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Lesezeit: 12 Minuten

Fallstudien

Fallstudie aus der osteopathischen Praxis

Osteopathie bei postoperativen Vernarbungen mit Adhäsionsbildung

Patientin
Eine 36-jährige Frau meldet sich aufgrund rezidivierender Schmerzen im Unterbauch und unteren Rücken bei mir zur Osteopathie an. Das Problem bestünde seit ca. 10 Jahren und sie habe bereits 3 Operationen hinter sich, bei denen Endometrioseherde im Abdomen laparoskopisch entfernt worden sind. Der Leidensdruck scheint sehr groß zu sein. Neben den bestehenden Schmerzen äußert sie einen seit Jahren unerfüllten Kinderwunsch. Dieser sei inzwischen aber in den Hintergrund gerückt. Aktuell sei ihr das Erreichen von mehr Lebensqualität das Wichtigste.

Anamnese
Die Patientin ist verheiratet und arbeitet als Projektleiterin in einer großen Firma. Ihr Allgemeinzustand und die psychische Verfassung sind unauffällig. Sie ist offen und zugewandt. Die Patientin hat Normalgewicht und gibt an, im Laufsport sehr aktiv zu sein, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Genussmittelkonsum wird verneint.

Ihre Rückenschmerzen beschreibt sie als tief lumbosakral sitzend, die Bauchschmerzen als ein Ziehen im Bereich des Uterus, der Ovarien, des Dünn- und Dickdarms, das vermehrt während der Monatsblutung, latent auch unabhängig von der Menstruation, auftrete. Die Blutung sei sehr schmerzhaft, meist eine ganze Woche lang und stark. Medikamente oder Hormone nimmt die Patientin keine ein, höchstens Schmerzmittel bei Bedarf. Zur gynäkologischen Vorsorge geht sie halbjährlich. Laut Gynäkologin bestünden derzeit keine neuen Endometrioseherde. Die Verdauung sei schwerfällig, manchmal habe sie nur alle 4 Tage Stuhlgang, hingegen plage sie täglich Meteorismus.

Körperliche Untersuchung
Temperatur 36,2°C, Blutdruck 113/77 mm Hg, Puls 64 Schläge/Minute, Atemfrequenz 14 AZ/Minute.

Der Herz-Lungen-Befund ist unauffällig. Das Abdomen weist insgesamt einen stark erhöhten Tonus auf. Das Diaphragma ist aufgrund der hohen Spannung kaum palpabel und befindet sich in einem Hochstand. Die Narben der vorangegangenen Laparoskopien kaudal des Bauchnabels und im Bereich des kleinen Beckens sind schlecht verschieblich und wirken mit dem angrenzenden Gewebe stark verklebt. Die viszerale Mobilität des Uterus, der Ovarien, der Blase und des Darms ist in alle Richtungen herabgesetzt. Die Lendenwirbelsäule befindet sich in einer Hyperextension, die Rückenmuskulatur ist stark hyperton, teilweise sind Myogelosen zu tasten. Beckenstellung und Beinlängen sind unauffällig.

Diagnostik
Ich gehe von abdominalen Adhäsionen aus, die sich nach den minimalinvasiven operativen Eingriffen an den Organen im kleinen Becken entwickelt haben müssen. Der daraufhin entstandene globale Hypertonus von Abdomen und Diaphragma sorgt für eine schlechte Drainage, Organmobilität und -motilität. Folglich entstehen Obstipationen, Meteorismen und die beschriebenen Regelbeschwerden. Die LWS ist aufgrund des starken ventralen Faszienzugs in eine Hyperextension geraten. Diese Dysfunktionskette erklärt die lokalen Beschwerden im Bauchraum sowie die Rückensymptome.

Therapie
Osteopathisch versuche ich zunächst, oberflächlich und global den abdominalen und diaphragmalen Tonus mit Hilfe von Atem-, Weichteil- und Faszientechniken zu senken. Später gehe ich in die Tiefe, um die viszerale Mobilität mit gezielter Organmobilisation anzuregen sowie die Adhäsionen, v.a. im Narbengebiet und umliegenden Gewebe, zu lösen. Die LWS mobilisiere ich in Richtung Flexion und entscheide mich auch hier für detonisierende Techniken der Muskulatur. Des Weiteren arbeite ich vegetativ regulierend, um die Verdauung anzuregen und ein Spannungsgleichgewicht im Urogenitalsystem herzustellen. Um dies zu erreichen, nutze ich vagusstimulierende Techniken, z.B. ein Release des Atlantooccipitalgelenks und ein Ausbalancieren des Mediastinums.

Der Patientin empfehle ich, den Laufsport wie bisher fortzusetzen, zudem Mobilisations- und Dehnübungen für die Rumpfmuskulatur sowie atemvertiefende Übungen zu praktizieren.

Verlauf
Es finden insgesamt 6 osteopathische Behandlungen in jeweils 4-wöchigem Abstand statt (stets nach der monatlichen Blutung). Nach dem zweiten Termin sind die Schmerzen im unteren Rücken verschwunden, im Unterbauch verringert. Die Regelbeschwerden bestehen nach wie vor, reduzieren sich aber von Termin zu Termin. Die Verdauungsprobleme sind nach einer Behandlung jeweils für ca. 2 Wochen gelindert, dann nehmen sie wieder zu. Die Patientin bewertet das erreichte Niveau als einen großen Fortschritt hinsichtlich ihrer Lebensqualität. Sie möchte in unregelmäßigen Abständen, etwa alle 2 Monate, in osteopathischer Behandlung bleiben.

Fazit
Diese Fallstudie zeigt, dass Osteopathie einen positiven Einfluss auf postoperative Vernarbungen mit Adhäsionsbildung, hier nach dem laparoskopischen Beseitigen von Endometrioseherden, haben kann. Bei dieser Patientin hat nicht nur die lokale Spannungsregulation des postoperativen Gewebes, sondern auch das Lösen der Spannungskette, die sich vom Abdomen bis hin zur Wirbelsäule aufgebaut hat, zu einer Verbesserung der Lebensqualität beigetragen.

Vera Schnackenberg
Heilpraktikerin, B.Sc. Osteopathie, Osteopathin BAO

info@osteopathie-schnackenberg.de

Foto: © reineg I adobe.stock.com


Fallstudie aus der Coaching-Praxis

Im Feuer der Wechseljahre

Martina (48) befindet sich in der Perimenopause, d.h. noch vor dem Zeitpunkt ihrer letzten Regelblutung. Sie leidet mehrmals pro Stunde an starken Hitzewallungen. Der Schweiß rinnt ihr über die Schläfen, die Kopfhaut ist nass, ihre Achselhöhlen ähneln einem Wasserfall. Zugleich hat sie kalte Hände und Füße. Nachts wacht sie regelmäßig aufgrund von Hitzeschüben auf. Ihr Nachthemd ist dann so nass, dass sie sich umzieht und die Bettdecke wendet. An Durchschlafen ist nicht zu denken.

Dieser Zustand wirkt sich auf ihren Alltag aus:

  • Sie ist müde und schlecht gelaunt, kann sich nicht konzentrieren und fühlt sich unwohl in ihrer Haut.
  • Aufgrund der Schlafunterbrechungen kann sich ihr Körper nur schlecht regenerieren. Das nächtliche Aufdecken beschert ihr andauernde Erkältungen.
  • Da der wertvolle „Fettverbrennungskomplize“, das Schlafhormon Melatonin, fehlt, macht ihr auch das zunehmende Körpergewicht zu schaffen.
  • Tagsüber bereiten Martina die Hitzewallungen Stress, da sie sich in Anbetracht ihres hochroten Gesichts und ihrer Schweißbäche schämt.

Coaching
Vorrangiges Ziel ist das Erreichen von mehr Lebensqualität, damit einhergehend eine achtsame Reflexion von Martinas Lebensalltag. Ich baue unsere Zusammenarbeit auf 4 Säulen auf:

1. Verständnis für die Wechseljahre
Als erstes besprechen wir Martinas Einstellung. Sie darf verstehen, dass die Wechseljahre nichts Bedrohliches sind. Frauen anderer Kulturen werden sogar zu „weisen Frauen“ erklärt, da sie ihrem Umfeld mit viel Erfahrung und Wissen beiseite stehen. Es handelt sich vielmehr um einen Übergang, einen Hormonwechsel ähnlich der Pubertät, nur in umgekehrter Richtung. Der Körper ist der Meinung, dass die Empfängnisbereitschaft nun zu Ende gehen und die Frau selbst wieder im Mittelpunkt ihres Lebens stehen darf. Das Feuer, das sich in den Hitzewallungen zeigt, ist neue Energie, die der Frau nun zur Verfügung steht, um sich selbst zu verwirklichen. Sie möchte neu kanalisiert werden, d.h. Martina darf sich klar machen, welche „geistigen Kinder“, Visionen und Ideen sie gerne in die Realität gebären möchte.

2. Ernährungssituation
Im Rahmen des Coachings möchte ich Martina auch in Sachen Ernährung sensibilisieren. Dafür erläutere ich ihr den Einfluss einiger Lebens- und Genussmittel auf den Stoffwechsel in den Wechseljahren. Hier geht es nicht darum, eine Ernährungsberatung ersetzen zu wollen, vielmehr sollen meine Denkanstöße mehr Handlungsspielraum eröffnen.

Martina ist bereit, ein Ernährungsprotokoll zu führen und daraufhin testweise das eine oder andere wegzulassen oder durch Alternativen zu ersetzen, damit sie überprüfen kann, wie es ihr damit geht. Sie isst gerne Käse, Joghurt und andere Milchprodukte, welche die Hormon-Achterbahn in den Wechseljahren befeuern können. Die Integration von pflanzlichen Lebensmitteln, wie z.B. Mandel- oder Hafermilch, Lupinenjoghurt, veganen Aufstrichen, erscheint sinnvoll. Außerdem schlage ich vor, mehr komplexe Kohlenhydrate in die tägliche Ernährung einzubauen und Kaffee zu reduzieren (maximal 2 Tassen, die letzte vor 14 Uhr). Auch Alkohol muss gestrichen werden, da er das Feuer im weiblichen Körper zu stark aktiviert.

Ich empfehle, beim Arzt eine Vitalstoffanalyse durchführen zu lassen und ggf. eine Supplementierung mit ihm abzustimmen. Die Kontrolle deckt einen Magnesiummangel auf, der ihre Entspannungsfähigkeit beeinflusst. Vitamin B12 und B3 dürfen ergänzt werden; sie sind wichtig für Stoffwechsel, Blut, Nerven und einen guten Schlaf. Schließlich noch Vitamin D, das nicht nur gute Laune unterstützt, sondern auch wichtig ist in einer Zeit, in der die Keimdrüsenhormone zunehmend abstürzen.

3. Bewegungs- und Schlafgewohnheiten
Martina geht am liebsten abends nach der Arbeit laufen, weil sie gern draußen ist. Beim Laufen ist ihr Puls jedoch meist viel zu hoch (>140), es werden wesentlich mehr Kohlenhydrate als Fette verbrannt, was für den Körper Stress bedeutet. Ein flotter Spaziergang mit einem Puls von ca. 120 wäre günstiger. Der Organismus wird weniger gestresst, die Fettverbrennung steht im Vordergrund. Sanfte Gymnastik, Rückentraining oder Yoga würden zudem das Muskelkorsett optimal kräftigen.

Jeglichen Stress am Abend zu vermeiden, trägt ebenso zu einer besseren Schlafqualität bei. Mit einem Gute-Nacht-Ritual, wie z.B. einem „Gedankendownload“, sanften Atem- und Bewegungsübungen oder einer Meditation, kann Martina optimal in eine geruhsame Nacht starten.

4. Schwitzen
Nächtlicher Schweiß steht in der TCM für einen Yin-Mangel. Der Körper verliert Substanz. Wir arbeiten an Martinas Glaubenssätzen, oftmals getätigten Aussagen im Zusammenhang mit ihrem Selbstbild. So finden wir übernommene Gedankenmuster und Stressfaktoren, die sie sehr viel Kraft und Energie kosten. Dabei hilft uns eine einfache Aufstellung. Martina beantwortet die Frage „Was gibt/nimmt mir Kraft?“ für die Bereiche Familie/Partnerschaft, Beruf, Geld, Freizeit/Freunde, Gesundheit und Wohnen. Gefundene Glaubenssätze überprüfen wir dahingehend, ob sie für Martina noch Gültigkeit haben, und ersetzen jedes Muster durch kraftspendende Gedanken.

Verlauf
Nach dem ersten Termin arbeitet Martina 3 Wochen mit den o.g. Aspekten. Sie berichtet, dass sich sehr viel zum Besseren verändert habe: Die Hitzewallungen hätten sich reduziert, woraufhin auch die Schlafqualität besser geworden sei. Dies habe sich unmittelbar auf ihr Immunsystem und ihre gute Laune ausgewirkt. Sie genießt nun die Zeit beim Walken in der Natur und fühlt sich danach entspannter und aufgeladener als beim stressigen Laufen. Martina hat ihre Mitte wiedergefunden.

Fazit
Die Wechseljahre sind eine Herausforderung hinsichtlich der veränderten Position, die eine Frau im Leben beziehen darf. Sie sind aber auch ein luxuriöses Geschenk, wenn es darum geht, die neu zur Verfügung gestellte Energie in der zweiten Lebenshälfte ganz für sich selbst nutzen zu dürfen.

CD-Tipp
Hildegard Aman-Habacht
Frauenpower 50+
healthstyle.media

Hildegard Aman-Habacht
Coaching von Frau zu Frau, Bach-Blüten-Expertin, Herausgeberin des Magazins „Wechseljahre“
office@meine-wechseljahre.com

Foto: © highwaystarz I adobe.stock.com


Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis

Hund mit Darmproblemen und Untergewicht

Patient
Ein 5-jähriger kastrierter Hovawart-Rüde kommt mit persistenten Magen-Darm-Problemen zu mir in die Ernährungsberatung. Neben zunehmendem Untergewicht und Sodbrennen bestehen Juckreiz und Ohrentzündungen.

Vorgeschichte und Anamnese
Seit dem Welpenalter leidet der Hund immer wieder unter starkem Durchfall und Erbrechen. Der Tierarzt behandelt mit Antibiotika und Kortison, mehrere Fütterungsumstellungen werden vorgenommen (Trockenfutter, Nassfutter, BARF). Dennoch verliert der Hund trotz riesiger Futtermengen immer weiter an Gewicht.

Befund und Diagnose
Im Vorfeld hat der Tierarzt Blut- und Kotanalysen sowie Ultraschalluntersuchungen veranlasst. Im Blutbild zeigen sich keine Auffälligkeiten. Die Bauchspeicheldrüsenwerte sind normal. Die Kotanalyse weist eine Dysbiose und das Vorhandensein pathogener Keime nach. Im Ultraschall werden Entzündungen der Dickdarmschleimhaut sichtbar. Die Magenspiegelung zeigt eine fortgeschrittene Gastritis.

Unterstützende Maßnahmen
Die begleitenden Bausteine im Rahmen der Ernährungsberatung umfassen eine Ausschlussdiät mit supplementierten Reinfleischdosen und eine längerfristige Darmsanierung. Bezüglich des Juckreizes bekommt die Halterin Tipps für die Symptomlinderung. Gute Erfahrungen habe ich mit Kolloidalem Silber und verdünntem Apfelessig gemacht, die man äußerlich auf die betroffenen Hautstellen aufträgt.

Futterumstellung
Die Reinfleischdosen (Hirsch), welche einen kleinen Anteil an Innereien (Leber, Niere) enthalten, werden mit Kürbis und Haferschleim kombiniert. Dieser soll akute Schmerzen lindern, indem er die geschädigte Magenschleimhaut vor der Magensäure schützt.

Die weitere Bedarfsdeckung erreichen wir durch verschiedene Zusätze, hier: Vitamin D in Tropfenform (z.B. Fa. Allcura), Jod-Tropfen, Spurenelemente, Calciumcitrat, Vitamin B-Komplex und eine Mischung aus Krill- und Hanföl (z.B. Fa. Pahema). Die Mengen der Zusätze werden langsam gesteigert, um dem Körper Zeit zu geben, sich daran zu gewöhnen und mögliche Reaktionen gut beobachten zu können.

Dieses Grundschema der Ausschlussdiät läuft über 12 Wochen, bevor sich neue Lebensmittel austesten lassen. Die Futtermenge wird so berechnet, dass der Hund auch wieder zunehmen sollte.

Darmaufbau
Parallel finden Darmsanierung und -pflege statt. Noch vor der Futterumstellung starten wir die erste Phase des dreistufigen Darmaufbau-Konzepts. Diese dauert etwa 3 Wochen, während denen der Darm gereinigt wird, damit sich die „guten“ Darmbakterien wieder ansiedeln können. Folgende Mittel können eingesetzt werden:

  • Flohsamenschalen
  • Huminsäuren (z.B. Sobamin, Fa. Pharmawerk Weinböhla)
  • Bentonit oder Zeolith
  • Heilerde

Um die angegriffene Darmschleimhaut zu pflegen, setze ich gerne Schleimhauttherapeutika und schleimstoffhaltige Kräuter ein.

In der zweiten Phase der Darmsanierung, welche meist 8-10 Wochen dauert, kommen Probiotika (z.B. Sivomixx, Fa. Ormendes) hinzu, d.h. hochkonzentrierte Darmbakterien, welche die Verdauungsleistung steigern sollen.

In der letzten Phase lässt man die Hilfsstoffe aus Phase 1 schrittweise weg, beobachtet, ob der Kot stabil bleibt, und gibt nur noch die Probiotika über 8 Wochen weiter. Sollte es zu Rückfällen kommen, muss man diese abfangen und die Phasen etwas ausweiten.

Schleimhautpflege
Bei dauerhaften Magen-Darm-Problemen kümmert man sich auch intensiv um die angegriffenen Schleimhäute, damit diese abheilen können. Kaltauszüge schleimstoffhaltiger Kräuter, wie z.B. Ulmenrinde (Ulmus rubra) und Eibischwurzel (Althaea officinalis), sind eine gute Wahl. Kombinieren kann man Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), dessen Inhaltsstoff Salicylsäure positiv bei Entzündungen wirkt.

Der Schleimbrei wird zwei- bis dreimal täglich über einen längeren Zeitraum verabreicht. Nur aufgepasst: Halten Sie Abstand von mindestens 1 Stunde zu Medikamentengaben!

Verlauf
Der Rüde spricht sehr gut auf Darmsanierung und Futterumstellung an, es gibt keine groben Rückschläge. Der Kot stabilisiert sich rasch. Sodbrennen, Erbrechen und Juckreiz lassen zügig nach. Die Ausschlussdiät zeigt keine negativen Reaktionen, sodass mittlerweile neue Lebensmittel ausgetestet worden sind, die bisher alle gut vertragen werden. Zudem hat der Hund innerhalb von 4 Monaten bereits 4 kg zugenommen.

Fazit
Obwohl dieser Hund über 4 Jahre Verdauungsprobleme hatte, können wir mit der vorgestellten Strategie schnell Ruhe in die Problematik bringen. Die Symptome lassen nach, Magen und Darm können sich erholen.

Gerade bei Hunden mit „Verdauungsproblem-Karrieren“ braucht es eine langfristige Strategie. Natürlich muss vorab eine umfassende Diagnostik erfolgt sein. Die neue Fütterung sollte man schrittweise aufbauen, da der Körper gelernt hat, schnell auf Unbekanntes zu reagieren. Eine Ausschlussdiät über mehrere Wochen hilft, dem Körper Zeit zu geben, um alles einzuordnen. Zudem braucht es eine ausgiebige Darmpflege, damit Entzündungen abheilen und der Darm regenerieren kann. Eine Darmsanierung bedeutet immer einen Marathon und keinen Sprint.

Haltern empfehle ich immer, nach einer Symptomlinderung unbedingt davon abzusehen, mit Lebensmitteln oder Leckerli zu experimentieren, denn dafür kann es noch zu früh sein und man riskiert grobe Rückschläge.

Vanessa Rössler
Dipl.-Ing. (HTL), Abschluss in Biochemie/Molekularbiologie, seit 25 Jahren Tätigkeit in der Krebsforschung, Ernährungsberatung für Hunde und Katzen mit Schwerpunkten Phyto- und Mykotherapie, Autorin
info@barf-beratung.at

Foto: © sandradombrovskyI adobestock.com

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