ist daher vorsichtshalber von kavahaltigen Mitteln abzuraten.
Bei endogenen Depressionen ist Kaya kontraindiziert. Eine Wirkungsverstärkung von Alkohol, zentral dämpfenden Pharmaka und Muskelrelaxantien ist möglich. Nebenwirkungen sind selten, in den therapeutisch empfohlenen Dosen zumeist von milder Ausprägung und vorübergehend.
So wurden in einer Beobachtungsstudie an über 4.000 Patienten nach 7wöchiger Anwendung von ca. 100 mg Kavalactonen pro Tag in nur 1,5% der Fälle leichte und reversible unerwünschte Ereignisse registriert. Bei Anwendung hoher Dosen, v.a. aber bei miss, bräuchlicher Uberdosierung, steigt das Nebenwirkungsrisiko jedoch.
Insbesondere bei der chronischen exzessiven Zufuhr ritueller Kava-Getränke (häufig mehr als das 100-fache der therapeutischen Dosis!) wurden Hautveränderungen und erhebliche zentralnervöse Störungen beobachtet. In der empfohlenen therapeutischen Dosis von 2 mal 50 mg Kavalactone/Tag können Kava-Extrakte hingegen als sehr gut verträglich angesehen werden.
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