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Tierheilkunde
Lesezeit: 11 Minuten

Homöopathische Konstitutionsmittel für Hunde und Katzen

Im Laufe der Jahre hat sich die homöopathische Konstitutionstherapie in der Behandlung unserer Hunde und Katzen immer weiter etabliert. Tierheilpraktiker, die klassisch homöopathisch arbeiten möchten, benötigen eine sehr gute Kenntnis der Arzneimittelbilder. Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick zu acht wichtigen homöopathischen Konstitutionsmitteln, die sich in der täglichen Praxis bewährt haben. Darüber hinaus sollte sich jeder Therapeut ständig fortbilden, um so sein Wissen über die klassische Homöopathie kontinuierlich zu erweitern.

Arsenicum album: Der Angsthase

Der gesunde Typ ist ein „Workaholic“: ehrgeizig, pflichtbewusst, möchte alles richtig machen und arbeitet bis zum Umfallen, z.B. im Hundesport oder als Schutzhund. Ist Arsenicum album traumatisiert, hat dieser Typ „Angst vor der Angst“, ist ängstlich bis panisch, nervös, unruhig, schreckhaft und geräuschempfindlich. Er ist schlank und mager. Dabei sieht er älter aus, als er ist.

Leitsymptome

  • Angst und Unruhe, will nicht allein sein
  • Starker Durst, trinkt in kleinen Mengen, Wasser kann erbrochen werden
  • Beschwerden verschlimmern sich zwischen Mitternacht und 3 Uhr
  • Periodizität der Beschwerden
  • Leichenartiger Geruch aller Körperausscheidungen, z.B. aasig stinkende Stühle
  • Haut ist kühl, trocken und schilfrig, riecht unangenehm, obwohl sich das Tier sauber hält: zwanghafte Reinlichkeit (Putzzwang)
  • Mangel an Lebenswärme
  • Außerordentliche Erschöpfung, die nicht in Verbindung zur ursächlichen Erkrankung steht
  • Appetitlosigkeit, Ekel schon vor dem Geruch des Futters
  • Bösartiger Verlauf der Krankheit mit raschem Kräfteverfall

Die Leitsymptome und -modalitäten, die Arsenicum album eindeutig von anderen homöopathischen Mitteln unterscheiden, sind der charakteristische Durst, die Rastlosigkeit und Unruhe sowie die nächtliche Verschlechterung.

Indikationen
Neben der Behandlung der typischen Arsenicum-Angst (in Kombination mit Verhaltenstherapie) wird das Mittel v.a. bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Durchfall, Erbrechen, Inappetenz, rasche Erschöpfung und Abmagerung können als Folge der Angst, aber auch nach Aufnahme verdorbener Nahrung oder von Medikamenten auftreten. Zudem leidet Arsenicum album gerade im Alter unter Verdauungs-, Leber- und Nierenstörungen (chronische Niereninsuffizienz), häufig periodisch wiederkehrend.

Typisch sind Hautbeschwerden, z.B. Ekzeme oder Allergien mit Brennschmerz, Juckreiz oder Hautrötungen mit unangenehmem Geruch. Durch heftiges Kratzen und Lecken können nässende Hautentzündungen entstehen. Zu Hautbeschwerden kann es, meist bei älteren Tieren, auch im Rahmen von Leber- und Nierenstörungen kommen, die v.a. im Lumbalbereich auftreten und mit Verdauungsstörungen verbunden sind. Eine weitere Indikation, die sich in der Praxis bewährt hat, ist das Leckekzem aufgrund von Stress und Angst.

Daneben ist Arsenicum album angezeigt, wenn Destruktivität, Schwäche und Chronizität eine Rolle spielen, wenn alles auf Kräfteverfall, Erschöpfung, Zersetzung und Verwesung deutet. Das Mittel passt selten an den Anfang akuter Erkrankungen, mehr in den Verlauf verschleppter und zum Aufflackern chronischer Fälle.

Modalitäten
Die Beschwerden verschlechtern sich durch Kälte und beim Liegen auf der kranken Seite. Sie bessern sich durch Wärme, Bewegung und Frischluft.

Ignatia: Das Sensibelchen
Ignatia ist Hysterie und Sensibilität. Das Tier reagiert hypersensibel, widersprüchlich und launisch. Seine Stimmung kann schnell zwischen Extremen umschlagen. Mal ist es freundlich und fröhlich, dann ängstlich, depressiv oder hysterisch. Es ist niedergeschlagen, will aber nicht getröstet werden. Ignatia zieht sich zurück und möchte in Ruhe gelassen werden.

Leitsymptome

  • Beschwerden als Folge von Stress oder einschneidenden Veränderungen im Alltag
  • Trauma und Verlust
  • Beschwerden nach Bestrafung (aufgrund von Situationen, die der Vierbeiner als Strafe empfindet, z.B. Alleinbleiben müssen, zu wenig Beachtung, unliebsame Kontakte zu Artgenossen oder Menschen, Umzug, Autofahrten, Aufenthalt in einer Tierpension)
  • Beschwerden v.a. morgens stärker ausgeprägt, bessern sich im Tagesverlauf
  • Typisch für das Ignatia-Bild ist das Auftreten paradoxer Symptome, z.B. Zahnschmerzen besser durch Kauen, Halsschmerzen besser durch Schlucken fester Nahrung, Schmerzen besser durch Druck, Brechreiz vergeht durch Fressen

Indikationen
Der Kummer führt über die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems zu psychosomatischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Zudem kann das Tier – hier denken wir an verhaltensauffällige Katzen – durch das Trauma unsauber werden und mit unkontrolliertem Urin- und Kotabsatz reagieren. Auch eine psychogene Leckdermatitis mit Hautbeschwerden durch innere Anspannung oder Leckgranulome durch Selbstverstümmelung sprechen gut auf Ignatia an. Zusätzlich ist eine Verhaltenstherapie angezeigt.

Ignatia passt zu den Symptomen der Scheinschwangerschaft. Hier stehen die erwähnten psychischen Symptome im Vordergrund, allerdings kann es auch zu plötzlicher Reizbarkeit, Aggressivität und Ungehorsam kommen, obwohl das Tier sonst lieb und gehorsam ist. Zudem besteht ein ausgeprägter Nestbautrieb.

Modalitäten
Alle Symptome verschlimmern sich bei Aufregung, Schreck, Angst, körperlicher Anstrengung, durch Kälte und Berührung. Langsame Bewegung, äußere Wärme und leichter Druck bessern.

Lycopodium: Der Griesgram

Das Tier ist intelligent, aber sehr scheu. Es wirkt hochmütig, lehnt zudringliches Verhalten ab, reagiert reizbar und jähzornig, gleichzeitig missmutig und depressiv. Typisch sind Aggressionen durch Widerspruch und Widerstand, auch gegen den Besitzer. Das Tier knurrt bei Annäherung, greift aber nie ohne Warnung an.

Manch ein Autor oder Therapeut betont anstelle des aggressiven und dominanten Verhaltens von Lycopodium mehr dessen trübsinnigen, traurigen und depressiven Charakter mit wenig Selbstvertrauen sowie das alte und kranke Aussehen des Tieres, was dessen tatsächlichem Alter nicht entspricht. Der Lycopodium-Vierbeiner ist mager mit aufgetriebenem Bauch, tief liegenden Augen und schwacher Muskulatur. Er gilt als Morgenmuffel und ist eher nachtaktiv.

Leitsymptome

  • Mäkeliger Appetit, v.a. morgens, frisst nur kleine Mengen und ist schon nach wenigen Bissen satt, Abneigung gegen Fleisch
  • Leber-/Nierenschwäche, Lebergegend ist berührungsempfindlich
  • Rechtsseitiges Mittel, Beschwerden wandern von rechts nach links
  • Geringer Durst
  • Krankheiten entstehen meistens langsam
  • Chronische Verdauungsstörungen mit Blähungen und Verstopfung oder Durchfall nach zunächst normalem Kot
  • Harnsaure Diathese
  • Trockenes und stumpfes Fell, graue Haare, Haarbruch und Hautausschläge, v.a. zwischen den Schultern und im Leber-Nieren-Bereich, Juckreiz bei unveränderter Haut (Ausscheidungsreaktion)
  • Arthrose durch Stoffwechselüberlastung
  • Chronisch-rezidivierende Infektionen

Indikationen
Bei Lycopodium handelt es sich um ein wichtiges Darm-, Leber- und Nierenmittel. Die Beschwerden treten auf der rechten Seite (Leber) auf oder wandern von rechts nach links, z.B. bei rechtsseitig beginnender Tonsillitis. Lycopodium ist das Mittel des alten, körperlich geschwächten Tieres mit Leberstörung. Der Spruch „schwacher Körper – wacher Geist“ kann den Typ gut beschreiben.

Modalitäten
Die Beschwerden verschlechtern sich zwischen 16 und 20 Uhr, nach dem Schlaf oder durch zu viel Futter. Sie bessern sich durch Bewegung, nach Mitternacht sowie im Freien.

Natrium chloratum: Das „chronische Ignatia“

Das Tier leidet aufgrund eines lang zurückliegenden Traumas, z.B. nach Verlust oder Misshandlung, an tiefem Kummer. Es zieht sich zurück, will allein sein und leidet still. Seine Trauer wird konserviert, der Patient „erstarrt zur Salzsäure“. Natrium chloratum ist ängstlich-aggressiv und entwickelt sich zum Angstbeißer. Das Tier ist überempfindlich und reizbar, v.a. bei Annäherung Fremder. Typisch ist die Fixierung auf eine Person oder einen Artgenossen.

Leitsymptome

  • Folge von Verlust, Kummer, Stress, Heimweh
  • Trauma in der fernen Vergangenheit, das vom Tier nicht verarbeitet wurde
  • Aggression gegen Artgenossen
  • Abmagerung v.a. im Halsbereich trotz gutem Appetit
  • Starker Durst, Verlangen nach Salz
  • Mangel an Selbstvertrauen, Niedergeschlagenheit, Übellaunigkeit

Natrium chloratum passt zu traumatischen Erlebnissen, wenn das akute, widersprüchliche Ignatia-Verhalten fehlt und der Vierbeiner reserviert und verschlossen ist, auch dem Besitzer gegenüber.

Indikationen
Homöopathisch aufbereitetes Kochsalz hilft dem ängstlichen und ängstlich-aggressiven Tier bei Verhaltensproblemen, die mit lang zurückliegenden Traumata in Verbindung stehen, und daraus resultierenden körperlichen Erkrankungen (Durchfall oder Verstopfung). Es ist angezeigt bei Beschwerden, die mit trockener Haut und Haarausfall (oft Rücken und Gelenkbeugen) einhergehen, bei Juckreiz ohne erkennbare Grunderkrankung (Pruritus sine materia) und Ekzemen nach einseitiger Fütterung und Fütterungsfehlern. Auch Unsauberkeit, Beschwerden mit wässrigen Absonderungen (z.B. bei Erkältungen), Harnträufeln und Harninkontinenz nach Kastration gehören in den Bereich von Natrium chloratum. Natrium kann auch bei Hinterhandschwäche hilfreich sein.

Modalitäten
Stress und Kummer, Trost und Gesellschaft, Wärme und Sonne verschlechtern die Beschwerden, während Alleinsein und Bewegung im Freien bessern.

Nux vomica: Der Choleriker

Auch bei Nux vomica führen psychotraumatische Erfahrungen zu Verhaltensproblemen und körperlichen Beschwerden. Der Typ ist meist männlich und wird in der Homöopathie oft als Gegenstück zu Ignatia beschrieben. Bekanntem gegenüber ist er freundlich, Fremdem gegenüber unsicher und schreckhaft. Nux vomica kann zwar aggressiv reagieren, in der Regel ist der Vierbeiner eher unsicher. Aufgrund dieser Unsicherheit und der Überempfindlichkeit auf Sinnesreize können Angst-Aggressionen entstehen, daraus resultierend körperliche Beschwerden. Der Nux-vomica-Typ gilt als Verdauungsschwächling: Das Tier ist mager, dabei hungrig und gleichzeitig verstopft; es verträgt das Futter schlecht.

Leitsymptome

  • Hyperästhesie der Sinne (Geräusche, Licht, Berührung)
  • Angst vor dem Alleinsein
  • Eifersucht
  • An- und Verspannung, Krampf (Verdauung, Muskulatur, Psyche)
  • Reizbarkeit und Streitsucht, v.a. bei zu wenig Auslauf und Beschäftigung
  • Folge von Reiz- und Arzneimittelunverträglichkeiten
  • Beschwerden frühmorgens schlimmer, abends besser

Indikationen

Nux vomica ist angezeigt bei nervösen Magen-Darm-Störungen durch Stress, Futterwechsel und Arzneimittelbelastung. Es findet auch Verwendung als Zwischen- oder Ausleitungsmittel nach schulmedizinischer Behandlung (Wurmkur, Schmerzmittel, Antibiotika). Weiterhin kann es bei Reisekrankheit mit Unruhe, Hecheln, Erbrechen und Bauchschmerzen eingesetzt werden, bei Bandscheibenvorfall mit wechselnder Lähmung, Epilepsie und Neuralgien.

Modalitäten
Kälte, Überanstrengung, psychische Belastungen und äußere Reize wie Lärm und Berührung verschlechtern die Symptomatik, während Ruhe und Wärme bessern.

Phosphor: Der Neurotiker

Ein gesunder Phosphor-Typ ist freundlich, verspielt und lebhaft. Er steht gerne im Mittelpunkt. Das Tier zeichnet sich durch ein schönes Exterieur aus, ist trotz gutem Appetit schlank, hochbeinig, sportlich gebaut, mit glänzendem Fell und wachem Blick.

Durch Stress und traumatische Erfahrungen wandelt sich der Phosphor-Typ schnell zum ängstlich-neurotischen Nervenbündel. Er will nicht allein sein, ist äußerst nervös und leicht erregbar. Die Angst kann sich zu panischem Verhalten steigern, ausgelöst v.a. durch laute Geräusche (Gewitter, Silvester) und ein hektisches Umfeld. Typisch ist eine Neigung zu Phobien sowie das Schnappen nach eingebildeten Fliegen oder dem eigenen Schwanz.

Leitsymptome

  • Überempfindlichkeit der Sinnesorgane
  • Hektik, Hyperaktivität, Schreckhaftigkeit
  • Angst und Unruhe, Neigung zu Neurosen und Phobien
  • Brennen
  • Blutungsneigung mit hellrotem Blut
  • Jungtier, das rasch wächst und bei dem der Stoffwechsel schnell abläuft
  • Produziert mehr Kot als gefressen wird, „Turbo-Stoffwechsel“
  • Trotz Bewegungsdrang wenig ausdauernd und schnell erschöpft, braucht immer wieder kurze Ruhepausen

Phosphor ist mit einem Streichholz vergleichbar: schnell entflammt, schnell abgebrannt.

Indikationen

In den Wirkungsbereich von Phosphor gehören Ängste, Panikattacken und Phobien (z.B. laute Geräusche, Spritzenangst), stressbedingte Verhaltensstörungen (z.B. Unsauberkeit) sowie nervöse Verdauungsbeschwerden (z.B. Stressgastritis, Erbrechen, Durchfall, Futtermittelallergie) aufgrund von Angst und Überreizung. Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blut in Erbrochenem, Stuhl und Urin können mit Phosphor behandelt werden. Bewährt hat sich das Mittel bei Herzschwäche mit Herzklopfen, Unruhe, Angst, Erkältungen mit trockenem Husten, Bronchitiden und Lungenentzündungen. Beim Jungtier sprechen Beschwerden, die aufgrund des schnellen Wachstums entstehen (z.B. Knochenschmerzen, leichte Erschöpfbarkeit, Anämien), gut auf Phosphor an.

Pulsatilla: Der Wetterhahn

Pulsatilla ist unter den homöopathischen Mitteln das „Fähnchen im Wind“. Sowohl körperliche als auch seelische Symptome sind wechselhaft und widersprüchlich. Es handelt sich vorwiegend um ein Typmittel für das weibliche Tier. Es wird als treuherzig, geduldig, anschmiegsam und anhänglich beschrieben. Im Körperbau wirkt es nicht gerade schlank. Der Appetit ist gut, auffällig ist die Unverträglichkeit von Fett, wodurch es zu Durchfall kommen kann. Leitsymptome

  • Alles wechselt hin und her: Verdauung, Verhaltensweisen, Läufigkeit (zu früh oder zu spät, mal stark, dann schwach)
  • Stimmungsschwankungen: sehr liebebedürftig, aber auch zickig
  • Unwillkürlicher Harnabgang aus Angst oder Freude
  • Kein Durst
  • Entzündungen mit reichlichen, dicken, gelb-grünen, milden Ausscheidungen
  • Beschwerden abends besser

Indikationen
Pulsatilla bewährt sich bei mangelndem Selbstbewusstsein, Depressionen, Ängsten und Launenhaftigkeit. Im Bereich der Sinnesorgane zählen Augenentzündungen mit Tränen, Eiter, Juckreiz, Rötung und Schwellung, Ohrenentzündungen mit Schwellung und dickem grün-gelbem Eiter sowie Schnupfen zu den Indikationen. Pulsatilla ist angezeigt bei Beschwerden des Urogenitalsystems (z.B. Blasenentzündungen, Inkontinenz, Scheidenentzündungen bei juvenilen Tieren, Gebärmutterentzündungen), hormonell bedingten Hautbeschwerden mit Juckreiz, trockenem Fell und Haarausfall sowie bei Schweinschwangerschaft mit Nestbauverhalten, geschwollenen Milchdrüsen und viel Milch. Das Mittel kann auch bei Müdigkeit, geringem Appetit sowie bei akuten Gastroenteritiden mit Schleim und Ausscheidungen unterschiedlicher Farbe und Konsistenz gewählt werden.

Modalitäten
Wärme, Wetterwechsel, vor und nach der Läufigkeit verschlechtern, während frische Luft und Kühle bessern. Sulfur: Der Ungezähmte Der Sulfur-Typ ist selbstbewusst und hat eine Vorliebe für Einsamkeit. Er hält sich bevorzugt im Freien auf. Das Tier hat einen guten Appetit und ist dennoch eher mager gebaut. Es wirkt unsauber und ungepflegt.

Leitsymptome

  • Zentrifugale Wirkung: von innen nach außen
  • Chronisches Mittel
  • Durchfälle am Morgen
  • Ausscheidungen (Stuhl, Schweiß, Blut) haben üblen Geruch
  • Hitze und Brennen mit Juckreiz
  • Unangenehmer Haut- und Körpergeruch
  • Abneigung gegen Wasser
  • Haut trocken und schuppig
  • Haut und Schleimhäute feuerrot
  • Rhagaden, Wundheit in den Hautfalten, Furunkel, pustulöse Ekzeme
  • Hautbeschwerden nach lokaler Medikation, z.B. Kortison
  • Fellwechsel dauert lange, Unterwolle löst sich schlecht
  • Hautausschläge treten im Wechsel mit anderen Erkrankungen auf, z.B. Durchfall, Atemwegsbeschwerden, Asthma

Indikationen
Sulfur hat sich bei chronischen Erkrankungen bewährt, v.a. Infekten und Magen-Darm-Störungen, bei Durchfall und Verstopfung. Sulfur aktiviert den Stoffwechsel, entgiftet die Leber und hilft bei zahlreichen Hautbeschwerden. Es dient als Reaktions-, Zwischen- oder Aufklärungsmittel zum Anregen des Stoffwechsels und der Selbstheilungskräfte. Zudem wird es zum schnelleren Abbau allopathischer Mittel eingesetzt.

Modalitäten
Die Beschwerden verschlechtern sich durch Nässe und Kälte, nach Waschen oder Baden, bei Ruhe und nachts. Trockene Wärme, Bewegung und Anstrengung bessern.

Fazit

Die klassische Homöopathie betrachtet den vierbeinigen Patienten in seiner Gesamtheit und möchte das gestörte innere Gleichgewicht durch Anregung der Selbstheilungskräfte behandeln. Jedes Tier erhält das homöopathische Mittel, das am besten zu seinen charakteristischen Symptomen passt. Dabei spielen weniger die organotropen Symptome eine Rolle, sondern v.a. Causa, Gemüts- und übergeordnete Symptome (z.B. Appetit, Durst, Verdauung) und die Modalitäten. Dank der Tatsache, dass die Neufassung des Tierarzneimittelgesetzes im Herbst 2022 vom Bundesverfassungsgericht wieder gekippt wurde und somit auch Human-Homöopathika wieder von Tierheilpraktikern gesetzeskonform eingesetzt werden dürfen, kann die klassische Homöopathie vollumfänglich therapeutisch genutzt werden.

Buch-Tipp
Daniela Birkelbach
Homöopathie bei Hunden und Katzen
Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart

Dr. rer. nat. Daniela Birkelbach
Heilpraktikerin für Menschen und Tiere mit Schwerpunkten klassische Homöopathie, Phytotherapie, TCM und Verhaltenstherapie bei Haustieren, Referentin und Autorin
info@tiere-naturheilkunde.de

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